Review zu Bayonetta

Nach einer langen Entwicklungszeit ist es soweit und Sega kann stolz sein neuestes Werk präsentieren. Von vielen erwartet, von einigen missachtet und dennoch einen zweiten Blick wert: Bayonetta ist ein Hack'n Slay, das zumindest auf den ersten Blick wie ein Devil May Cry-Klon aussieht. Wir haben die Kontrolle über die attraktive Hexe genommen und haben das Spiel für euch getestet.

Die Hexe mit der düsteren Vergangenheit

Wenn man das Spiel startet und sich die ersten Videosequenzen und Story-Elemente ansieht, wird schnell klar: Bayonetta ist eine Hexe und definitiv die ,,Böse". Denn bei einem ersten Einblick in die Geschichte merkt man: Die Hexen haben vor ewigen Zeiten gegen die Engel gekämpft, bis sie -bis auf eine- komplett ausgelöscht wurden. Als Bayonetta schwört ihr später Rache und versucht, mehr über eure Vergangenheit, das Komplott, das sich um eure Familie schnürt und die mysteriöse andere Hexe, herauszufinden, die scheinbar ebenfalls überlebt hat.

Die Story ist somit zwar konfus, aber immer eindrucksvoll präsentiert. Dies liegt unter anderem an glänzender Grafik und gutem Sound, aber andererseits auch an der äußerst interessanten Thematik. Man muss sich folgendes bewusst werden: Man spielt die Hexe, die Engel tötet! Und letztere sind eigentlich das ,,Gute" - auch wenn sie noch so monströs und bösartig dargestellt werden.
Bleiben wir kurz bei der Story: Die Zwischensequenzen sind sehr gut. Sie sind flüssig und von fantastischer Qualität (dazu später mehr), allerdings muss man sagen: Sie sind lang und es gibt viele solcher cineastischen Zwischeneinschüben. Bevor man die erste wirkliche Mission spielt, vergehen einige Minuten. Auch später im Spiel sind die Zwischensequenzen häufig zu finden und spinnen so den doch arg verwirrenden Story-Plot weiter. Positiv aber zu erwähnen: Ihr könnt jederzeit Start drücken und die momentane Filmsequenz überspringen und gleich in die Action einsteigen!

Mit Händen und Füßen war gestern...

Heute wird mit Schwertern und Pistolen an allen vier Gliedmaßen gekämpft! Bayonetta, die äußerst tödliche Hexe, hat nicht nur ein großes Waffenarsenal zur Verfügung, sondern kann auch noch sehr viele spezielle Moves und Kombos. ,,Bayonetta" spielt sich in bekannter ,,Devil May Cry"-Manier: 3rd Person Perspektive und Hack'n Slay im großen Stil. Die wichtigsten Buttons sind dabei Y und B, welche die Hauptkombos darstellen. Die Anzahl der möglichen Tritt- und Schlagkombinationen sind schier enorm und gehen erstaunlicherweise extrem leicht von der Hand. Wer die Kombos üben mag, kann praktischerweise die Ladebildschirme dazu verwenden!

Aber nur schlagen und angreifen wäre ein bisschen eintönig und so müsst ihr auch blocken, bzw. ausweichen. Weicht ihr im allerletzten Moment einem gegnerischen Angriffs aus, so aktiviert ihr sogar kurz die ,,Hexenzeit", was eure Gegner in Zeitlupe versetzt, euch aber in normalem Tempo weiterkämpfen lässt. Noch mehr Abwechslung gefällig? Schleudert ihr eure Gegner mal in die Luft oder kämpft gegen fliegende Bösewichte, so könnt ihr auch einen eleganten Luftkampf ausführen. Dies ist zwar etwas schwieriger zu kontrollieren, da Bayonetta doch den Gesetzen der Schwerkraft unterliegt, kann sich aber oft als äußerst wirksam erweisen.

Apropos Gegner: Es gibt eine Vielzahl an verschiedensten Widersachern, alle haben aber folgendes gemeinsam: Sie sind Engel, sehen aus wie Monster und wollen Bayonetta an den Kragen! Abgesehen davon gibt es aber so unterschiedliche Gegnertypen, dass es eine wahre Pracht ist. Von Bossgegner, die mehr als nur den ganzen Bildschirm füllen, über kleine fliegende Kugeln bis hin zu Wildkatzen-ähnlichen Dämonen ist alles dabei. Die Vorgehensweise ist allerdings fast immer die Gleiche: Schießen und metzeln bis dass Ruhe eintritt.