Review zu Frostpunk: Console Edition

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an This War Of Mine, das Spiel ist 2016 für die Xbox One erschienen und hatte schon enorme Erfolge auf Steam verzeichnen können. 11 bit studios, die Entwickler von This War Of Mine, haben jetzt ein weiteres Spiel für die Konsole adaptiert, das wir für euch unter die Lupe genommen haben. Frostpunk ist ein Strategie- und Aufbauspiel, welches, wie der Name schon erahnen lässt, unter frostigen Bedingungen spielt. 

Bekämpft die Kälte

Wir sind das Oberhaupt einer kleinen Gruppe von Menschen, die durch eine globale Naturkatastrophe ihr Zuhause verloren hat oder schlichtweg vertrieben wurde. Die meisten von ihnen kommen aus dem Vereinten Königreich, London. Bei kuscheligen -40 Grad Celsius machen wir uns mit dem Trupp auf den Weg ans Ende der Welt, um ein neues Quartier zu finden. Wir starten in einem eisigen Krater umgeben von Schneemassen. Neben ein paar Ressourcen wie Kohle, oder Holz befindet sich inmitten der Schneewüste schon ein Hauptgebäude, der Generator, von dem aus wir erste Unterkünfte für unsere Mannschaft bauen können. 

Neben dem klassischen Aufbauen müssen wir auch Entscheidungen treffen, neue Gesetze erlassen und für Ruhe und Ordnung sorgen. Das ist nicht immer ganz einfach und eine der großen Herausforderungen des Spiels. Unsere Gruppe besteht aktuell aus 80 Personen, darunter sind auch einige Kinder. Die Erwachsenen können in der Umgebung herumlaufen und alles aufsammeln oder abbauen, was sie finden. Das Spiel erlaubt es uns jedoch auch, die Kinder, die eigentlich noch zu klein für harte Arbeiten wären, diese Arbeiten ebenso ausführen zu lassen. Diese Option ist nicht ohne Grund da, sorgt in der Gruppe jedoch für Unruhen. 

Zwei Balken am unteren Bildschirmrand zeigen uns die Balance zwischen Unzufriedenheit und Hoffnung, weshalb wir uns ein wenig mit den Unterkünften beeilen sollten. Nachdem die Ersten ihre dürftigen Zelte bezogen haben, können wir den Generator ein Upgrade verpassen. 

Was für ein Anführer wirst du?

Die malerische Grafik von Frostpunk lenkt gekonnt von dem Elend ab, welches wir Tag für Tag mit unserem Volk durchleben müssen. Zwar ist das Spiel nicht ganz so depressiv wie This War Of Mine, aber die Entwickler haben einen Hang zu apokalyptischen Kriegsszenarien. Wie bereits erwähnt, stehen wir täglich vor neuen, harten Entscheidungen. Da ist Kinderarbeit noch die harmloseste Entscheidung von allen. Das Spiel treibt einen aus der Not und Verzweiflung zu Dingen, die man unter milderen Umständen gar nicht getroffen hätte. Im Laufe des Gameplays lernt man auch einiges über sich selbst.

Führt man 24 Stunden Schichten ein, damit die Schwächeren überleben oder lässt man sie einfach verhungern, weil sie für die Gesellschaft keinen Nutzen haben? Kontrolliert man sein Volk mit Polizeigewalt und Überwachung, damit Mütter für Kinder keine Extrarationen klauen oder lässt man Milde walten und riskiert, dass die hart arbeitenden mit Magenknurren einschlafen und am nächsten Tag die Arbeit verweigern oder rebellieren und zurück nach London wollen?

Ein Zuhause für Exilanten

Nach einer kleinen Eingewöhnung der Controllersteuerung spielt sich Frostpunk wirklich flüssig und gut. Das Spiel ist recht selbsterklärend und so braucht es kein großes oder umfangreiches Tutorial. Neben der Hauptgeschichte kommt die Konsolenversion mit allen bisher erschienen Erweiterungen der PC-Version. Dazu zählt auch der Endlos-Modus, bei dem ihr einige Dinge auf eure mentalen Bedürfnisse konfigurieren könnt. Mehr Ressourcen, weniger hart, keine Stürme. So ist das Spiel weniger nervenaufreibend. 

Die Steuerung ist sehr präzise, nur das nähere Zoomen fehlt ein wenig. Die Atmosphäre ist zum Greifen und die Grafik und der Sound laufen Hand in Hand. Insgesamt bietet euch Frostpunk ein Erlebnis, welches euch Stunden an die Konsole fesseln kann.