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Ein neuer Shooter bedeutet in der heutigen Zeit nicht selten auch gleich wieder eine neue Diskussion. Mit dem Modewort "Killerspiele" sind Shooter mittlerweile eingedeutscht worden. Trotz der sonstigen Diskussionen um dieses Genre hat der Titel Wolfenstein in ganz besonderem Maße zu teils heftigen Diskussionen geführt und für Empörung gesorgt. Verfassungsfeindliche Symbole, Begrifflichkeiten und deren geschichtlichen Einflüsse, haben dem Titel von Anfang an wenig Chancen für den deutschen Markt gegeben. Nachdem nun ordentlich die Zensurschere angesetzt wurde, konnte der Titel die USK doch noch zu einer USK 18 Freigabe bewegen. Wir haben uns für euch mutig in das Wolfsrudel gestürzt, um herauszufinden, ob sich die Investition lohnt, oder ihr besser auf einen der kommenden Titel warten solltet.

Hautprobleme

Die Geschichte um Wolfenstein liegt nun schon gut 28 Jahre zurück. Im Jahre 1981 erschien der erste Titel unter dem Namen "Castle Wolfenstein". Der mittlerweile in die Jahre gekommenen Gamer-Fraktion dürfte das Spiel auch unter dem Namen Wolfenstein 2D bekannt sein. Wolfenstein der aktuellen Generation tritt das Erbe seines Vorgängers "Return to Castle Wolfenstein" an, und schickt euch als US-Ranger unter dem Namen B.J. Blazkowicz in den Kampf gegen deutsche Soldaten, okkulte Priester, Geister und sonstige, merkwürdig anmutenden Kreaturen. Wolfenstein verschlägt euch in die fiktive deutsche Metropole Isenstadt, aus der die Organisation der Thule-Gesellschaft operiert und mittels des so genannten "Schleier" ihren Feinden den Gar aus machen wollen.

Der erste Schritt in ein neues Wolfenstein-Abenteuer wird euch unweigerlich vor die Aufgabe stellen, die DVD im Inneren euerer 360 verschwinden zu lassen. Ist diese Hürde gemeistert, dürften Grafikenthusiasten recht schnell wieder die Eject-Taste suchen. Wolfenstein zeigt sich nicht nur geschichtlich einige Jahre hinter dem aktuellen Zeitalter. Auch in grafischer Hinsicht wird schon in den ersten Minuten sehr deutlich, dass auch die Präsentation für ein aktuelles Next-Gen Spiel arg zu wünschen übrig lässt. Euer Protagonist B.J., sowie die sonstigen Charaktere haben allesamt ein Problem...fettige Haut. Die Texturen der Charaktere sind so auf schillernden Glanz ausgelegt, dass schnell die Frage aufkommt, wie man so gegenüber den Wölfen unerkannt bleiben soll. Dieser Glanz und Glamour ändert aber nichts daran, dass aus der Nähe betrachtet eckige Gesichtszüge zu Tage kommen, und ihr auch sonst eher plastisch über den Bildschirm bzw. durch das Leveldesign watschelt.

Zerstörungswahn

Hier bekommt ihr ebenfalls keine Augenweide präsentiert. Zwar erreicht der Detailgrad der Umgebung gerade noch das Mittelmaß, die hingegen teilweise lieblosen Texturen setzen Herrn Blazkowiczs Wolfenstein jedenfalls nicht gerade die Krone auf. Sind die Außenareale zwar teils sehr weitläufig, wirken diese jedoch nicht selten trist und leblos. Hat man die Hand voll Widersacher hinter der nächsten Ecke aus dem Weg geräumt, herrscht schon wieder gähnende Leere in den Straßen von Isenstadt. Etwas mehr Leben und vor allem Atmosphäre kommt dann aber bei Aktivitäten innerhalb von Gebäuden auf. Zwar ändert sich auch hier nichts an der eher mäßigen Präsentation, das Gesamtbild passt hier jedoch deutlich besser zusammen. Immerhin dürft eure Wut an so ziemlich allen Gegenständen auslassen, welche sich dann eurem Zerstörungsdrang beugen. Eine Salve Blei auf Fässer mit explosivem Inhalt fördert ein ansehnliches Feuerwerk zu Tage. Generell zeigt Wolfenstein gerade die Spezialeffekte von ihrer besten Seite.

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Fazit

Mit Wolfenstein setzt Activision die bereits im Jahre 1981 ins Leben gerufene Wolfenstein Serie fort. Leider konnte Wolfenstein mit den vorangegangen Diskussionen um verfassungswidrige Symbole für mehr Diskussionsstoff sorgen, als es die finale Spielversion wert ist. Technisch erreicht Wolfenstein allemal ein Mittelmaß auf einer Wertungsskala von 1-10, und auch die Präsentation lässt für einen aktuellen Next-Gen Titel doch noch zu wünschen übrig.

