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Abseits der Wege wandeln

Wir haben es gerade schon angerissen. Neben den Hauptaufgaben, die die Story verfolgen, können wir uns mit Nebentätigkeiten die Zeit vertreiben – so aber auch nützliche Gegenstände oder Augmentationen verdienen.

So suchen wir für einen riesigen Alien beispielsweise Anaboli… äh, wir meinen chemische Aufputschmittel oder manipulieren Rennfahrzeuge. Klar, alles irgendwie schonmal gesehen, aber auch hier ist es einfach die Aufmachung und das passende Setting, das die Aufgaben spannend wirken lässt.

Besonders begeistert hat uns das Leveldesign. Was anfangs sehr schlauchig daherkommt, öffnet sich nach kurzer Zeit enorm und so gibt immer mehrere Wege zum Ziel. Wir können Stunden damit verbringen, einzelne Gebiete zu erforschen und kleinere Logs oder praktische Aufwertungsgegenstände zu sammeln.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Ballern wir uns schnurstracks nur durch die Hauptstory, könnten wir in zehn Stunden das Ende sehen, wahrscheinlicher sind aber 15 Stunden. Wollen wir hingegen jeden Winkel abgrasen und alles einsammeln, können wir locker fünf bis zehn Stunden hinzuaddieren.

Weil das Gameplay aber so eingängig ist, ist sicher auch ein zweiter Durchgang nicht verkehrt – dann vielleicht mit bis zu drei Freunden im Koop – lokal oder online. Und bei einem weiteren Durchlauf erstellen wir uns dann einfach einen anderen Charakter – den man übrigens auch nachträglich optisch im Spiel verändern kann.

Eventuell leveln wir dann auch anders – obwohl es da gar nicht so viel Auswahl gibt. Trotzdem ist das Leveln wichtig, um beispielweise die Gesundheit, das Aiming oder unser Ausweichen zu verbessern. Denn: Im Alleingang ist das Spiel recht hart. Die Gegnermassen machen uns ab und zu echt zu schaffen, ständiges Verbessern der Waffen und Ausrüstung ist also Pflicht!

Im Multiplayer wird das Spiel dann zur echten Spielspaßgranate. Hier wäre aber ein anpassbarer Schwierigkeitsgrad wünschenswert gewesen, um beispielweise verschiedene Builds und Teamwork in den Vordergrund zu rücken. Etwas schade ist auch, dass nur der Einladende Fortschritte in der Kampagne macht, alle anderen Mitspieler behalten nur Erfahrung und Loot, nicht aber den Fortschritt.

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Fazit

The Ascent möchte man einfach schon aufgrund der Optik und Aufmachung lieben. Wer wie ich Filme wie Blade Runner, Akira oder Ghost in the Shell liebt, kommt eigentlich gar nicht um das Spiel herum.

Zum Glück hält das Gameplay da auch mit und bietet einen überraschend tiefgängigen Twin-Stick-Shooter mit einem eingängigen und abwechslungsreichen Kampf- und Waffensystem. Für die unzähligen toten Zivilisten entschuldigen wir uns auf diesem Weg…

Zwar sollte man keinen extremen Rollenspieltiefgang erwarten, die verschiedenen Augmentationen, Waffen und Rüstungen sorgen aber für jede Menge Abwechslung und Langzeitspaß – der gerade im Multiplayer nicht zu knapp ausfällt.

Einige kleinere Bugs sind zwar noch im Spiel vorhanden, die stören den Spielfluss aber nicht und werden sicher mit der Zeit ausgemerzt werden. Für rund 30 Euro bekommt ihr hier eine Indie-Perle, die sich vor Triple A-Titeln nicht verstecken muss.

Und weil uns die weitläufigen, vor Details strotzenden Areale so umgehauen haben, vergeben wir für die dichte, sehr glaubwürdige Atmosphäre unseren XBU Special Award.


Bewertung

Pro

  • Wahnsinnig stimmige Atmosphäre
  • Sehr detaillierte Grafik
  • Tolle Soundeffekte
  • Coole Twin-Stick-Gefechte
  • Spaßiger Multiplayer

Contra

  • Einige kleinere Bugs
  • Nicht ganz so fesselnde Geschichte

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Atmosphäre 10 von 10
10/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Abwechslung 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

9 Kommentare

XBU ringdrossel Di, 03.08.2021, 09:02 Uhr

XBU TNT2808 schrieb:
Korrekt, anfangs hast du ja kaum Fähigkeiten und Waffen. Mit dem Verlauf gibt es aber immer stärkere Wummen und fettere Fähigkeiten, die dann schon ein wenig das Experimentieren fördern und durchaus verschiedene Spielstile bieten. Dann nimmt die Action meiner Meinung nach ordentlich Fahrt auf.

