
Eure Protagonisten sind im Prinzip im Story-Modus einfach zu steuern, wenn es auch Sprungpunkte gibt, wo die sonst so einfache Handhabung unbalanciert hakliger wird. Für eure Schläge gibt es verschiedene Combo-Möglichkeiten, die entweder schon vorhanden sind oder eingekauft werden können. Richtig schwierig wird es bei der Steuerung im Storymodus eigentlich nur, wenn die Kamera nicht mitspielt. Diese ist derart steif und unausgewogen, dass ihr immer wieder mit dem rechten Stick korrigieren müsst und dann auch nicht immer alles seht. So sind Asterix und Obelix zum Beispiel in einem Kampf verwickelt und die Kamera "hängt" vor einer Säule fest, ihr schlagt also blind, während ihr selber diese neu positioniert, anstatt -wie von anderen Spielen gewohnt- einfach RT drückt, um sie hinter eurem Charakter zu zentrieren.
Wundersam wird es aus auch im sportlichen Bereich des Spiels. Nun, einige Disziplinen haben noch etwas mit Sport gemeinsam, andere eher weniger, aber natürlich sieht man bei Asterix alles von einer humorvollen Seite, denn das Spiel hat sicher nicht den Anspruch, ernst genommen zu werden. Während der Story ist es immer wieder eure Aufgabe, in der Arena Wettkämpfe zu bestreiten, die teilweise sehr kurios sind. Das liegt nicht nur an der Sportart selber, sondern auch an der Steuerung und der optischen Darstellung.
Beim Weitsprung müsst ihr zum Beispiel in einer bestimmten Reihenfolge Sticks bewegen oder Buttons drücken, um den Sprung zu "verlängern". Das sieht dann auf dem Bildschirm so aus, als ob sich der Sportler an einer imaginären Schnur weiter nach vorne zieht... naja. Beim normalen Lauf muss man abwechselnd A+B drücken, zwischendurch aber mit X oder Y seinem Gegner mal eine schallende Ohrfeige verpassen. Habt ihr in der Story einen Wettkampf gemeistert, ist er von nun an auch im Olympiamodus spielbar, neue Kämpfer werden im Laufe des Spiels durch z.B. das Freilassen von Tauben freigeschaltet.
Präsentation kein Durchschnitt
Wenn man nicht "der Durchschnitt" ist, kann das gut oder schlecht sein. Im Falle von Asterix bei den Olympischen Spielen für die Xbox 360 ist das eher schlecht, denn es ist unterdurchschnittlich im Bereich der Präsentation. Man merkt dem Spiel deutlich an, dass es ein Plattform-übergreifendes Spiel für alle Generationen und auch portablen Spielgeräten ist. Zudem muss man sich vor Augen halten, dass das Spiel bereits vor knapp einem Jahr auf anderen Plattformen erschienen ist und man für die Xbox 360 scheinbar nicht gerade alles neu aufgesetzt hat. Da hilft auch das klassische Asterix-Look and Feel mit seinem Comic-Stil nicht mehr.
Die Grafik ist daher sehr durchwachsen und erreicht keinesfalls NextGen-Standard. Die Zwischensequenzen sind noch nett anzusehen, aber InGame gibt es sehr wenig Details, permanente Wiederholungen und technische Mängel wie Pop-Ups. So ist Obelix zum Beispiel in eine andere Richtung unterwegs und plötzlich taucht er wie aus dem Nichts neben Asterix auf. Nun denn, nennen wir es nicht Pop-Up, nennen wir es ausnahmsweise Zauberei... das klingt lustiger und im Bereich Witz hat Asterix sicher etwas zu bieten. Besonders angetan hat es mir die Szene, als ein Römer die Schwester von Asterix beleidigt, er daraufhin seinen Helm auszieht und dem Römer einen Kopfstoss auf die Brust verpasst. Wer damit noch nichts anfangen kann, sollte spätestens dann lachen, wenn unten rechts ein Schiedsrichter ins Bild kommt und die rote Karte zückt... schöne Grüße an Zidane.
Auch beim Sound geht es mitunter lustig zu, das Spiel ist auch komplett auf Deutsch lokalisiert. Während des Spiels wiederholen sich Dialoge zwar immer wieder, aber die Synchronisation ist trotz neuer Sprecher gut gelungen. Die InGame-Sounds sind allerdings weniger hitverdächtig und passen sich dem allgemeinen Präsentationsniveau an.
Fazit
Das Abenteuer basiert auf dem verfilmten Comicband Asterix bei den Olympischen Spielen und es bedient letztlich damit auch zwei verbundene Vorurteile: 1. Es handelt sich um ein Lizenzspiel für mehrere Plattformen und 2. ein Spiel zu einem Film.
Das Spiel kommt daher nicht mit einer NextGen-Standardgrafik daher und bietet auch im Bereich Gameplay viel zu wenig Abwechslung.
Das Spiel kann daher auch nur dem Spieler empfohlen werden, der Asterix-Fan oder Gamerscore-Jäger ist und das Spiel günstig auf dem Wühltisch seines Elektronikfachmarkts vorfindet.
Bewertung
Pro
- Asterix Lizenz
- Witzige Dialoge
Contra
- Altertümliche Grafik
- Zu wenig Abwechslung
- Technische Mängel
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