
Staub, Stiefel, Whiskey, echte Kerle und bleihaltige Luft soweit das Auge reicht, das sind die typischen Klischees des Wilden Westens. Natürlich dürfen Rasseweib, Schurken und Indianer nicht fehlen, will man einen echten Western erschaffen. Ob es dem Entwickler Techland gelungen ist, all dies und vielleicht sogar noch einiges mehr in Call of Juarez: Bound in Blood zu packen, will euch unser Review zeigen.
Der Westen ist am Besten
Das Wild-West-Szenario gehört nicht gerade zum Tagesgeschäft aller Spieleentwickler. Auch waren die bisherigen Erfolge in dieser Sparte eher spärlich, so dass sich Westernfans nicht gerade übersättigt fühlen werden, weil jetzt der Call of Juarez Nachfolger in den Verkaufsregalen steht. Wobei man eigentlich gar nicht so recht von einem Nachfolger sprechen kann, da Call of Juarez: Bound in Blood vor der Zeit des ersten Call of Juarez Abenteuers spielt.
Ihr nehmt Teil an der Geschichte der McCall Brüder, die sich auf Seiten der Südstaaten im Kampf gegen die Yankees befinden. Die Yankees haben das Heft des amerikanischen Bürgerkrieges in ihren Händen und zwingen die Armeen der Südstaaten immer weiter zurück. Ray McCall versucht mit einigen Südstaatlern eine Schützengraben-Stellung zu halten und Thomas McCall beschäftigt die Gegner an einer naheliegenden Brücke.
Nachdem ihr in der Rolle des Ray McCall einigen Gegnern gezeigt habt, wo der Hammer bzw. der Colt hängt, schlagt ihr euch zu eurem Bruder Thomas durch, um die Brückenüberquerung der Yankees im Keim zu ersticken. Bei einer solchen Aktion ist es natürlich nie verkehrt, eine gewisse Menge an Dynamit im Turnbeutel zu haben.
Aber da die McCalls lieber auf eigene Faust agieren, anstatt Tag für Tag brav Befehle auszuführen, halten die Brüder den Zeitpunkt für gekommen, sich als Deserteure auf die Socken zu machen, um zur heimischen Farm zurückzukehren. Aber selbst im tiefen Süden hat der Krieg schon seine Spuren hinterlassen und hat auch vor der McCall-Farm nicht halt gemacht.
Um die Farm neu aufzubauen, benötigen die McCalls mehr als nur eine handvoll Dollars und so bleibt Ihnen keine andere Wahl, als ins weite Land zu ziehen und sich die Taschen mit Geld und Gold füllen. Mit dem dritten Bruder im Gepäck -der in Call of Juarez: Bound in Blood den braven Begleiter spielt und zudem die Rolle des Erzählers besetzt- machen sich die McCalls auf den Weg Richtung Mexiko. Auf, ins Western-Abenteuer der besonderen Art...
Bleihaltiger Doppelpack
Vor fast jedem Kapitel der fünf Akte könnt ihr wählen, in welche der beiden McCall-Rollen ihr schlüpfen wollt. Wählt ihr die Rolle des Ray McCall, seid ihr der Mann fürs Grobe, denn Ray fackelt nicht lange und ist jederzeit bereit, seine Revolver unmissverständlich sprechen zu lassen. Zudem hantiert er liebend gern mit bleispuckenden Gatling-Gewehren und hat fürs ganz Grobe immer eine Ladung Dynamit parat. Also kein Zuckerschlecken für Schurken, die sich Ray McCall in den Weg stellen wollen.
Wollt ihr eure Gegner eher etwas eleganter zur Strecke bringen, steht euch Thomas McCall zur Verfügung, der äußerst geschickt mit dem Lasso umgehen kann. Mit dem Lasso gelangt ihr auf Dächer oder ähnlichem, um von dort euer Gewehr einzusetzen. Des Weiteren seid ihr als Thomas äußerst wirkungsvoll im Umgang mit Pfeil und Bogen, so dass ein lautloses Ausschalten der Gegner zu einem Kinderspiel wird. Zudem könnt ihr im Laufe des Spiels, alle Waffen gegen bessere sowie neuere Modelle austauschen, habt ihr zuvor für das nötige Kleingeld gesorgt. Müsst ihr zu Anfang noch mit rostigen, alten Schießeisen Vorlieb nehmen, könnt ihr nach einiger Zeit auf nagelneue Waffen verschiedenster Ausführungen bauen. Wer läuft schon gern als Westernheld mit alten Bleispritzen durch die Gegend und macht sich so zur Schießbudenfigur.
