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Die Probleme und Macken

Nun klingt das alles sehr action- und abwechslungsreich, doch hat das Spiel leider einige Macken, die nicht zu unterdrücken sind. Ein Beispiel wäre der seltsam ausbalancierte Schwierigkeitsgrad. Ihr könnt diesen zwar frei aus drei Stufen wählen, doch es ist nicht der Schaden, den die Gegner verursachen, der für Verwirrung sorgt. Es ist eher die Aufgabenstellung selbst, die einem Probleme bereitet. Irgendwie kämpft man sich von Level zu Level, ohne zu wissen, wo man jetzt nun genau hin muss. Hinzu kommt, dass einige ,,leichte" Gegner schwer zu besiegen sind, weil man irgendwie nicht herausfindet, wie man sie wirksam bekämpft. Ahnungslosigkeit, wohin man schaut.

Das größte Problem im Gameplay ist Ayumis Marotte zum automatischen Zielen. Die Auto-Aim Funktion, die man auch in diversen Screenshots sieht, ist zwar praktisch, wenn man gegen einen einzelnen oder nur wenige Gegner kämpft, wird aber zum Verhängnis, sobald große Scharen kommen. Es ist nämlich so, dass Ayumi mit ihren Klingen nur und wirklich nur denjenigen angreift, der anvisiert ist. Wenn man also wie wild drauf los metzelt, erreicht man meist nur wenig, da nur ein einziger Gegner verletzt wird. Man muss sich dann Magie-Attacken bedienen, welche großflächig für Schaden sorgen.

Aber das ist nicht das einzige Problem der nicht abschaltbaren Auto-Aim Funktion. Oft zieht die Kamera dann einem Gegner nach, wenn man gerade wo anders hin laufen wollte. Dies sorgt für ein Durcheinander im Kampf-Gewimmel und für eine umständliche Steuerung. Ein weiterer kleiner, negativer Aspekt ist die Tatsache, dass das Spiel nur sehr selten zwischenspeichert. Nach dem Abschlachten von 250 Monstern kann es also passieren, dass man das alles noch einmal machen muss, wenn man beim 251. Biest nicht aufgepasst hat.

Der verfügbare Umfang wäre auch ein Kritikpunkt. Man bietet euch, obwohl ein Charakter in der Story für einen Ko-Op Modus verfügbar wäre, keinen Mehrspieler-Modus. Hinzu kommt, dass die Level allesamt sehr kurz & klein und auch die Anzahl an verfügbaren Attacken sehr begrenzt sind. Die Spielzeit ist aber dank vieler Gegner in X-Blades hoch.

Man kratze bloß nicht unter der Oberfläche...

Auf den ersten Blick ist die Präsentation von X-Blades ein echter Knaller. Sexy Ayumi vermag jeden Mann in seinen Bann zu ziehen. So knapp wie sie angezogen ist, scheint das auch niemanden zu wundern. Besonders die Zwischensequenzen haben es in sich und man scheint förmlich am Bildschirm zu kleben. Auch sonst macht die Grafik in den ersten Spielminuten einen soliden Eindruck. Die Level sind detailreich, bunt und bieten vom Setting her viel Abwechslung.

Doch hinter der sexy Fassade steckt leider ein nicht so schöner Kern. Die Menüs sind sehr langweilig gestaltet worden, auch die Schrift und der HUD selbst langweilt irgendwie. Ninja Gaiden sieht im Vergleich viel ereignisreicher aus. Die Anzeige der Seelen, welche man gefangen hat, bleibt immer gleich und zeigt nicht viel Abwechslung. Auch sonst wirkt alles nicht neu, sondern altbacken. Man darf allerdings die Entwickler loben, dass es sehr viele Bestien im Spiel gibt, die alle ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen haben.

Das, was das Spiel an Sound von sich gibt, ist allerdings größtenteils positiv zu bewerten. Die Musik ist immer der Situation entsprechend und passend. Der ,,Heavy Metal"-Sound ist vielleicht nicht jedermanns Sache, trifft aber in hektischen Kämpfen genau die richtige Stimmung. Auch sonst ist die Soundausgabe mehr als okay. Die Synchronisation ist überraschenderweise gut gelungen und auch die Geräusche, die angreifende Monster oder die Klingen verursachen, wirken authentisch und passen ins Spielgeschehen.

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Fazit

X-Blades ist ein bodenständiges Hack'n Slash mit schönen Umgebungen, einigen RPG Elementen und einer unglaublich attraktiven (und freizügigen) Heldin. Nichts desto trotz darf man nicht vergessen, dass nicht alles Gold ist, was knapp bekleidet ist.

So hat X-Blades einige Macken, die das Spielen umständlich machen. Wenig Zwischenspeicherungen, ein lästiges automatisches Zielen und eine teils langweilige Präsentation.

Wir haben es hier also nicht unbedingt mit einem Knaller-Spiel zu tun, dennoch sollten Hack'n Slash Fans auf ihre Kosten kommen. X-Blades ist für den europäischen Markt ausgelegt und so wirkt es auch.

Nicht zu wenig Story (wie Dynasty Warriors), aber auch nicht zu viel Gameplay (wie Ninja Gaiden). X-Blades eignet sich deshalb auch sehr gut für Einsteiger in das Genre.


Bewertung

Pro

  • Hack'n Slash auch für Anfänger zugänglich
  • Bunte Levels mit Abwechslung
  • Sexy Ayumi

Contra

  • Diverse Macken wie schlechtes automatisches Zielen
  • Präsentation nicht umwerfend
  • Altbackene(s) Story/Gameplay

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Benny Do, 19.02.2009, 15:23 Uhr

Tolles Review, schreckliches Spiel!
Der PR-Aufwand lies schon drauf schließen, dass das Spiel nur 4 Argumente hat, warum man es kaufen sollte.
Finger weg, kann man da nur sagen! Das Spiel ist einfach nur falsch!