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Nach dem geglückten Neustart der Serie, geht der französische Publisher Ubisoft nun mit Assassin's Creed Odyssey in die nächste Runde. Diesmal dreht sich alles um das antike Griechenland und die dort zu lösenden Konflikte. Neu hierbei ist der Rollenspielansatz, der zum ersten mal in der Reihe so implementiert wurde. Wir schauen uns an, ob der besondere Mix gut funktioniert.

Wahnsinn? Das ist Sparta!

Okay, diese Headline musste bei der Vorlage jetzt sein. Allerdings ist sie nicht fern von der Realität. Man beginnt gleich mit dem Eingemachten und übernimmt am Anfang des Spiels kurzzeitig die Rolle von Leonidas, demjenigen, der den Persern im berühmten 300 Film und auch in der Geschichte die Stirn geboten hat. Auch wenn die Genauigkeit umstritten ist, so liefert das Setting genug fulminanten Zündstoff für einen epischen Kampf.

In bester Manier schlagen und schlitzen wir uns durch die Reihen von Gegnern und haben direkt Zugriff auf verschiedene Spezialattacken. Natürlich darf der "Sparta-Kick" nicht fehlen. Auch da hat man sich dezent von dem Film inspirieren lassen. Man befindet sich in Mitten einer Schlacht und muss verschiedene Ziele ausschalten. Am Ende dessen steht dann der Heeresführer, den es ebenfalls zu eliminieren gilt. Diese Mechanik greift auch im weiteren Spiel bei den sogenannten Conquests.

Schnell wird klar, es geht nicht gerade zimperlich zu. Für empfindsame Gemüter empfiehlt es sich die Settings für Blutdarstellung zu reduzieren.

Die Qual der Wahl

Nach der imposanten Eröffnungsschlacht, wird man in die aktuelle Zeitschiene geworfen und muss sich dann sogleich auf einen von zwei spielbaren Charakteren festlegen. Der eine ist ein Mann namens Alexios und die andere Figur ist eine Frau namens Kassandra. Beide sind gebürtige Spartaner.

Natürlich stellt sich sogleich die Frage, ob die Entscheidung ob Mann ob Frau sich irgendwie auf das Gameplay oder die Story auswirkt. Da sei sofort gesagt: Nein. Zumindest rein gar nicht auf das Gameplay. Die virtuellen Bewohner der Spielewelt reagieren in beiden Fällen genau gleich. Unabhängig vom Geschlecht. Das ist ein wenig schade, denn hier hätte man ähnlich wie beim Rollenspiel Fallout verschiedene Optionen bieten können. Allerdings gibt es einen storybezogenen Unterschied, der allerdings nur insofern relevant ist, dass man entweder den spartanischen Sohn oder die jeweilige Tochter spielt.

Es macht also nur einen rein optischen Unterschied, ob man sich für Alexios oder für Kassandra entscheidet.

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Fazit

Der neueste Sprössling der Reihe setzt den Stil des letzten Abenteuers konsequent fort. Wer also schon Origins mochte, wird Assassin's Creed Odyssey lieben. Ubisoft macht viele Dinge richtig und kann gelungene Open World-Unterhaltung mit dem neuen Spiel bieten.

Als waschechtes Rollenspiel taugt der Titel allerdings noch nicht so ganz. Zwar hat man viele Schritte in die Richtung unternommen, jedoch wenig davon ausreichend durchgezogen. Beispielsweise gibt es zwar neuerdings Dialogoptionen, die aber in seltenen Fällen zu einem anderen Ausgang führen. Die Geschlechterwahl hat auch so gut wie keinen Impact auf den Spielverlauf. Auch hier hätte man mehr rausholen und innovativer arbeiten können. Das Spiel will möglichst allen gefallen und macht daher einen Spagat, ohne sich in die eine oder andere Richtung wirklich festzulegen.

Auf der anderen Seite, kann man sich zumindest durch die Skills den Charakter so bauen, wie man ihn gerne hätte. Will man lieber den hocheffizienten Assassinen, der leise aus dem Dunkeln vernichtend zuschlagen kann oder den mächtigen Krieger mit brachialen Angriffen? Diese Konstellationen oder ein Gemisch aus beiden ist problemlos möglich.

Die riesige Welt lädt zum Erkunden ein und es gibt jede Menge fantastische Dinge zu entdecken. Optisch präsentiert sich Odyssey als Augenschmaus und deutlich vielseitiger als Origins. Wer ein Rollenspiel à la Witcher oder Dragon Age sucht, wird hier nicht fündig werden. Wer aber Lust hat ein umfangreiches Assassin's Creed mit RPG-Elementen zu spielen, kann ohne Bedenken zuschlagen.


Bewertung

Pro

  • Massive Spielewelt
  • Extrem viel zu entdecken
  • Packende Kämpfe
  • Vielseitigere Nebenaufgaben
  • Optisch abwechlungsreich
  • Schöne Spielmusik
  • Mittels Skill können auch fette Gegner mit einem Schlag getötet werden

Contra

  • Rollenspielelemente meist oberflächlich
  • Hauptstory ist Mittel zum Zweck
  • Zu wenig Skills im Button-Mapping
  • Story ist flach

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

XBU ringdrossel Do, 04.10.2018, 09:02 Uhr

Danke euch :) Es ist mit Sicherheit auch eine Typfrage, ob das Spiel gefällt oder nicht. Wenn man wie Stefan kein Fan von Open World-Spielen im Allgemeinen ist, wird man sich bei dem Titel schwer tun. Alles geht in Richtung freie Erkundung und spielerische Freiheit. Und man braucht wirklich einen Haufen Zeit, um einen Großteil zu sehen.

TheGreenChris Do, 04.10.2018, 07:29 Uhr

Schöner Test Sven. Ich bin allerdings bei Stefan, das Spiel wird - auch wegen anderen, für mich interessanteren Releases - links liegen gelassen.

XBU Buttercup Mi, 03.10.2018, 21:02 Uhr

Aber es ist so viel besser geworden! Ich freu mich schon auf Odyssey :-)

XBU MrHyde Mi, 03.10.2018, 12:49 Uhr

Ein toller Test, ich selber bin aber raus. Ich habe die Anfänge von AC noch mitgemacht, aber ist nicht so mein Genre.