Das mit den Fähigkeiten ist ja normal. Bei Diablo hast du bspw. auch nur eine Fähigkeit ab Level 1. Trotzdem ist es sofort spaßig vom Gameplay her. Mich hat hier eher das Backtracking und das Rumlaufen durch leere Gänge gestört. Das war einfach noch was langweilig weil für mich zu wenig zu tun war. Ich glaube ich ticke da eher wie Chris was das angeht. Aber ich spiele einfach mal bei nächster Gelegenheit weiter.

XBU TNT2808 Mo, 02.08.2021, 13:34 Uhr

Kann ich verstehen, das ist dann vermutlich persönlicher Geschmack, ob einen das sehr stört oder nicht. Ich gebe dir aber recht, das hätte man auch besser machen können - und wenn es nur eine Schnellreisefunktion zur Hub-Stadt gewesen wäre, das hätte ja schon fast gereicht.

TheGreenChris Mo, 02.08.2021, 13:30 Uhr

XBU TNT2808 schrieb:
...
Das ist richtig, fand ich aber nicht so störend. Man kann sich ja auch mit der U-Bahn oder dem Taxi bewegen. Perfekt ist das System dadurch nicht, allzu ins Gewicht fiel es bei mir aber nicht.

Die Laufwege zusammen mit dem etwas wirren Schnellreisesystem und der fehlenden Sprintfähigkeit ziehen das ganze hin und wieder etwas, finde ich. :/

XBU TNT2808 Mo, 02.08.2021, 13:27 Uhr

XBU ringdrossel schrieb:
Schön geschriebener Test, Thorben :). Ich war auch angenehm überrascht, wie flüssig sich der Titel auf der SX spielt. Völlig im Gegensatz zu dem was man auf dem PC berichtet.

Ich finde das Spiel auch optisch sehr ansprechend. Ich fand allerdings, zumindest in meiner ersten Anspielsession, das Gameplay etwas langweilig (wenig im Gelände zu tun, gleiche Gegner, keine NPCs). Zum Teil gab es auch Backtracking. Bin allerdings erst jetzt in der City aufgeschlagen. Wenn ich deinen Bericht aber richtig verstehe, wird es durchaus noch abwechslungsreicher ?

Korrekt, anfangs hast du ja kaum Fähigkeiten und Waffen. Mit dem Verlauf gibt es aber immer stärkere Wummen und fettere Fähigkeiten, die dann schon ein wenig das Experimentieren fördern und durchaus verschiedene Spielstile bieten. Dann nimmt die Action meiner Meinung nach ordentlich Fahrt auf.

TheGreenChris schrieb:
Du kriegst auf jeden Fall noch abwechslungsreichere Fähigkeiten was die Action mochmal etwas cooler macht. Das viele - unnötige - hin und her gerenne ohne Sprint bleibt leider so. Auch die Questmarker und die Questbeschriebungen sind eher so semi-gut. :/

Das ist richtig, fand ich aber nicht so störend. Man kann sich ja auch mit der U-Bahn oder dem Taxi bewegen. Perfekt ist das System dadurch nicht, allzu ins Gewicht fiel es bei mir aber nicht.

TheGreenChris Mo, 02.08.2021, 09:30 Uhr

XBU ringdrossel schrieb:
...
Ich finde das Spiel auch optisch sehr ansprechend. Ich fand allerdings, zumindest in meiner ersten Anspielsession, das Gameplay etwas langweilig (wenig im Gelände zu tun, gleiche Gegner, keine NPCs). Zum Teil gab es auch Backtracking. Bin allerdings erst jetzt in der City aufgeschlagen. Wenn ich deinen Bericht aber richtig verstehe, wird es durchaus noch abwechslungsreicher ?

Du kriegst auf jeden Fall noch abwechslungsreichere Fähigkeiten was die Action mochmal etwas cooler macht. Das viele - unnötige - hin und her gerenne ohne Sprint bleibt leider so. Auch die Questmarker und die Questbeschriebungen sind eher so semi-gut. :/

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