Egal für welchen Charakter ihr euch entscheidet, den Ablauf der Story beeinflusst ihr damit nicht, nur die Ausführung der Aufgaben weichen ein wenig voneinander ab und bieten damit für noch mehr Abwechslung. Letzten Endes gelangt ihr am Ende eines Kapitels an eine Art Bossgegner, die ihr immer auf die gleiche, aber auch genial präsentierte Art und Weise zur Stecke bringen müsst. So, wie es sich für harte Kerle des Wilden Westens nun mal gehört.
Zwei Revolverhelden stehen sich gegenüber, ihre Stiefel bewegen sich lautlos im Staub der Straße, seitwärts bewegt sich der Feind aus eurem Hüft-Blickwinkel. Mit der Hand nah am Colt bewegt ihr euch behutsam nach links und rechts, damit ihr den Gegner weiterhin gut im Blick habt. Totenstille legt sich über den Ort der Entscheidung, dann ein Glockenläuten aus der Ferne. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du oder er Blei und Staub schlucken wird. Bist du schnell genug, um als Revolverheld in die Geschichte einzugehen? Zieh Cowboy, bevor es für dich zu spät ist!
Fazit
Western- und Shooterfans liegen bei Call of Juarez: Bound in Blood richtig und können sich bedenkenlos in das je nach Schwierikeitsgrad 6-10 Stunden lange Western-Abenteuer stürzen.
Der Singleplayer verfügt über eine packende Story, die mit gelungener Präsentation, abwechslungsreichen Missionen, locker von der Hand gehender Steuerung und interessanten Charakteren überzeugt. Da können selbst die kleinen Macken den Spielspaß kaum bremsen.
Ob der Mehrspieler-Modus überzeugen kann -selbst wenn ein dringend nötiger Patch grobe Schwächen beheben würde- bleibt abzuwarten, auch wenn man den interessant wirkenden Wild West Legends Modus, bei dem man bekannte Wild West Ereignisse nachspielt, gern mal miterleben will. Insgesamt bietet der Mehrspielerbereich zu wenig innovativ Neues, um positiv zu überraschen.
Da auch ein Koop-Modus schmerzlich vermisst werden muss, beschränkt sich ein denkbares "Prädikat Must-Have" allein auf die Gruppe der ausgesprochenen Singleplayer-Fans.
Bewertung
Pro
- Tolle Charaktere in bemerkenswerter Story
- Optimaler Western-Sound
- Überzeugende Sprachausgabe
- Beeindruckende Präsentation
- Packende Singleplayer-Kampagne
Contra
- Störende Ruckler an Speicher-Checkpoints
- Pop-ups und Tearing
- Fehlender Koop-Modus
- Unglücklich gewählte Levelbegrenzung
- Störanfälliger Multiplayer bei Ranglistengames

42 Kommentare
El Laffos Mi, 26.08.2009, 12:26 Uhr
sooo,hab den ersten teil jetzt auch durch
auch diesmal fand ich die story wieder echt super
nur hatte ich leider nich ganz so viel spielspaß,da es bei mir an der ein oder anderen stelle hakte und ich ohne komplettlösung wohl aufgegeben hätte
Sinus-Aestum Fr, 21.08.2009, 19:28 Uhr
VORSICHT !!!
Beim ersten Teil von ``Call of Juarez`` ist bei mir recht schnell die bei Egoshootern manchmal aufkommende ``Seekrankheit`` aufgetreten.
Also Kopfschmerzen,Übelkeit,u.s.w.,....so extrem hatte ich das bis jetzt bei keinem anderem Game !!! :xbu047:
Aber ich denke mal,ihr jungen Leute vertragt das besser,denn mit dem Alter wird man doch zunehmend anfälliger. :xbu021:
El Laffos Fr, 21.08.2009, 17:29 Uhr
hab jetzt die erste mission durch
und bin für den ersten eindruck vollkommen zufrieden
erwarte wieder eine packende geschichte
aber es spielt ja ne ganze ecke später als der zweite
hab ja jetzt das vergnügen mit dem,bereits erwachsenen,sohn von thomas zu zocken
feine sache
bin gespannt wie's weiter geht
El Laffos Fr, 21.08.2009, 16:02 Uhr
ich werd jetzt gleich den ersten teil reinschmeißen
mal sehen,wie der so ist
ReinMan Fr, 21.08.2009, 11:55 Uhr
Achsoo okay oder so wars habs vergessen ^^ naja mal schauen ist in Ordnung das Game aber noch einmal werd ichs nicht durchspielen dann eher verkaufen oder tauschen etc...hat man mehr von da man ja noch ne Menge dafür bekommt.