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Ab an die Xbox und Probehören

Das GameDAC bei der X-Version des Headsets bietet zwei USB-C-Anschlüsse auf der Rückseite. Einer ist eigens für die Xbox One- oder Xbox Series-Konsolen gedacht, der andere kann an den PC, die PlayStation, Nintendo Switch und mehr angeschlossen werden.

Also, kurzerhand das Kabel an die Xbox Series X dran und boom – was für ein Sound. Zwar drosselt das Headset die Leistung in Verbindung mit der Xbox etwas, im Normalbetrieb sollte das aber kaum auffallen, denn die Tonqualität ist wirklich herausragend- Wenn man bedenkt, dass man hier kabellos unterwegs ist, überrascht das doch sehr. Sicher, Audiophile werden vielleicht hier und da etwas zum Meckern finden, wir waren aber sehr angetan.

Zumindest nachdem wir in den EQ-Einstellungen ein wenig experimentiert haben. Die lassen sich direkt am DAC einstellen, wahlweise über das dort verbaute Steuerrad oder durch das Halten des Lautstärkereglers am Headset selbst. Uns hat es am Ende das Smiley-Profil in Verbindung mit der flachen EQ-Einstellung in der Dolby Atmos-App angetan.

DAC, Headset und Xbox zusammen.

Die Tiefen und Höhen werden dabei schön angehoben, wodurch sich Explosionen oder auch Bässe durch das Headset „grollen“, ohne an Präzision zu verlieren. Die Höhen geben Stimmen sauber und klangvoll wieder. Trotzdem gehen die Mitten nicht unter und im Gesamtbild ergibt sich ein rundum sauberer, sehr harmonischer Klang.

Besonders hat uns gefallen, dass wir etwa in Halo Infinite wesentlich mehr Details wahrnehmen konnten als beispielsweise mit dem Xbox Wireless Headset von Microsoft. Den Unterschied muss man gehört haben, um das glauben zu können. Selbst die feinsten Sounddetails gehen nicht verloren, gleichzeitig konnten wir viel besser die Gegner orten und nach Gehör spielen.

Wo sind denn alle?

Wir haben es auch schon anklingen lassen: Am Headset sind mehrere Mikrofone verbaut, die für das ANC, also die aktive Geräuschunterdrückung, verbaut sind. Der Sinn und Zweck erschließt sich für uns an einem Gaming-Headset nicht so ganz.

Zum einen: Die Polster dichten schon gut ab. Zum anderen: In der Regel ist es beim Zocken im Zimmer recht ruhig – es sei denn man wohnt direkt an der Straße oder neben einer Baustelle und hat das Fenster geöffnet.

Klar, man könnte das Headset, auch aufgrund des eleganten Designs, gut in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit aufsetzen, um Musik zu genießen.

Kann sich auch in der Öffentlichkeit sehen lassen.

Am Ende ist das aber alles eher nice to have und funktioniert in der Praxis eher mittelmäßig. Einige Geräusche werden zwar rausgefiltert, aber gerade die Straße oder anderer Lärm, der einem unterwegs begegnen könnte, kommt relativ ungefiltert durch. Wir hätten es besser gefunden, auf das Feature zu verzichten, um evtl. den Preis zudem etwas zu drücken

Hallo, hörst du mich

Ein nicht weniger essenzieller Teil eines Headsets ist das verbaute Mikrofon. Wer sich etwas wie das SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless anschafft, will sicher auch mit Freunden in Discord oder im Party Chat abhängen oder den Teammates Callouts durchgeben.

Und natürlich, wie soll es auch anders sein, schwächelt das Headset hier – und zwar gewaltig. Zunächst mal zum Ton – Freunde attestieren eine nasale Stimmwiedergabe, die man so auch am Computer per Aufnahme nachvollziehen kann.

Nicht schön, aber vielleicht noch nicht der Beinbruch – wenn das nicht das Rauschen wäre. Man sieht es schon im Xbox Party-Menü – das Mikrofon übermittelt ständig, am anderen Ende resultiert das in Rauschen. Durchgehend. Die Lösung? Am GameDAC lässt sich die Mikrofonempfindlichkeit in zehn Stufen einstellen. Bei 5 von 10 hört das ständige Rauschen auf. Der Nachteil – die Empfindlichkeit ist dann zu niedrig, wodurch gerne auch mal die Anfänge eines Satzes abgehakt ankommen. Ein No-Go für ordentliche Kommunikation - zumindest an der Xbox.

Am PC top, an der Xbox flop

Wenn man an der Xbox doch auch nur Sonar nutzen könnte – eine Software von SteelSeries, die einige zusätzliche Einstellungen ermöglicht. So findet ihr hier etwa eigene Profile für Spiele wie Halo Infinite oder Fortnite. Oder ihr könnt euch ganz detailliert eure eigenen Profile erstellen.

Aber auch am Mikrofon kann geschraubt werden und siehe da, das Nasale der Stimme ist wie weggezaubert. Generell gibt es auch kein permanentes Rauschen am PC. Wir könnten noch viel mehr ins Detail gehen, wie gut die Software am PC tatsächlich ist…

Leider sind all diese Optionen an der Xbox aber nicht verfügbar. Und so bleibt man am Ende auf einem Headset sitzen, das in Bezug auf das Mikrofon effektiv nicht nutzbar ist.

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Fazit

Man möchte das SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless X wirklich lieben, aber zum jetzigen Zeitpunkt können wir von einem Kauf nur abraten – zumindest, wenn ihr es auch an der Xbox nutzen wollt.

Der Sound ist klasse, nuanciert und wirklich hochwertig. Und auch der Tragekomfort sucht seinesgleichen. Aber, und das ABER ist groß, die Mikrofonprobleme sind einfach ein K.o.-Kriterium. Auch Wochen nach Release noch kein passendes Firmware-Update auf der Xbox.

Hinzu kommt das Problem, dass viele Einstellungen eben nur am PC vorgenommen werden können und der DAC auf ein ewig scheinendes OLED-Display setzt, das möglicherweise zukünftig unter Burn-In leiden könnte.


Bewertung

Pro

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Sehr ausgewogener, detaillierter Klang
  • Hoher Tragekomfort
  • Lange Akkulaufzeit

Contra

  • Mikrofonprobleme an der Xbox
  • Hoher Preis
  • ANC-Mikros in der Ohrmuschel, die ans Ohr stoßen können
  • OLED am DAC nicht abschaltbar

Verarbeitung 8 von 10
8/10
Design 9 von 10
9/10
Ausstattung 9 von 10
9/10
Tragekomfort 9 von 10
9/10
Funktionen 7 von 10
7/10
Klang 9 von 10
9/10
Funktion (Mikrofon) 1 von 10
1/10
Preis / Leistung 5 von 10
5/10
5

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