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Der Charme fehlt

Ich habe Bomberman immer sehr gerne gespielt und mich lange gefragt, warum der Funke bei Bombing Busters nicht so recht überspringen wollte. Erst als ich darüber stolperte, dass es in Multiplayer Gefechten unübersichtlich wird, wurde mir klar was das Problem ist. Der Charme fehlt einfach, das liegt an diversen Faktoren. Zum größten Teil sind die Figuren einfach nicht gut gelungen. Es gibt nur sehr langweilig aussehende Roboter. Diese unterscheiden sich nur farblich und dabei sehen Rot, Orange und Lila sich doch sehr ähnlich, die Spielfiguren haben einfach keine Persönlichkeit.

Es fehlt leider auch an eigenen Ideen. Die gesamten Powerups und sogar die dazu abgespielten Audiofiles, welche den Nutzen der Items präsentieren, sind direkt von Bomberman abgekupfert. Hier fehlt es einfach an wirklicher Eigeninitiative, die Figuren und das komplett übernommene Gameplay machen einfach den Eindruck einer billigen Kopie.

Spielspaß vorhanden

Bei allem Gemeckere über wenig Liebe und mangelnde Eigenidee ist der Spielspaß schon vorhanden. Denn besonders mit Freunden macht es auch bei Bombing Busters direkt Spaß, sich die Bomben um die Ohren zu jagen. Schnell hat mich er Ehrgeiz gepackt und genauso schnell ging der Puls hoch, als ich in meinem Test gegen meine Frau, eine Person die wenig mit Gaming zu tun hat, verloren habe. Dies zeigt aber auch eine weitere Stärke des Titels, das einfache und bekannte Konzept ist schnell erlernt. Wollt ihr euch schnell mit Freunden messen, so geht dies auch wirklich schnell, ganz ohne große Tutorials.

Doch auch der Spielspaß kriegt einen kleinen Dämpfer. Oftmals ist die Kollisionsabfrage nicht wirklich gut. Es kam recht häufig vor, dass ich mich hinter einem Block versteckt habe, eine Explosion mich aber dennoch erwischte. Hier ist auch die Steuerung zu schwammig, um wirklich genau und schnell um Ecken zu gehen. Das sorgt leider manchmal für Frust.

Multiplayer? Jain!

Als ich den Titel eingelegt habe, wollte ich direkt gegen menschliche Gegner spielen. Da man nicht immer drei Freunde parat hat, dachte ich mir, lege ich doch online los. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass es keinen Online-Multiplayer in Bombing Busters gibt. Dies wäre die einzige Möglichkeit gewesen, dem Titel einen größeren Sinn zu geben, ohne einen Mehrspielermodus auf Xbox Live ist dieser Titel quasi überflüssig.

Die zwar recht lange Kampagne langweilt leider schnell und offline hat man nicht immer Gegner im Wohnzimmer. Ich kann einfach nicht verstehen, wieso man diesen Weg gegangen ist.

Wenig Inhalt bietet auch der Soundtrack. Ich störe mich nicht daran, Klassik zu hören und ebenso stört es mich nicht, wenn klassische Stücke neu aufgelegt und vertont werden, damit sie besser in Games passen. Doch es gibt nur fünf dieser Stücke und diese sind auch noch Arenagebunden. Spielt ihr also 30 Minuten die gleiche Arena, so dürft ihr dreißig Minuten denselben Song hören, wieder und wieder.

Es mangelt also spielerisch und musikalisch an Abwechslung und das Bittere daran ist, dass beide dieser Probleme recht einfach hätten umgangen werden können und somit einfach selbstverschuldet sind.

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Fazit

Bombing Busters greift zwar auf ein Spielkonzept zurück, welches grundsätzlich für Spaß sorgt, schafft es aber leider nicht, eine eigene Würze mit in das Game zu bringen.

Was für den Titel spricht, ist der niedrige Preis von rund sieben Euro. Leider ist der Umfang abseits des Story-Modus dann aber auch sehr mager.

Die eintönige Musik kann man noch ignorieren oder mit eigener Musik übertönen, doch der Verzicht auf einen Online-Multiplayer ist völlig unverständlich und bricht dem Titel das Genick. Der Geschmack von einem billigen Bomberman-Klon will einfach nicht verebben.


Bewertung

Pro

  • 7 Euro sind ein günstiger Preis
  • Kurzweiliges Gameplay

Contra

  • Steuerung ungenau
  • Figuren langweilig
  • Kein Online-Multiplayer
  • Zu wenig Musikstücke im Soundtrack

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 4 von 10
4/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Story 6 von 10
6/10
6

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