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Drei Jahre ist es nun her, seit 2009 Gearbox den Markt mit dem Spiel Borderlands revolutionierte. Ein noch nie dagewesener Mix aus Shooter und RPG, gepaart mit Diablo ähnlicher Sammelwut. Kann der zweite Teil da rankommen? Kann er den hohen Erwartungen entsprechen? Wir schauten uns das Xbox 360 Spiel für euch an und geben euch mit diesem Testbericht die Antwort darauf!

Jeder bitte nur ein Kreuz

Im ersten Teil haben es die Helden geschafft, die Kammer zu finden und zu öffnen. Anstatt aber sagenhafte Schätze zu finden, gab es ein fieses Monster mit Tentakeln. Mit leeren Händen zogen sie ab und dies schien es gewesen zu sein, bis jetzt. Das Öffnen der Kammer hatte weitreichende Folgen für den Planeten Pandora. Überall sprießt Eridium aus dem Boden, ein extrem seltenes wertvolles Erz. Dies lockt natürlich viele Menschen auf den Planeten, unter anderem auch den Waffenkonzern Hyperion. Der gierige Handsome Jack beherrscht mit seiner absoluten Militärmacht die Welt und möchte so viel Eridium abbauen, wie nur möglich. Doch damit nicht genug! Jack hat erfahren, dass es in den Tiefen der Erde von Pandora noch eine Kammer geben soll. Noch viel größer und gefährlicher als die Erste. Damit möchte er sich die Weltherrschaft dauerhaft sichern. Was also macht man mit den potentiellen Kammerjägern? Man fängt sie ein und exekutiert sie.

Ihr und eure anderen Kumpels wurdet gefangen und seit auf einem fahrenden Zug. Eine Explosion reißt den Zug auseinander und ihr fliegt im hohen Bogen heraus. Doch tot seid ihr nicht, euer Leben hängt aber am seidenen Faden. Kaum noch am Leben, liegt ihr in der erbarmungslosen Eiswüste, mitten im Schneesturm. Mit satten 10 von 92 Lebenspunkten liegt ihr stöhnend am Boden. Gerade als ihr denkt, schlimmer kann's nimmer werden, erscheint vor euch der durchgeknallte, extrem gutgelaunte Cl4p-Roboter. Kurzgenannt Clap-Trap! Wo war nochmal die Eiswüste? Der kleine Roboter übergibt euch euer erstes HUD und erklärt dessen Eigenschaften. Ihr findet neben eurer kümmerlichen Lebensanzeige weitere wichtige Infos wie z.B.: Munition, Schildstatus, Granaten und eine Minimap. Ihr folgt Clap-Trap in seine bescheidene Behausung und werdet mit eurer ersten Waffe und Lebensenergie ausgestattet. Noch einem kurzem Blick in die Runde stellt ihr schon viele Details fest. Clap-Trap war wohl einsam und hat sich ein paar tote Roboter an den Pokertisch gesetzt und neben dem Bett hängt eine aktuelle Ausgabe der Centerfold - allerdings mit weiblichen Clap-Traps auf dem Bild. Wo die Ölflecken auf dem Bettlaken wohl herkommen...?

Jukebox Hero

Kurz nach der Zugexplosion wählt ihr euren Charakter. Es stehen zur Auswahl: Maya die Sirene, Salvador der Gunzerker, Axon der Commando-Soldat und Zer0 der Assassine. Maya hat die Fähigkeit, Gegner in den Phase-Lock zu befördern und damit für kurze Zeit einzufrieren. Salvador kann mit seinem Skill zwei beliebige(!) Waffen gleichzeitig benutzen und ist damit extrem mächtig. Axon spawnt wie im ersten Teil ein Geschütz, das ihm Feuerkraft und Deckung bietet. Zer0 erzeugt ein Hologramm von sich und kann währenddessen äußerst effektiv und unsichtbar die Gegner meucheln, denn sowohl Schuss als auch Nahkampf sind für ein paar Sekunden extrem geboostet.

Einsteiger sollten Salvador oder Axon wählen, während erfahrene Spieler gerne zur Maya oder zu Zer0 greifen. Beide sind eher taktisch zu spielen, wobei Zer0 definitiv die größte Herausforderung darstellt. Bei ihm gilt es exakt zu timen, wann man sich an welche Stelle begibt und von wo aus man präzise zuschlägt, ohne sich den Ausweg zu verbauen. Eine äußerst spannende Klasse. Im Gegensatz zum Vorgänger sind diese Klassen sehr gut ausbalanciert. Jede Klasse hat ihre Vor -und Nachteile. Tipp: Die Charaktere sind perfekt für den Co-Op austariert. Das bedeutet, wenn Maya ihren Phaselock macht, kann beispielsweise Salvador seinen Skill gleichzeitig aktivieren und so dem eingefrorenen Gegner mächtig Schaden austeilen. Skillpunkte habt ihr allerdings noch nicht, denn die werden erst im Laufe des Spiels freigeschaltet. Mit diesen Punkten ist es wie im Vorgänger möglich, den Charakter perfekt auf seine Spielweise einzustellen. Habt ihr euch mal vertan oder wollt einen anderen Skilltree ausprobieren? Kein Problem, ihr könnt gegen eine Spielsumme eure gesamten Punkte neu verteilen.

