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Diese Waffe ist mein!

Ebenfalls analog zum letzten Teil sind die Waffen. Diese haben allerdings noch mehr Features als zuvor. Man kann die Waffen nicht nur hochleveln, man kann sie auch gravieren lassen. Das Gravieren nimmt einen weiteren Perk-Slot der Waffe ein. Beispielsweise mehr Schwertschaden oder mehr kritische Treffer etc. Die kann man auch beliebig umändern und somit die Waffe nach seinem Gusto zumindest teilweise anpassen.

Allerdings sind dafür Ressourcen nötig. Im Gegensatz zu vorher muss man nicht mehr wehrlose oder gut geschützte Karawanen überfallen, um Metalle oder Holz zu erhalten, sondern kann selber bestimmte Bäume oder Erze, die man in der Umwelt findet, abbauen. Das hört sich jetzt umfangreicher an als es ist. Man kann de facto mit dem Pferd an einem Steinhügel oder Baum vorbeireiten und hat mit einem Druck auf die X-Taste die Ressource "abgebaut".

Die Waffen und Rüstungen lassen sich in einzelne Komponenten zerlegen. Was ziemlich praktisch ist, falls einem noch ein Stück leder zu dem begehrten Upgrade fehlt. Gerade am Anfang des Spiels ist Geld noch rar und da freut man sich, dass man somit Geld sparen kann.

Ich erkunde die Welt

Ja, da gibt es so Einiges zu erkunden. Jetzt alle Möglichkeiten im Detail aufzuführen, würde bedeuten, dass ich 4 Seiten nur darüber schreibe. Daher sei an dieser Stelle gesagt, es gibt mindestens genauso viel zu entdecken wie im letzten Teil, der an sich schon wirklich riesig war. Jedoch sieht diese Welt deutlich schicker aus. Das liegt natürlich auch am viel dankbareren Setting. Die Wüste Ägyptens hat halt weniger zu bieten als Griechenland in der Antike.

Es gibt eine Menge Abwechslung zu bestaunen. Da wären saftige Wiesen und Felder, als auch schöne Wälder oder Strände. Hin und wieder auch mal kahlere Stellen in den Bergen usw. Für visuellen Augenschmaus ist auf jeden Fall gesorgt. Zumal die kräftigen Farben und Kontraste dadurch mit vollen Settings gerade bei aktivierten HDR-Settings nochmal besonders zur Geltung kommen. Aber auch auf der normalen Xbox One macht das Spiel eine gute Figur.

Die vielen Quests haben auch durchaus liebe zum Detail. Natürlich gibt es wieder epische Quests, die in die Hauptstory eingebettet sind. Abseits davon haben wir in Odyssey aber auch einige originelle Nebenquests, die einen zum Lachen bringen können. Als Beispiel dafür wäre hier die Aufgabe genannt, einer alten Dame zu helfen einen Liebestrunk zu brauen, damit es auch im Alter wieder mit der Libido klappt. Kurz das Viagra der Antike. Das Orakel hat dafür natürlich ein dementsprechendes Rezept parat. Vermutlich musste sie dafür noch nicht mal den SPAM-Ordner durchforsten.

Zweckmäßige Story

Die Geschichte um Alexios oder Kassandra wird zwar großartig erzählt, ist aber bei genauerer Betrachtung eher nur zweckdienlich. Da hätte man, wenn man sich schon im Rollenspielsegment platzieren will, durchaus mehr Mühe geben und vernünftige Autoren engagieren können. Somit kann der Plot zwar auf oberflächliche Weise unterhalten aber richtiger Tiefgang wird nicht erreicht.

Seite

 

Fazit

Der neueste Sprössling der Reihe setzt den Stil des letzten Abenteuers konsequent fort. Wer also schon Origins mochte, wird Assassin's Creed Odyssey lieben. Ubisoft macht viele Dinge richtig und kann gelungene Open World-Unterhaltung mit dem neuen Spiel bieten.

Als waschechtes Rollenspiel taugt der Titel allerdings noch nicht so ganz. Zwar hat man viele Schritte in die Richtung unternommen, jedoch wenig davon ausreichend durchgezogen. Beispielsweise gibt es zwar neuerdings Dialogoptionen, die aber in seltenen Fällen zu einem anderen Ausgang führen. Die Geschlechterwahl hat auch so gut wie keinen Impact auf den Spielverlauf. Auch hier hätte man mehr rausholen und innovativer arbeiten können. Das Spiel will möglichst allen gefallen und macht daher einen Spagat, ohne sich in die eine oder andere Richtung wirklich festzulegen.

Auf der anderen Seite, kann man sich zumindest durch die Skills den Charakter so bauen, wie man ihn gerne hätte. Will man lieber den hocheffizienten Assassinen, der leise aus dem Dunkeln vernichtend zuschlagen kann oder den mächtigen Krieger mit brachialen Angriffen? Diese Konstellationen oder ein Gemisch aus beiden ist problemlos möglich.

Die riesige Welt lädt zum Erkunden ein und es gibt jede Menge fantastische Dinge zu entdecken. Optisch präsentiert sich Odyssey als Augenschmaus und deutlich vielseitiger als Origins. Wer ein Rollenspiel à la Witcher oder Dragon Age sucht, wird hier nicht fündig werden. Wer aber Lust hat ein umfangreiches Assassin's Creed mit RPG-Elementen zu spielen, kann ohne Bedenken zuschlagen.


Bewertung

Pro

  • Massive Spielewelt
  • Extrem viel zu entdecken
  • Packende Kämpfe
  • Vielseitigere Nebenaufgaben
  • Optisch abwechlungsreich
  • Schöne Spielmusik
  • Mittels Skill können auch fette Gegner mit einem Schlag getötet werden

Contra

  • Rollenspielelemente meist oberflächlich
  • Hauptstory ist Mittel zum Zweck
  • Zu wenig Skills im Button-Mapping
  • Story ist flach

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

XBU ringdrossel Do, 04.10.2018, 09:02 Uhr

Danke euch :) Es ist mit Sicherheit auch eine Typfrage, ob das Spiel gefällt oder nicht. Wenn man wie Stefan kein Fan von Open World-Spielen im Allgemeinen ist, wird man sich bei dem Titel schwer tun. Alles geht in Richtung freie Erkundung und spielerische Freiheit. Und man braucht wirklich einen Haufen Zeit, um einen Großteil zu sehen.

TheGreenChris Do, 04.10.2018, 07:29 Uhr

Schöner Test Sven. Ich bin allerdings bei Stefan, das Spiel wird - auch wegen anderen, für mich interessanteren Releases - links liegen gelassen.

XBU Buttercup Mi, 03.10.2018, 21:02 Uhr

Aber es ist so viel besser geworden! Ich freu mich schon auf Odyssey :-)

XBU MrHyde Mi, 03.10.2018, 12:49 Uhr

Ein toller Test, ich selber bin aber raus. Ich habe die Anfänge von AC noch mitgemacht, aber ist nicht so mein Genre.