Liegt's an der Weihnachtlichen Zeit? Oder ist's ein momentaner Sentimentalismus der mich dazu bringt folgendes zu schreiben? Egal, was auch immer. Ich will diese Gedanken mit Euch teilen. Vielleicht liegt's daran, dass ich das Talent habe, vieles von zwei Seiten zu sehen.
Ich spiele Shooter schon seit dem es sie gibt am PC. Vor einigen Tagen habe ich in der Firma mit meinem Kollegen, der ebenfalls zockt (Haraldl), etwas gefachsimpelt über die Vorteile einer Claymore vs. Handgranate udgl. Es war eine lustige Diskussion in der sich auch andere Zocker eingeschaltet haben. Gesprochen wurde über *tolle* Headshots, *geile* Kills, .... und und und.
Irgendwie sind mir dann folgende Gedanken gekommen die ich hier jetzt einfach mal so formuliere. Entschuldigt die vielleicht nicht ganz den Regeln entsprechenden Ausdrücke - aber anders bring ich's nicht rüber.
Wir sprechen hier über tolle Headshot, über Kills, über Spaß an diesen Spielen. Aber hat sich wer schon mal Gedanken von Euch darüber gemacht, dass diese Dinge für viel zu viele Menschen auf dieser Welt scheiß Ernst ist. Jeden Tag kämpfen Menschen um ihr Überleben auf diese Art und Weise bei der wir unseren Spaß haben.
Wir freuen uns über einen Erfolg, dass wir 100 Headshots angebracht haben. Andere Menschen auf dieser Welt erhalten tag täglich die Nachricht, dass ein Familienangehöriger nicht mehr nach Hause kommt, weil ein anderen genau so einen Headshot hinbekommen hat. Für viele Menschen bricht täglich die Welt zusammen.
Irgendwo hat mal einer gesagt, ihm wäre es egal, ob er mit Farbkugeln auf einen Computergegner schießt, oder mit einer Simulierten M16A4. Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich finde die Atmosphäre schon toll, wenn alles recht realistisch aussieht, der Dolby Surround Sound mein Wohnzimmer zum Beben bringt. .... Absurd oder? Trotzdem verstehe ich auch, dass es, ja ich muss wieder dieses Wort verwenden, scheiss ernst ist für viele Menschen auf dieser Welt.
Ist es nicht absurd, dass manche Menschen Spaß mit Dingen haben, die für viele andere ein absoluter Horror sind, den, auch wenn sie ihn überleben, ihr ganzen Leben belasten?
Ist das nicht eine absolut irre Menschheit?
Ich will auf keinem Fall jemanden das Zocken madig machen. Selbst spiele ich am liebsten Shooter und habe auch "Spaß" daran. So absurd es eben klingt. Ich will hier auch KEINE Diskussion über Sinnhaftigkeit lostreten.
Aber ich will, ja was will ich eigentlich, vielleicht jeden etwas aufrütteln, damit er schon etwas darüber nachdenkt und die Sache mit etwas mehr Respekt behandelt.
Es soll jeder seinen Spaß an den Dingen haben, aber vielleicht doch etwas rücksichtsvoller denen gegenüber sein, die daran keinen Spaß erkennen können.
Vielleicht habt ihr auch Eure Meinung zu diesen Gedanken. Vielleicht habt ihr sogar auch noch andere Beispiele die aufzeigen, dass des einen Spaß, des anderen Leid, sind.
Freue mich auf rege Teilnahme an dieser Diskussion und bitte schon vorab sachlich und ehrlich zu bleiben.
Ich werde dieses Posting mit einem Link hierher auf meine Homepage setzen.
Wünsche Euch in diesem Zuge schon mal vorab schöne Feiertage und ein besinnliches Fest.
Ja... ich werde auch am 24.12.2007 COD4 zocken.... aber immer mit einem kleinen Gedanken im Hinterkopf......
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Thema: Absurde Menschheit?!
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14.12.2007, 10:43 #1
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Absurde Menschheit?!
lg
Viktor aka Bitwalker
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14.12.2007, 11:50 #2
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Viele Shooter, allen voran CoD4 sind technische Glanzstücke der US Propagandaindustrie!
