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Ein weiteres Kapitel der Nostalgie-Games wird geöffnet, denn die Micro Machines Serie wird nun auf der aktuellen Konsolengeneration fortgesetzt. Es kommt schnell das gute alte Gefühl auf, ob das aber hält, findet ihr in unserem Testbericht heraus.

20 Jahre später

In Fankreisen ist der bekannteste Ableger der Mico Machines Serie Micro Machines V3. Das lag vor allem daran, dass die Gamepads geschickt geteilt werden und somit auf der Playstation vier Spieler parallel zocken konnten. Auf dem Nintendo 64 waren das sogar acht Spieler. Das Spiel lebte davon, dass hier im Wimpernschlag Freundschaften zerstört werden konnten. Das Game war turbulent und bot kurzweilige Multiplayer-Action bei welcher es keine Freunde gab, nur Feinde auf der Rennstrecke.

Schnell fällt auf, dass Codemasters genau dieses Konzept wieder aufleben lassen wollen. Es gab Fortsetzungen der Reihe, aber keine kam dem Erfolg von V3 nahe. Das lag auch daran, dass die Spiele sich vom Konzept des Kult-Titels wegbewegten. Doch 2017, zwanzig Jahre nach Micro Machines V3, wird sich recht nahe an das Konzept des alten Spiels gehalten. Das klappt allerdings in der aktuellen Zeit leider nur bedingt.

In Erinnerung besser

Wie so oft ist die Nostalgie groß und wenn man als Spieler dann alte Spiele erneut einlegt, fällt auf, dass bestimmte Mechaniken einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Da bildet Micro Machines World Series auch keine Ausnahme. In Erinnerung war die Serie immer besonders einsteigerfreundlich, dies zählt für den neuen Teil aber nur, wenn die Spieler jemals Kontakt mit der Reihe hatten. Die Kamera ist wie gewohnt sehr nah am Geschehen, das ist natürlich für das Spielprinzip auch nötig. Doch es ist für moderne Spieler durchaus ungewohnt und lässt einiges an Übersicht missen. Besonders kommende Hindernisse sieht man so nicht mehr. Das bedeutet, die Strecken müssen auswendig gelernt werden, sonst gibt es keine Chance auf den Sieg. Das war früher bei vielen Genres durchaus so üblich, ist für heutige Verhältnisse aber sehr anstrengend.

Auch der spaßige Krieg zwischen Freunden kommt nicht mehr so rüber wie in der Vergangenheit. Lokal fetzen Spieler sich wie eh und je, neue Funktion wie die Homing Missles, die jeder Spieler nach dem Ausscheiden schießen kann, sind aber leider nicht fair und könnten da sogar zu echten Streitereien führen. Jahre dachten Fans der Serie, ein V3 mit Online-Multiplayer wäre ein großer Spaß, dies ist leider nicht ganz richtig. Gegen fremde Spieler und die KI, welche freie Slots füllt, kommt einfach nicht derselbe Wettkampf auf wie gegen gute Freunde auf dem Sofa. Schnell wird es zu einem viel zu ernsten Wettkampf gegen Fremde. Dies liegt auch an dem unnötigen Level System und den obligatorischen Lootboxen.

Als Partytitel mit Freunden und Bier taugt das Spiel, online macht der Wettbewerbsdruck mit Erfahrungspunkten, Rängen und einer Liga leider keinen Spaß.

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Fazit

Micro Machines World Series öffnet dem Nostalgiker schmerzhaft die Augen. Spielkonzepte, welche vor vielen Jahren gut waren, funktionieren eben heute nicht mehr, ohne dass sie entsprechend angepasst werden. Die fehlende Abwechslung und die 30 FPS haben dafür gesorgt, dass der Titel mich nach wenigen Stunden bereits genervt hat.

Lokale Matches sorgen immer noch für die hitzigen Gefechte, wie es bereits bei V3 der Fall war. Online will der Funke leider nicht überspringen.

Wer häufig Freunde zum Zocken einlädt, der kann sich den Titel zulegen. Wer alleine oder online zockt, wird mit Micro Machines World Series wohl nicht glücklich.


Bewertung

Pro

  • Lokaler Multiplayer macht Spaß...
  • Schönes Leveldesign

Contra

  • ...online springt der Funkte nicht über
  • Framedrops

Story / Konzept 7 von 10
7/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 6 von 10
6/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Umfang 5 von 10
5/10
6

4 Kommentare

Ruepel Do, 13.07.2017, 11:34 Uhr

Sehr schade, den Titel hatte ich auch im Auge... was ich das früher mit Kumpels auf dem Mega Drive gezockt habe bis zum abwinken mit anschließender Klopperei. ;-)) Tränen gelacht früher... na mal abwarten, dann schaue ich mal es für eine paar Euro zu haben ist.

XBU MrHyde Do, 13.07.2017, 11:19 Uhr

Klimbim schrieb:
Aber es ist wirklich sehr anstrengend und nach ein paar Runden war bei mir immer die Luft raus.

Das ist echt schade, sollte das doch eher ein Titel zum Spaß haben sein... man darf sich bei so einem Spiel aufregen, weil man abgeschossen oder kurz vor der Ziellinie abgefangen wurde, aber nicht, weil Steuerung oder Kameraperspektiven/Map-Design das eigentliche Spiel erschweren. Ärgerlich.

Klimbim Mi, 12.07.2017, 18:16 Uhr

Also ich war ja auch sehr gespannt auf das Spiel und habe es mir direkt zum Release gegönnt. Kann das Fazit leider so unterschreiben auch wenn ich noch nicht wirklich mehr als vielleicht zwei Stunden gespielt habe.

Aber es ist wirklich sehr anstrengend und nach ein paar Runden war bei mir immer die Luft raus. Habe alle Spielmodis mal angetestet aber so wirklich überzeugt hat mich keiner. Wie auch im Test geschrieben stört mich massiv die Kameraperspektive. Es ist einfach zu nah dran und man sieht halt nicht wirklich wo es im nächsten Moment hingeht. Die Zeit wo man Strecken auswendig gelernt hat ist bei mir auch schon einige Zeit vorbei. Das hat dann zur Folge, dass ich auch echt nicht gut in dem Spiel bin und dann auch keinen Reiz hatte noch weiter zu spielen :-#

Werde demnächst mal mit Freunden ein paar Offline Rennen probieren, vielleicht macht es auf der Couch nebeneinander ja mehr Spaß.

Alles in Allem bin ich dann doch ziemlich enttäuscht, wie man wohl auch rausliest. Bin wohl bei dem Namen etwas nostalgisch geworden, weil ich in der Jungend eine Menge Spaß mit den Titeln hatte. Naja, jetzt werde ich doch wohl noch häufiger erst die Tests abwarten und noch weniger Spiele zum Release kaufen.

XBU MrHyde Mi, 12.07.2017, 11:14 Uhr

Och schade, da hatte ich doch auf etwas mehr gehofft. Hat es vielleicht noch einer aus dem Forum gezockt und kann berichten?