
Hochwertiges, wenn auch verbesserungsfähiges Design
Nach all dem Auspacken und Studieren der Specs ist der Moment endlich gekommen: wir halten das Headset in Händen. Direkter erster Eindruck: Das Arctis Nova Pro Wireless X ist sehr wertig verarbeitet. Der Bügel ist aus Metall, die Ohrmuscheln aus hochwertigem Kunststoff in gebürsteter Metalloptik.
Unter dem Metallbügel befindet sich ein elastisches Band, ähnlich dem Band einer Skibrille. Das Design hat sich im Vergleich zu den Vorgängern verändert, nun wird das Band unterhalb des Bügels mithilfe von kleinen Löchern befestigt.
Das Mikrofon kann komplett eingefahren werden. Das sorgt für einen eleganten Look, der durchaus sehr straßentauglich ist – einfach Bluetooth aktivieren und übers Smartphone Musik in der Bahn hören. Wer mag, kann auch den inkludierten Popschutz am Mikro befestigen, dann kann das Mikrofon aber nicht mehr bündig im Headset versenkt werden
Das GameDAC, essenzieller Bestandteil des Gesamtpakets, ist ebenfalls aus Kunststoff, das verbaute Display setzt auf die OLED-Technologie. An der Seite befindet sich eine Aussparung – hier findet einer der beiden Akkus Platz, um geladen zu werden – clever. So habt ihr immer einen Ersatzakku einsatzbereit, sollte euch beim Zocken der Saft ausgehen.
Übrigens: An beiden Ohrmuscheln lassen sich die Deckel entfernen. Unter einem findet ihr den Akku, der sich laut SteelSeries in 8 Sekunden austauschen lässt, auf der anderen Seite einen USB-C-Anschluss, um das Headset auch unterwegs laden zu können, wenn ihr das GameDAC nicht dabeihabt. 20 Stunden soll ein Akku aushalten, macht insgesamt also 40 Stunden Laufzeit.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Immer den Preis im Hinterkopf behaltend, haben wir aber auch Punkte zum Kritisieren gefunden. Die Verbindung zwischen Bügel und Ohrmuschel ist aus Kunststoff. Zwar sehr robust wirkendem, da aber in der Vergangenheit genau hier viele SteelSeries-Headsets zerbrachen, wollen wir das nicht unerwähnt lassen. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass die Verbindung überarbeitet wurde, es sollte also zu keinen Brüchen mehr kommen.
Das GameDAC hat andere Problemchen. Das Gehäuse und auch der Screen sind aus einem recht weichen Material. Macken sind so kaum vermeidbar, wenn man vorhat, das GameDAC auch mal zu bewegen. Die Wahl eines OLEDs ist ebenfalls sehr fraglich. Da man die Helligkeit zwar dimmen, das Display aber nicht gänzlich ausschalten kann, dürfte es bei Vielspielern nur eine Frage der Zeit sein, bis sich erste Anzeigen einbrennen – zumindest, wenn hier nicht ebenfalls im Vergleich zum Vorgänger nachgebessert wurde.
Die erste Anprobe
Setzen wir also mal das Headset auf – sehr bequem, das ist der erste Gedanke, der einem kommt. Durch das breite, weiche Band unter dem Bügel liegt das Headset bequemer auf als alle anderen Headsets, die wir bisher so auf dem Kopf hatten.
Hinzu kommen die weichen, dicken Polster, die mit einem hochwertigen Lederersatz überzogen sind. Das schirmt gut ab, kann bei längeren Sessions oder auch bei anhaltenden Hitzewellen die Ohren zum Glühen bringen. Bisher gibt es noch keine Ersatzohrpads, vielleicht kommt da ja noch eine luftigere Variante.
Der Druck auf die Ohren ist angenehm. Es ist nicht zu fest, auch nicht zu lose, sodass das Headset das Headset bei jeder Bewegung vom Kopf rutschen könnte. In der Ohrmuschel selbst befindet sich jedoch eine Eigenart – ein kleiner Hubel. Was das ist? Ein Mikrofon, dass der aktiven Geräuschunterdrückung dient.
Je nach Beschaffenheit der Lauscher könnte das auf das Innere des Ohres drücken, bei uns gab es keinen Kontakt und somit auch keinen Grund zur Klage. Ansonsten bliebe da noch das Mikrofon, dass ich ja in der Ohrmuschel versteckt. Es ist etwas fummelig, den kleinen Mikrofonarm herauszuziehen, wenn man das Headset aufhat, aber auch etwas, an das man sich schnell gewöhnt.
Fazit
Man möchte das SteelSeries Arctis Nova Pro Wireless X wirklich lieben, aber zum jetzigen Zeitpunkt können wir von einem Kauf nur abraten – zumindest, wenn ihr es auch an der Xbox nutzen wollt.
Der Sound ist klasse, nuanciert und wirklich hochwertig. Und auch der Tragekomfort sucht seinesgleichen. Aber, und das ABER ist groß, die Mikrofonprobleme sind einfach ein K.o.-Kriterium. Auch Wochen nach Release noch kein passendes Firmware-Update auf der Xbox.
Hinzu kommt das Problem, dass viele Einstellungen eben nur am PC vorgenommen werden können und der DAC auf ein ewig scheinendes OLED-Display setzt, das möglicherweise zukünftig unter Burn-In leiden könnte.
Bewertung
Pro
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr ausgewogener, detaillierter Klang
- Hoher Tragekomfort
- Lange Akkulaufzeit
Contra
- Mikrofonprobleme an der Xbox
- Hoher Preis
- ANC-Mikros in der Ohrmuschel, die ans Ohr stoßen können
- OLED am DAC nicht abschaltbar
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