In CoD4 wird man so realistisch wie möglich darauf getrimmt, Kopftuch tragende Menschen zu erschießen. Schon die Einleitung des Spiels, wo ein Opfer durch die Straßen einer muslimischen Stadt gefahren wird, wo nur wild um sich herum ballernde Muslime zu sehen waren, die Zivilisten an Mauern hinrichteten oder muslimische Parolen gebrüllt wurden, sind mit Geschick gewählt. Dieses Game ist natürlich hauptsächlich für den amerikanischen Markt und der zu wünschenden Einstellung von jungen Amerikanern produziert worden. Nebenbei soll dieses Game idealerweise die Hemmschwelle des neu erschaffenen Feinbildes einleuchtend und spielerisch rüberbringen. Es geht nicht nur um die pure Freizeitgestaltung...
Diese Tatsachen stehen für mich außer Frage.
Und wieso zocke ich trotzdem fast jeden Tag CoD4?
Wieso meide ich nicht solch ein Propagandaspiel und spiele nicht lieber "der bunte fröhliche Bauernhof"?
Weil ich es mittlerweile nicht mehr so verbissen sehe und mich nicht mehr aus solchen "moralischen" Gründen von Dingen die mir Spaß machen und niemandem Schaden wenn ich sie gebrauche, aussperren möchte. Das ist mir, wenn ich das prinzipiell durchziehe...und nur so macht es Sinn...zu anstrengend und abschottend und macht mich depressiv. Denn versteckt wird man überall darauf getrimmt. TV, Film, Zeitung usw...Die Rolle des "Gerechten" hab ich abgeschrieben. Ist mir zu stressig und unrealistisch. Ich sehe in vielen Dingen das was ich sehen will und versuche mich nicht manipulieren zu lassen.
Für mich gehts um Team vs. Team...wie die optisch aussehen ist mir mittlerweile völlig wurscht. Hatte auch persönlich nie was gegen andere vorgespielte alte Feindbilder.
Ich spiele liebend gerne Shooter. Und ein Shooter muss für mich einigermaßen realistisch sein. Wenn es etwas gibt, dass dies besser löst, also wer gegen wen kämpfen soll, abgesehen von Fantasy oder SF, dann freue ich mich auf das was da kommen mag.
Wenn ich in manchen CoD4-Situationen stecke, stelle ich schon fest und kann mir ungefähr vorstellen, wie es ist, wenn dir die Kugeln, Geschosse und Granatsplitter um die Ohren fliegen. Und wie schnell du ins Gras beisst. Sicher nicht wünschenswert für niemanden und nirgendwo.
Aber im Grunde sind, für mich, gute Shooter (CoD4, GRAW2, GoW...) wie Räuber und Gendarme oder Paintball...ohne lange Anfahrten, Vorbereitungszeiten, Suche nach Spielpartnern und Spielorten, Regen, Matsch, Heuschnupfen, teure Ausrüstung, Stau bei der Hin- und Rückfahrt und was sonst noch so für unplanmäßige Zeit- und Nervenkiller auftreten können.
So mache ich es mir im Wohnzimmer bequem...schalte ein, schieße los, genieße die Grafik und den Sound, treffe mich mit Freunden auf Xbox-Live...und schalte nach Belieben wieder aus. Und nen Bierchen gibts bei Bedarf auch dabei. Daddelherz was willst du mehr?Wink
Eine Simulation verharmlost sehr sehr oft die Wirklichkeit. Auch aus diesem Grund sind Simulationen auch sehr beliebt. Nichts desto trotz sollte man nie vergessen, wie schrecklich und grausam reale Kriege sind!Gridlockveteran
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14.12.2007, 15:21 #3
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Der Ehrlichkeit wegen: Nein, ich habe den Post über mir nicht gelesen.
Ich finde es auch komisch, dass sich Leute an Hostel erfreuen können, dass manche darauf stehen ausgepeitscht zu werden, oder dass jemand Französisch mag *kotz*
Es handelt sich hier um Vorlieben von Leuten und wenn du nunmal Spaß an Ego-Shootern hast, ist das völlig in ORdnung, zumal das Morden in Spielen eh nur Mittel zum Zweck ist.
Dass es in der Realtität anders aussieht, kann man nicht abstreiten, aber daran bist du genauso wenig Schuld wie dein Lieblingsspiel!
