Review zu WWE SmackDown vs. Raw 2010

Der arme Anfänger

Wie immer haben es Anfänger nicht leicht. Im Wrestlemania Ableger der Serie wurde ein neuer Steuerungsstil eingeführt, der besonders für Einsteiger geeignet war, bei dem aktuellen Titel wird sich aber auf eine überarbeitete Version der alten Profi-Steuerung berufen. Wie immer werden alle Moves über den rechten Stick gesteuert und über die Trigger abgewehrt, bzw. gekontert. Hier fangen die bekannten Probleme an, durch Buttonmashing kommt der Anfänger nur zurecht, sofern er gegen einen anderen Anfänger spielt. Wenn ihr Freunde einladet, werden diese für euch -als geübter Spieler- keine Herausforderung sein.

Dieses Jahr wird aber ein Schritt in die richtige Richtung gemacht. Ihr könnt ein Training machen, hier könnt ihr den Gegner stellen oder legen wie ihr wollt, bzw. ihn kämpfen lassen. Nun habt ihr eine Checkliste, die alle Aktionen, vom Gang über das Rennen bis hin zu unfairen Pin-Versuchen aufzeigt. Immer wenn ihr eine dieser Aktionen durchführt, wird diese abgehakt. Problem an der Sache ist aber, dass es sehr demotivierend ist, immer wieder in die Liste zu schauen, um etwas zu lernen. Es ist wie gesagt ein Schritt in die richtige Richtung, aber ein echtes Tutorial wäre weitaus besser, um endlich auch Anfänger leichter in das Game einzuführen.

Gegen die KI hat der Anfänger manchmal Chance, zu anderer Zeit dann wieder nicht. Es unterliegt hier wirklich viel dem Zufall. Ihr könnt auch auf "Leicht" ein Match dominieren, werdet aber nach einem gutem Konter so lange flachliegen, dass euer Gegner einen Move nach dem anderen durchführen kann. Der Gegner steht aber nach einem Schlag mit dem Stuhl sofort wieder auf. Es kann aber auch genau umgekehrt sein, das Balancing der Moves und des Schadens ist nicht wirklich gut gelungen.

Alles bleibt beim Alten

Jede Jahr gibt es eine Veränderung; Das Menü sieht anders aus. Hier hört es fast mit den Änderungen auf. Ihr habt mehr Erstellungsmöglichkeiten und es gibt z.B. beim Royal Rumble und bei Cover-Versuchen neue Minigames. Mit fast 70 Wrestlern ist die Anzahl zwar groß, doch wirklich neue Gesichter gibt es nicht, dadurch sind auch die Move Sets nahezu identisch. Unter den vielen Spielmodi gibt es nur einen neuen, dies liegt aber wohl eher daran, dass in den Vorgängern schon fast alle Match-Typen abgedeckt waren, als an Ideenarmut der Entwickler.

Grafisch gesehen wurde mal wieder etwas getan, es sieht schärfer und realistischer aus, doch auch die Fehler wurden übernommen. Clipping-Fehler sind an den selben Stellen zu verzeichnen, wie alle Jahre zuvor und dieses Jahr gibt es auch noch Slow-Downs neu dazu.

Absoluter Stillstand ist allerdings in der Soundsektion zu verzeichnen. Die generell eher unwitzigen Sprüche der Kommentatoren hat der geneigte Gamer jetzt schon 3 Jahre hintereinander gehört, hier wird wirklich nichts Neues geboten. Musikalisch hat man wieder alle Originalsongs im Paket und auch einige Rock Songs des US-Marktes sind dabei. In den Menüs fällt aber schnell auf, die Theme-Songs der Wrestler nehmen gut und gerne 80% des Soundtracks ein, da Wrestler ihre Titelsongs nicht so oft wechseln heisst es hier leider wieder: Nichts neues. Technisch gesehen war die WWE-Serie nie schlecht, doch sie wird von Zeit zur Zeit schlechter, da alle Zeichen auf Stillstand stehen.