Review zu Zoo Tycoon

Alles ist neu, alles wird besser. So soll es auf der Xbox One sein und so gehört zum Launch Line-Up ein Reboot einer Serie, die man so nicht zum Start der neuen Konsole erwartet hätte. In Zoo Tycoon geht es darum, euren eigenen kleinen oder auch größeren Zoo zu bauen und wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Auch ein XBU Zoo durfte nicht fehlen, doch lest selbst.

Zoos früher

Zoo Tycoon war eine der umfangreichsten Tycoon-Serien. Es galt, viele wirtschaftliche Faktoren zu beachten, und mit allen Statistiken kam man sich tatsächlich vor wie ein Echter Zoo Besitzer. Nun soll eben dieses Gefühl auf die neue Generation übertragen werden, das sollte man zumindest meinen. Die Entwickler, welche dafür angeheuert wurden, könnten dieser Herausforderung tatsächlich gewachsen sein. Frontier haben in der Vergangenheit bereits Erfahrung mit Tieren gesammelt, denn die Truppe steckte hinter Kinectimals. Doch auch einen bekannten Tycoon-Titel nennen die Damen und Herren von Frontier ihr Eigen, denn sie erfreuten Fans von Vergnügungsparks mit Roller Coaster Tycoon 3.

Doch zurück zu dem, was Zoo Tycoon so umfangreich machte; Es gab unglaublich viele Freiheiten für kreative Geister. Spieler konnten selber Gehege entwerfen, das heisst Form und Größe bestimmen. Wenn diese Gehege dann fertig waren, so galt es, das Innenleben zu bestimmen, Steine zu platzieren, Bäume zu pflanzen und noch viel mehr. Insgesamt konnte jeder Stein und jede Pflanze so platziert werden, wie der Spieler es wollte. Gleiches galt für Wege, so war es eine Herausforderung, Parks sowohl optisch ansprechend, als auch von der Infrastruktur funktionierend zu designen. Alle diese Funktionen haben die Zoo Tycoon zu einem Insider-Tipp gemacht, sorgten aber auch für einen schwierigen Einstieg bei Neulingen. 2013 sieht das doch anders aus.

Zoos heute

Die Zielgruppe für Zoo Tycoon ist 2013 scheinbar doch eine andere, als es in der Vergangenheit noch der Fall war. Auch wenn das Spiel für Kinder doch noch immer zu umfangreich ist, so ist es ein großes Stück weiter casual, als es je ein Teil der Serie vorher war.  Dies führt zu einem einfacheren Einstieg, könnte jedoch auf der an deren Seite alte Fans vergraulen, doch diese müssen leider hinnehmen, dass sie nicht mehr Zielgruppe für Zoo Tycoon sind, deswegen kann man es dem Titel auch nicht ankreiden, zugänglicher zu sein.

Doch gehen wir hier einmal ins Detail: Vieles wird spielerisch doch vereinfacht, indem alte Features durch neue Automatismen ersetzt werden. So habt ihr bei den Gehegen eine deutlich eingeschränktere Auswahl, es gibt diverse Arten wie Tropen oder Tundra, welche es dann in den Größen klein, mittle und groß gibt. Wesentlich mehr Einstellungen gibt es hier nicht, die Gegenstände in den Gehegen wie Kratzbäume, Waschplätze oder Futtertränken können ebenfalls nur an bestimmte Orte platziert werden.
 
Klar wird die Simulationslast hier verringert, dafür droht der Spieler aber nicht mehr durch undurchdachte Platzierungen zu versagen. Besonders stark kommt dies bei den Wegen zum Tragen. Wenn ihr ein Gehege oder einen Laden baut, so wird dieser automatisch mit benachbarten Einrichtungen per Weg verbunden, hierdurch entstehen zwar auch leere Flächen, welche ihr nicht nutzen könnt, im Großen und Ganzen ist dies aber ein positives Feature, weil so keine Besucher mehr im Park verloren gehen.

Ebenso spielen wirtschaftliche Faktoren kaum mehr eine Rolle und sind nicht viel mehr als eine Statistik, an der ihr aber immerhin ablesen könnt, ob ihr doch Geld für bestimmte Aktivitäten verschwendet und dabei andere vernachlässigt.

Alles für die Tiere

Die Tiere nehmen in diesem Zoo Tycoon eine deutliche größere Rolle ein, hier macht sich die Erfahrung mit Kinectimals bezahlt. Man geht insgesamt sehr vorsichtig mit dem Thema Tier um und scheint besonders Tierfreunden gerecht werden zu wollen. So könnt ihr keine Tiere für Zoos kaufen, denn Tiere sind keine Ware. Ihr könnt diese adoptieren und wenn ihr sie in hohem Alter oder wenn sie vom Aussterben bedroht sind frei lasst, dann gibt dies sehr gute Bewertungen für euren Zoo.

Darüber hinaus gibt es aber reichlich Interaktionen mit euren Tieren, hierfür wird Kinect maßgeblich genutzt, es wird euch aber nicht aufgezwungen, denn alle Interaktionen gehen auch über das Pad. Klar ist für die Zufriedenheit eurer Tiere das Auffüllen von Futter- und Waschstationen, so wie die Pflege der Gehege wichtig, doch es gibt noch wesentlich leichtere Möglichkeiten Tiere glücklich zu machen.

Um Tiere sozialer zu machen, könnt ihr mit ihnen agieren. Da fängt bei den Elefanten an, denen ihr Essen hinhalten könnt, damit diese aus euren Händen essen, und hört bei den Affen auf, welche Gestiken von euch kopieren und selbst auf ein Augenzwinkern oder Grinsen reagieren. Dies ist sicherlich ein Teil, der für Kinder interessant sein kann. So ist es sicher spaßig den Eltern bei den Simulationsanteilen zuzusehen und dann zwischenzeitlich für die Interaktion mit den Tieren einzuspringen. So funktioniert der Titel für Groß und Klein in Kombination.

Zoo Tycoon zeigt in diesen Abschnitten, das mit dem neuem Kinect in Zukunft einiges möglich sein wird. Nehmen wir das Füttern der Elefanten: Kinect erkennt, wenn ihr die Hand dreht und weiss, der Spieler hat jetzt das Essen aufgenommen und hält es dem Tier hin. Öffnet ihr die Hand, weiss Kinect, der Elefant kann jetzt an die Nahrung. Schön ist hierbei, die Kommandos erkennt der Sensor selbst im Sitzen bei wenig Abstand zum TV. Durch die Kinect-Interaktionen und die vereinfachten Simulations-Elemente, kann man Zoo Tycoon als Symbiose aus Kinectimals und Roller Coaster Tycoon 3 bezeichnen.