
In Amerika kam Rocksmith 2011 raus, bei uns gut ein halbes Jahr später, 2012. Jetzt gibt es die 2014er-Version bereits im Oktober 2013 und verspricht allen Gitarren-Neulingen und Anfängern große Lernerfolge. Wir haben uns das neue Spiel angeschaut, die Gitarre eingestöpselt und lassen das Rocken in unserem Testbericht Revue passieren.
Gitarrespielen lernen, die Zweite
Um einen kleinen Überblick für alle zu geben, die Rocksmith noch nicht kennen: Das Spiel erlaubt es euch mit einem beigelieferten Klinke-USB Kabel jede (echte) E-Gitarre an eure Xbox 360 anzuschließen und bringt euch das Gitarrespielen bei! Ähnlich wie bei Rock Band oder Guitar Hero kommen die Noten auf einem ,,Noten-Highway" heruntergeflogen (wahlweise auch als TABs) und mit einer genialen Darstellung und Erkennung der gespielten Noten und Akkorden könnt ihr so eure Lieblingssongs nachspielen und Stück für Stück lernen. Insbesondere der sich automatisch anpassende Schwierigkeitsgrad und die Vorschläge vom Spiel selbst, bestimmte Techniken zu üben, machten bereits das erste Rocksmith zu einem mehr als gelungenen Gitarrelernen-Tool. Lest euch für Details dazu unser Review zu Rocksmith durch. Im Folgenden werden wir hauptsächlich auf die Neuerungen und Änderungen des neuen Teils eingehen.
Rocksmith. Auswählen. Rocksmith. Aufhören!
Okay, mit den negativen Seiten anzufangen, ist immer so eine Sache, aber das war leider das Erste, über das wir gestolpert sind: Die Kinect-ivität. Rocksmith 2014 unterstützt Kinect-Sprachbefehle. Erste Enttäuschung: Ein Controller wird trotzdem zwingend benötigt (nur um ,,Start" und ein paar kleine andere Dinge zu drücken - fast controllerfrei, aber nur FAST). Außerdem hatten wir große Probleme, das Spiel überhaupt zu starten! Wieso? Kinect. Denn beim ersten Kalibrieren und Stimmen der Gitarre hat Kinect immer dazwischen gefummelt und gemeint, wir hätten ,,Aufhören" oder sonst etwas gesagt und immer wieder den Prozess abgebrochen, so dass wir tatsächlich Kinect ausstöpseln mussten, damit wir beginnen konnten! Sehr beschwerlich.
Ansonsten funktioniert die Sprachsteuerung recht gut, aber durch das umständliche ,,Rocksmith", was man jedes Mal davor sagen muss und der Latenz ist es dann doch einfacher, schnell auf dem Controller hin und her zu steuern und ein paar Knöpfe zu drücken. Wir empfehlen, in den Optionen die Sprachbefehle abzuschalten.
Mehr Freiheiten im Gameplay
Der ,,Journey"-Modus, in welchem man ähnlich einem Story-Modus bestimmte Songs absolvieren musste, ist weg. Das ist gut, denn so ist man nicht mehr gezwungen dies oder jenes zu spielen - man legt einfach da los, wo man möchte. Man kann zwar immer noch ,,Missionen" spielen, diese kann man aber ganz frei nach eigenem Tempo und Lust spielen.
So sind auch die knapp 55 Songs von Anfang an alle verfügbar und müssen nicht erst freigeschaltet werden. Allerdings ist bei der Songauswahl etwas nervig: DLCs (die noch nicht gekauft wurden) erscheinen in eurer Songauswahlliste. So verliert man den Überblick, was man denn nun wirklich spielen kann, was man noch nicht hat und wird zum Kauf animiert. Auch das Importieren der Rocksmith 1 Songs kostet fast 10 EUR. In Rock Band war das Importieren der Songs immer gratis. Hm. Schade!
Was die Freiheiten im Gameplay außerdem unterstreicht ist der reibungslose Übergang von einem Modus zum Nächsten und die fast verschwundenen Ladezeiten. Das Spiel ist viel schneller geworden und das, was wir noch beim letzten Spiel so nervig fanden, ist weg. Es gibt an sich fast keine Ladezeiten mehr, das Zwischenstimmen vor jeder Übung oder jedem Song entfällt, und es gibt ein reibungsloses Hin und Her zwischen den Spielmodi. Ihr müsst oft nicht mal mehr ins Hauptmenü zurück und könnt ein internes Minimenü verwenden, um zu switchen. Super! Weiter so!
Fazit
Rocksmith 2014 ist die konsequente Weiterentwicklung der Software, die wir bereits 2011 kennengelernt haben. Noch nie war Gitarrespielen lernen so einfach und hat so viel Spaß gemacht (und hat uns nebenbei auch noch Erfolge freigeschaltet!). Die Funktionsweise des Spiels hat sich natürlich nicht verändert und der Noten-Highway, wie man ihn auch aus Guitar Hero oder Rock Band kennt, ist eine gute Art und Weise für Anfänger, Songs zu lernen und zu spielen.
Die guten Verbesserungen machen aber aus Rocksmith ein unglaublich eingängiges Spiel. So sind die Ladezeiten enorm verkürzt worden, der Riff-Repetitor ist immer sofort zugänglich und erlaubt einem in einfacher Manier bestimmte Songabschnitte zu üben, alle Songs sind von Anfang an freigeschaltet, die Guitarcade-Minispiele haben eine optische und abwechslungsmäßige Auffrischung erfahren und nichts zu Letzt hat man einen ,,Session-Modus" integriert, in welchem ihr mit einer dynamischen KI-Band drauf los jammen könnt!
Wären jetzt die DLCs nicht so teuer und das Erkennen der eigenen Problemfelder (wie z.B. Hadern mit schnellen Saitenwechseln oder Akkordespielen) noch besser, so könnte man Rocksmith fast eine perfekte Bewertung geben. Das Spiel hat weiterhin seine kleinen Schwächen, die aber Stück für Stück ausgebügelt wurden und man muss einfach zugeben: Wirklich selten, ganz selten, macht es so viel Spaß, ein Instrument zu lernen.
Bewertung
Pro
- Genialer Sessions-Modus zum Jammen mit KI-Band
- Stark verbesserter und einfacher Riff-Repetitor
- Praktisch keine Ladezeiten mehr
- Gute Songauswahl - weiterhin klasse Gameplay
Contra
- Teure DLC-Songs
- Kinectsprachsteuerung eher hinderlich als hilfreich
- Noch nicht perfektes Erkennen der "Mankos" des Spielers
- Multiplayer auf 2 Gitarren und ein Gesang offline beschränkt

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