
Beginnen wir mit Wolverine. Im Film ein cooler Charakter, ein richtiger Badboy. Aber hier ist man nur damit beschäftigt den Attack-Button für Stunden zu drücken. Jede Mission beinhaltet als Auftrag "besiege die Wachen", dann "zerstöre die Teleporter aus denen die Wachen kommen" und schließlich "besiege die Wachen"... Die beiden Bösewichte "Silver Samurai", "Lady Deathstrike" und "Sabertooth" stellen sich zwar Wolverine in den Weg, aber um sie zu besiegen, reicht es schon... ihr ahnt es... möglichst schnell Schläge und Tritte auszuführen. Wolverine kann keine spannenden Manöver, wie etwa mit seinen Klingen Wände hochzuklettern ausführen, nein, es bleibt beim schlagen... und manchmal treten.
Iceman
Iceman bewegt sich ganz anders wie der etwas hüftsteife Wolverine auf seinem Eisschlitten in der Luft und schießt dabei verschiedene Ziele vom Himmel. Die Level bestehen dabei aus einer Art Arena (man erinnere sich an Quidditch aus Harry Potter) oder einem Tunnel in dem man im Starfox-Manier hindurchfliegt und dabei wild ballert. Das ganze ist bei weitem nicht langweilig, aber es ändert sich von der ersten bis zur letzten Mission im Grunde nichts. Herumfliegen, verschiedene Ziele vom Himmel schießen und ab in den nächsten Level - Abwechslung leider Fehlanzeige.
Nightcrawler
Als dritten Supermutanten wäre da noch Nightcrawler, dessen Missionen man durchaus als Spiel für sich bezeichnen kann. Der Trick bei ihm ist konstantes Teleportieren. Er kann sich innerhalb jedes Levels überall Hinteleportieren, sogar hinter nichts ahnende Gegner. Wenn der Schleich-Faktor etwas mehr Bedeutung hätte und nicht jeder Level in immer größere Schlägereien ausarten würde, wäre Nightcrawlers Abschnitt des Spiels richtig spannend und motivierend, ist aber dennoch der beste Teil des gesamten Spiels.
Das Spiel kann in keinster Weise mit den guten Filmen mithalten. Es mag vielleicht Spaß machen die gut animierten Ragdoll-Soldaten herumzuschlagen und ihnen dabei zuzusehen wie sie physikalisch halbwegs korrekt herumfliegen, stürzen oder baumeln, aber nachdem man das mit dem tausendsten Gegner gemacht hat, sollte das Spiel wirklich noch etwa anderes bieten.
Versteckte Boni
Steht man auf Kleinarbeit, kann man die versteckten Zeichen innerhalb eines Levels suchen um so Trainingsmissionen und zusätzliche Outfits der Mutanten freizuschalten. Die wenigsten Spieler dürften sich aber nicht mehr wie die absolut notwendige Zeit in den Levels aufhalten. Das Spiel ist eine frustrierende Filmumsetzung, das leider wohl auch die größten Fans der Filme enttäuschen wird.
Fazit
Xbox 360 Besitzer können sich immerhin freuen, die flüssigste und schönste Version des Spiels geboten zu bekommen. Am Ende bleibt ein Spiel das eine dicke Lizenz besitzt, aber weder eine NextGen würdige Präsentation bietet noch beim Gameplay überzeugt, eher durchfällt, und dazu innerhalb eines Wochenendes mühelos komplett durchspielbar ist (6-8 Stunden).
Zum Spielstart erscheint ,,X-Men: The official Game" durchaus annehmbar, aber nach einigen Stunden in denen man eine unendliche Anzahl an Bomben entschärft hat, hunderte Ninjas verkloppt und Tonnen von Eis in jede Richtung geschleudert hat...und das immer und immer wieder, möchte man einfach nur die Konsole ausmachen und sich die Filme anschauen.
Bewertung
Pro
- Guter Sound
Contra
- Kein Multiplayer
- Schwache Grafik
- Geringer Umfang