Der Einstieg

In der Höhle des Clap-Traps angekommen, versichert euch der kleine Roboter, dass dort keinerlei Gefahr droht. Natürlich liegt er falsch! Ein großes Yeti ähnliches Vieh springt von oben in die Höhle und klaut Clap-Trap direkt mal das Auge. Ohne Auge macht's nur halb so viel Spaß und daher braucht er eure Hilfe. Euer erster Auftrag: Das Auge wiederzubeschaffen. Auf in dem Kampf und raus in die Wildnis! Direkt nachdem ihr aus der Höhle gekommen seid, werdet ihr von Bullymongs und kleineren Viechern angegriffen. Doch kein Problem, ein paar gezielte Schüsse und das war es. Weiter geht's... und schon naht die erste Herausforderung. Mit eurem zarten Level 1 werdet ihr sofort von allen Seiten angegriffen, denn eine ganze Horde wilder Bullymongs greift euch an. Während der Anfang im ersten Teil recht gemächlich von sich ging, wird hier schon mal ein anderer Ton angegeben. Die Wesen greifen gut an und kreisen einen ein. Dadurch muss man ständig auf der Hut und in Bewegung bleiben.

Die Gegner sind schlauer als im Vorgänger und fordern den Spieler deutlich mehr. Aber es ist nicht unfair, sondern es macht Spaß, sich der Herausforderung zu stellen. Eine feine Balance, die in etlichen Spielen leider in die Hose geht. Hier ist es nicht so. Zumal Gearbox sich eines schlauen Kniffs bedient, der besonders Anfängern die Frustration nimmt. Zum einen gibt es immer einen Respawn, der euch gegen eine gewisse Geldsumme wieder zusammenbaut und zum anderen ist diese Summe am Anfang noch lächerlich klein. Dadurch ist es gerade in der Anfangsphase nicht so schlimm, wenn man ablebt.

Wer noch nie Borderlands gespielt hat, wird sich dennoch im zweiten Teil schnell zurechtfinden. Trotz vieler Optionen spielt sich das Spiel wie ein Ego-Shooter mit RPG-Anteil. Hier ist kein Fallout zu erwarten, viel mehr bietet es die perfekte Kreuzung von Shooter mit Action-RPG. Ihr macht nach erfolgreicher Jagd auf die Bullymongs bald Bekanntschaft mit einem der wichtigsten Elemente des Spiels: Den Schatztruhen. In jenen befinden sich nämlich neue Waffen, Schilde und Klassenmodifikationen. Letztere werden nach ein paar Spielstunden erst gefunden und verändern maßgeblich die Effizienz eurer Eigenschaften. Beispielsweise verbessert ein solcher Mod euren Schaden, erhöht die maximale Lebensenergie oder die Genauigkeit eurer Waffen.

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Fazit

Gearbox hat es geschafft und uns auf voller Linie überzeugt. Elemente aus dem vorigen Spiel wurden nicht zerstört, sondern sinnvoll verbessert. Nie hat Pandora besser ausgesehen und nie hat es so viel Spaß gemacht sich darin zu bewegen. Das Spiel eignet sich für Anfänger als auch für fortgeschrittene Spieler. Jeder der mit Shootern etwas anfangen kann, kann sich hier schnell einfinden. Man sollte eine gute Portion schwarzen Humor mitbringen, denn dieser ist in Borderlands 2 reichlich vorhanden.

Der Co-Op-Part ist fantastisch gelungen und eignet sich wunderbar, viele Stunden gemeinsam zu erschlagen. Sehr ausbalancierte Charaktere und gut auf Co-Op abgestimmtes Equipment ermöglichen ein spannendes so wie unterhaltsames Spielerlebnis zu zweit, oder mehr Spielern.

Die Wiederspielbarkeit ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Charaktere hoch und lädt ein, die ein oder andere Runde in Pandora zu wiederholen. Durch die verdienten Tokens wird man dafür ebenfalls belohnt und erhält einen wirksamen Boost im Spiel. Wir schütten für dieses Spiel eine großes Lob aus und erteilen eine absolut klare Kaufempfehlung! Der gigantische Umfang verknüpft mit der Tatsache, dass man auch nach Stunden noch etwas Neues entdecken kann, ist uns einen XBoxUser Special Award wert. Fans können blind zugreifen und anderen Spielern sei das Spiel ebenfalls sehr angeraten.


Bewertung

Pro

  • Wiedersehen alter Charaktere
  • Zahlreiche Gags und lustige Nebenquests
  • Fetziger Soundtrack und überarbeitete Sounds
  • Unterschiedliche Spielweisen der Charaktere
  • Optimal an den Spielstil anpassbaren Charakter
  • Gewaltige offene Spielewelt
  • Zahlreiche Features
  • Gelungene Verbesserung des Vorgängers
  • Geniale Präsentation

Contra

  • KI könnte noch besser sein

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 10 von 10
10/10
Gameplay 10 von 10
10/10
Multiplayer 10 von 10
10/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

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