Das Spiel Crisis Core ist für viele ein Klassiker. Nach langen Jahren hat sich Square Enix dazu entschlossen, dem Spiel einen neuen Anstrich zu spendieren und dies zum Vollpreis zu veröffentlichen. Wir schlüpfen für den Test in Zack Fairs Rolle und prüfen für euch, ob sich ein Kauf zu diesem Preis lohnt.
Der Hase im Pfeffer
In den Trailern und auf den Screenshots macht das Spiel eine gute Figur. Allerdings wird das Gefühl etwas gemildert, sobald man den Titel spielt. Grund dafür ist, dass es sich nicht wie bei Final Fantasy VII um ein echtes Remake handelt. Man hat das Spiel 1:1 übertragen und die Grafiken überarbeitet. Das bedeutet leider auch, dass man die hölzernen Animationen so übernommen und nur mit HD Grafiken ausgestattet hat. Die Animationen waren auf dem kleinen Bildschirm vom 3ds okay aber für heutige Verhältnisse sieht man dann auf dem großen Bildschirm, dass sich die Optik unter dem Industriestandard bewegt.
Selbiges gilt übrigens auch für die Cut-Scenes. Anstatt diese neu zu rendern, hat man sie einfach hochskaliert und weichgezeichnet. Dadurch sehen diese auf einem größeren TV unscharf aus. Unschön. Das ist deswegen schade, da sich der Titel ansonsten vom Gameplay her immer noch sehr gut spielt.
Cooles Kampfsystem
Im Gegensatz zu der normalen Final Fantasy-Reihe, hat man hier etwas Neues ausprobiert. Im linken oberen Bildschirm sieht man während des Kampfes immer wieder Zahlen rotieren. Das ähnelt dann den Glückrädern vom Einarmigen Banditen im Casino. Bestimmte Zahlenkombinationen triggern dann einen Benefit für den gerade kämpfenden Helden. Das kann beispielsweise unendliche Ausdauer sein (AP), oder auch das für einen kurzen Moment die Sprüche kein Mana (MP) kosten.
Dadurch kann man natürlich Gas geben und diese Momente geschickt ausnutzen. Hinzu kommt das schon bekannte Break-System, das den Gegner in eine unvorteilhafte Lage bringt. Dadurch lässt sich beispielsweise der Schaden einer großen feindlichen Spezialattacke massiv reduzieren.
Und es spielt sich alles in Echtzeit. Somit macht das Kampfsystem durchaus Laune und geht absolut flüssig von der Hand. Ein gutes Tutorial führt einen dann in der Trainingsmission durch die wichtigsten Eigenschaften von Zack.
Wenn der Soldat nicht mitspielen will
Man beginnt seine Reise in der Rolle von Zack, der ein Teil von Shinras militärischer Eliteeinheit SOLDAT darstellt. Shinra ist eine sehr große und einflussreiche Firma, die sich im Zentrum der Metropole Midgar befindet. Sein Ziel ist es, zum Rang 1 Soldaten aufzusteigen.
Doch es kommt alles anders als geplant. Plötzlich verschwinden massenhaft Soldaten und er sowie sein Mentor Sephiroth müssen herausfinden, was es dabei auf sich hat.
Dabei kann es passieren, dass man sich auch gegen die eigenen Reihen stellen muss. Wie das genau ausschaut, wird hier jedoch nicht verraten. Die Story ist klassisches Final Fantasy-Material. Das heißt sie hebt sich jetzt nicht besonders ab, ist aber auch nicht schlecht. Spannend ist hier vor allem die Charakterentwicklung des jungen Zack.
Möge das Materia mit dir sein
Wie in der Final Fantasy-Serie üblich, gibt es auch hier wieder Materiakugeln, die einem die Ausführung von unterschiedlichen Sprüchen ermöglichen. Wobei es dann zwar eher die Kugelfähigkeiten sind, die angewendet werden aber es kommt auf das gleiche raus.
Im Laufe des Spiels kriegt man immer wieder verschiedene davon und man kann diese dann auch verstärken und erweitern. Zudem gibt es die Materia auch in verschiedenen Qualitätsstufen. Die verschiedenen optionalen Missionen ermöglichen zudem das Sammeln von Ausrüstung abseits der Hauptquest. Das können Materia aber auch andere nützliche Ausrüstungsgegenstände und Geld sein.
Fazit
Mit dem Spiel Final Fantasy Crisis Core Renuion bringt Square Enix durchaus einen spaßigen JRPG-Titel erneut auf den Markt. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass es sich nicht um ein Remake handelt. Es wurde lediglich die Grafik aufpoliert. Die hölzernen Animationen des Originals und sogar die Cut-Scenes sind weiterhin gleich. Das war zwar mit Sicherheit billiger aber man sieht es halt auch im Endergebnis.
Wer über dieses Manko hinwegsehen kann, wird mit einem durchaus interessanten FF-Titel belohnt. Vor allem das Kampfsystem hat hier seinen besonderen Reiz, da man durch das Casino-Prinzip des einarmigen Banditen immer wieder neue Optionen bekommt, die Lage für sich zu drehen. Dadurch machen die Kämpfe gute Laune und gehen flüssig von der Hand.
Die Entwicklung des jungen Zack und seiner Gefährten machen die passable Story doch schon sehenswert. Wer darüber hinaus nicht genug bekommen kann, wird mit den Optionalen Missionen zudem weitere Herausforderungen erhalten.
Wer Final Fantasy mag, wird hier mit Sicherheit seine Freude haben. Allerdings ist hier der hohe Preis im Auge zu behalten, der für die Qualität der Umsetzung etwas zu hoch gegriffen ist.
Bewertung
Pro
- Cooles Kampfsystem
- Interessante Charakterentwicklung
- Vielfältiges Skillsystem
- Spannender Gegner
Contra
- Animationen nicht auf der Höhe der Zeit
- Cut-Scenes wurden nur hochskaliert und sehen unscharf aus
1 Kommentar
XBU Philippe Mi, 25.01.2023, 10:45 Uhr
Also, dieses Aufwärmen der alten Titel ist nicht so mein Fall. Und ich weiß nicht wieso, aber ich wurde noch nie warm mit Final Fantasy (und auch nicht mit Chrono Trigger). Das war mir immer zu sehr "over the top" und Story-mäßig meist zu unverständlich. :D