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14.12.2007, 17:35 #4
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Zitat von coolinking
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14.12.2007, 17:47 #5
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Ich bin der erste "Nich-Moderator"
Ich habe manchmal die selben Gedanken. Zum ersten Mal is mir das beim zocken von Splinter Cell auf der Ur-X Box aufgefallen.
In der letzten Mission muss man einen großen Platz überqueren und da laufen Wachmänner mit Hunden rum. Ich hab mich im Dunkeln versteckt. Kurz darauf fiel der Wachmann mit einem Kopfschuss zu Boden.
Da kamen mir die Gedanken: "Der hat vielleicht Faru und 2 kleine Kinder, ein ganz normales leben. Scheiß Job, kaum Gehalt und muss hier Nachtschicht schieben. Dabei wäre er bestimmt viel lieber bei der Familie zu Hause. Würde mit den Kindern spielen oder sonst was. Hätte er mal den öden Bürojob angenommen..." usw.
Desshalb bin ich nich der Typ für Shooter oder Killer. Lieber nur die fiesen Typen abballern. Nich ihr Halunken. Terroristen oder sowas. Aber das auch nich gut und gerne...
PS: bin übrigens KDV!
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14.12.2007, 17:55 #6
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Zitat von coolinking
Zum Thema: Ich stimme Dirty da voll und ganz zu! Spiele wie COD4 werden gemacht das die amerikanische Jugend einen tollen Eindruck vom Krieg bekommt und sich gleich mal rekrutieren lässt!
Ich persönlich habe kein Problem damit Shooter zu spielen, da es ja eben nicht meine Realität ist.
Ich glaub auch nicht das ein Junger Soldat der grad im Irak war keine Shooter mehr spielt weil ers am eigenen Leib erfahren hat!
Es sind ja nicht nur die Shooter sondern fast alle Genre! Wie viele Menschen bekommen täglich die Nachricht ein Familienangehöriger wurde von einem Raser oder Geisterfahrer getötet? Was mich aber nicht davon abhält selbst Auto zu fahren und schon gar nicht keine Rennspiele mehr zu spielen. In dem Fall ist man sogar näher dran als bei Kriegsspielen, man hat kein Gewehr in der Hand mit dem man Headshots verteilt, dafür hat man aber eine Waffe auf 4 Rädern die genauso gefährlich ist!
EDIT: WW2-Shooter fallen mir noch ein um bei Tyler anzuknüpfen! Wie viele Deutsche hab ich schon erschossen?! Manche wollten sicher nicht in den Krieg, manche haben nicht mal den Nationalsozialismus unterstützt und einer von den vielen könnte mein Urgroßvater sein... ABER wenn man sich über alles Gedanken machen würde...
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14.12.2007, 21:13 #7
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Es ist einfach schwer eine andere Sichtweise zu zeigen, da die Welt grausam ist und @Valle: Es ist mir schon klar, dass es vielen Menschen schlechter geht als mir, aber ich bin nicht Krösus, meine Eltern sind arme Schlucker (5 Jobs um auf ein Durchschnittsgehalt zu kommen!) und trotzdem versuchen wir jedem zu helfen. Wenn du mir sgast, wie ich ohne Geld Menschen helfen kann, wäre ich sofort dabei! (... dabei sterben will ich auch nicht...) Deswegen ist es ein wenig gemein von dir was du sagst, da ich halt trotzdem bemüht bin ....
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14.12.2007, 21:48 #8
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Also an etwas Schuld zu sein mit seiner bloßen Existenz. Ich bin mir da nicht vollständig sicher. Es ist schon klar, dass man ein Verbraucher der Welt ist aber unbedingt schon daran schuld zu sein?
Es ist bittere Realität, dass es Kriege gibt und trotzdem können wir nichts machen. Vielleicht liegt es daran, dass wir einfach nur Menschen sind und ohne Menschen, nein vielleicht einfach nur ohne Intilligenz gäbe es diese Kriege nicht.
Ich glaube schon, dass Spiele etwas anderes sind obwohl ich zugeben muss, dass ich in manchen Spielen wirklich solche Gedankengänge hatte.
Man kann eigentlich nichts machen als einfach nur daran zu denken... :-(