Zwar können die satten Waffensounds überzeugen, bei der Sprachausgabe ist das IQ-Defizit der Charaktere hingegen deutlich spürbar. Ein wenig Pepp, Sci-Fi Atmosphäre und somit die nötige Abwechslung bekommt das Spiel dann durch die besonderen Fähigkeiten eures Protagonisten, welche euch durch ein geheimnisvolles Medaillon verliehen werden. Zusätzliche Waffenupgrades, welche ihr auf dem Schwarzmarkt erwerben könnt, lassen die Wölfe ganz schnell alt aussehen. Insgesamt dauert eure Kampfansage an die Wölf, je nachdem wie akribisch ihr eurer Sammelleidenschaft nachgeht, ca. 10 Stunden.

Shooter haben meist ohnehin keine Story, die für eine Bestseller geeignet ist...Wolfensteins Grundstory reicht jedoch allemale für einen Groschenroman. Wer jedoch ohne große Überlegungen einfach mal wieder Hand an die virtuelle Waffe legen möchte, für den könnte Wolfenstein die Durststrecke bis zum nächsten Titel ein wenig verkürzen.


Bewertung

Pro

  • Zerstörbare Umgebung
  • Die besonderen Fähigkeiten des Protagonisten sorgen für Abwechslung
  • Tolle Waffensounds mit Wumms

Contra

  • Mittelmäßige Präsentation
  • Montone Dialoge der Charaktere
  • Stupide KI

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

21 Kommentare

ixbert Mi, 30.09.2009, 23:52 Uhr

Ok, man hat da grafisch nicht gerade einen Maßstab gesetzt, aber schlecht finde ich sieht das Spiel optisch auch nicht aus. Storymäßig finde ich es auch nicht so schlecht, auch wenn es dabei hauptsächlich darum geht den Spieler durch die Levels zu treiben ;) Von der der Action her gefällt es mir auch. Ich würde es mit 78% bewerten.

XBU Philippe So, 27.09.2009, 19:03 Uhr

Three Sixty schrieb:
wofür ist der thread denn sonst gedacht ? das ich stupide abnicke und beglückwünsche was ihr geschrieben hat, hier kann man doch seine eigene meinung loswerden, so wie man selbst das sieht...ggf. dem reviewer einige verbesserungsvorschläge machen...aber für sowas ist der thread gedacht nicht um ohne verstand alles abzunicken

Und das was du wiederum schreibst, steht nicht im Bezug auf das, was Dirty geschrieben hat... -_-" Er sagt, man solle sich nicht auf eine Zahlen-Wertung festfahren, sondern allgemein die Kritiken am Spiel diskutieren. Die "Zahlen" sagen nicht viel aus, darüber soll man nicht streiten. Aber über alle anderen Punkte im Review lässt sich natürlich gerne diskutieren. ;) Man darf halt nie in die Extreme verfallen, und da tust du in letzter Zeit oft, Three Sixty, wie ich finde. Mal einen Gang zurückschalten...

Three Sixty So, 27.09.2009, 18:24 Uhr

XBU Dirty schrieb:
Ich würde vorschlagen, wir unterlassen mal die völlig sinnlose Diskussion, ob eine Wertung nachvollziehbar erscheint oder nicht, bzw. beschränken uns bei den Kommentaren nicht zu sehr auf das Bewerten der Reviewbewertung.

Das hat soviel Sinn wie ein Zweifel oder Bedenken darüber, wie ein Mensch die Farbe grün schön oder schäbig finden kann.

Das Game hat gewisse Mängel...der eine sieht darüber hinweg und findest das Game klasse, der andere kann darüber nicht hinwegsehen und wertet das Game dementsprechend ab.

Da die Wertung keinesfalls aus dem Rahmen anderer Test fällt, erübrigt sich eigentlich eine Diskussion um reine Prozentwerte.

Trotz allem steht es jedem frei, Gefallen oder kein Gefallen am Titel zu verspüren, da es im Grunde nur eine fachmännische Wertung eines erfahrenen Testers und Spielers ist...nicht mehr und nicht weniger. Niemand muss deshalb seine eigenen Eindrücke zum Titel zwingend rechtfertigen oder an seinem eigenen Urteilsvermögen zweifeln, aber sich auch nicht anmaßen, dies beim Reviewer zu können.

Dies ist lediglich meine persönliche Meinung ;)

Ansonsten....klasse Review :smt023


wofür ist der thread denn sonst gedacht ? das ich stupide abnicke und beglückwünsche was ihr geschrieben hat, hier kann man doch seine eigene meinung loswerden, so wie man selbst das sieht...ggf. dem reviewer einige verbesserungsvorschläge machen...aber für sowas ist der thread gedacht nicht um ohne verstand alles abzunicken

Exciter So, 27.09.2009, 17:43 Uhr

so hat jedes game seine vor und nachteile was solls :-k

XBU Böhser Onkel So, 27.09.2009, 16:28 Uhr

Also ich hab ein paar Nebenmissonen gemacht und dann halt die Hauptmissionen und nach 5 1/2 Stunden war ich beim Endgegner.
Evtl braucht man seine 10 Stunden wenn man das ganze Gold suchen möchte usw.

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