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Eher unbekannt heutzutage ist der Atari 2600-Klassiker, der mithin als das erste Survival-Horrorspiel aller Zeiten gilt und nun einen Reboot bekommen hat. Beim gruselig anmutenden „Haunted House“, das mit einer Scooby-Doo-artige Atmosphäre euch für die Halloween-Zeit ein bisschen Spaß bringen soll, handelt es sich um ein Roguelite, das unterhalten kann. Lest in unserem Testbericht, was uns überzeugen konnte, und was nicht.

Grusel „light“ und roguelite

Haunted House wurde zum ersten Mal 1982 veröffentlicht, dann 2010 neu aufgelegt um nun, 13 Jahre später, ein drittes Mal zu erscheinen. Diesmal handelt es sich eher um ein Remake als um ein Remaster. Die Entwickler von Orbit Studio versuchen uns ein Horrorspiel zu präsentieren, das ein roguelite Gameplay bietet und sich dadurch von den früheren Veröffentlichungen unterscheidet. Außerdem wurde mehr Wert auf Details gelegt, um damit zu spielen, dass die Einschränkungen des Gameplays zu einem angsteinflößenden Survival werden.

Die Geschichte ist die gleiche geblieben: ein Geisterhaus, das von einer Gruppe Kinder überfallen wird, die versuchen, den verschwundenen Archäologen-Onkel unseres Helden zu finden. Natürlich sind die jenseitigen Wesen nicht sehr erfreut über dieses Eindringen, und die meisten Mitglieder der fröhlichen Camper-Gruppe werden beim Betreten des Hauses genau wie der Onkel sofort verschwunden sein. Es ist nun eure Aufgabe als Spieler*in, das mehr als ausführliche Tutorial zu durchlaufen und danach die vermissten Gefährten zu finden.

Kämpfen, mit einem Fokus auf Schleichen

Wie bereits erwähnt, ist Haunted House in der Tat ein Roguelite, allerdings mit einem geringeren Schwerpunkt auf dem Kampf. In diesem Spiel steuert ihr eines von vielen Kindern in der Geistervilla, die durch einen Zauber verflucht ist, der dafür sorgt, dass die Räume bei jedem Durchlauf ihre Anordnung ändern (prozedural generierte Räume, die bei jedem Lauf anders sind). Jeder Raum enthält ein Rätsel, bzw. eine Aufgabe. Wenn man dieses Rätsel löst, wird die Tür zum nächsten Raum geöffnet. Ihr könnt auch seltene Edelsteine sammeln, die ihr in der Lobby des Herrenhauses gegen permanente Upgrades für euren Charakter eintauschen könnt.

Der Schwerpunkt liegt zwar weniger auf den Kämpfen, aber sie sind nicht völlig abwesend. Ihr habt nur Zugang zu ein paar Fallen und einer magischen Lampe, die Feinde wie ein Ghostbusters-Protonenpaket besiegen kann, aber es gibt zwei Probleme: Fallen sind endliche Gegenstände, die zufällig (und in kleinen Mengen) vorhanden sind, und eure Lampe ist dummerweise langsam, während die Feinde schnell und wuchtig sind. Wenn möglich, schleicht ihr euch an den Feinden vorbei. Ihre Sichtweite ist immer sichtbar, und darüber hinaus habt ihr Zugang zu einigen auf Schleichen basierenden Stärkungszaubern. Lebenspunkte und Ausrüstung sind während der Läufe rar, also ist Vorsicht geboten. Haunted House ist beileibe kein schweres Roguelite, aber es ist auch kein Zuckerschlecken.

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Fazit

Haunted House macht seine Low-Budget-Ästhetik und den gelegentlichen Mangel an Politur mit einem einfachen, aber einzigartigen Gameplay-Loop wett, der Elemente aus Roguelites, Stealth-Spielen, Puzzle-Games und kindgerechtem Survival-Horror enthält. Es bietet gerade genug Raum und Rätselvielfalt sowie ein anständiges Fortschrittssystem, um den Wunsch zu wecken, „nur noch eine weitere Runde“ zu spielen, nur um zu sehen, ob man endlich diesen einen nervigen Endgegner besiegen kann oder ob man eine weiteres Atari-Sammelobjekt findet, die man dem nerdigen Kind in der Lobby überreichen kann.

Aufgrund mangelnder tiefer Story, teilweise ungenauem Gameplay, mangelnder Soundausgabe usw. ist es keineswegs einer der beeindruckendsten Roguelite-Titel auf dem Markt, aber dennoch eine anständige Rückkehr zur Form einer in der Vergangenheit so stark vernachlässigten Franchise.


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Motivierendes Roguelite
  • Charmante Optik
  • Witzige Grusel-Atmosphäre

Contra

  • Keine Sprachausgabe
  • Ungenauigkeiten im Gameplay
  • Story so gut wie nicht vorhanden
  • Auf Dauer etwas langweilig

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 4 von 10
4/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
7

1 Kommentar

Devilmaster Do, 14.12.2023, 00:52 Uhr

und das schlimmste nur englisch