
Es ist wieder diese Jahreszeit, in der die Blätter fallen und gar der erste Schnee über uns hereinbricht. Zu dieser Zeit des Jahres ist es - um nicht zu erfrieren - angebracht, sich zu bewegen. Warum also nicht einfach in den Ring steigen und mit WWE '13 ordentlich Prügel verteilen? Das haben wir uns auch gefragt und sind daher auf der Xbox 360 aktiv geworden. Für euch sprang dabei dieser Statusbericht über den aktuellen Ableger der Serie heraus.
Predator
Viele Neuerungen in Sachen Gameplay haben wir letztes Jahr in der Wrestling-Welt erlebt, die Predator Engine hat sich von ihrer besten Seite gezeigt. Dieses Jahr hat man es langsam angehen lassen, es gibt keine großen Sprünge aber dafür einige kleinere Feinschliffe. Ausgeliefert wird WWE '13 mit der Predator 2.0 Engine. So gibt es jetzt zum Beispiel ein besseres Zielsystem. So kommt es deutlich weniger vor, dass ihr im Eifer des Gefecht vom Gegner weg schlagt. Deutlich merkt man das Ganze bei High Fly Aktionen und Moves auf Tischen und Leitern. Hier springt die Figur kaum noch daneben, außer natürlich wenn der Gegner in einer völlig unrealistischen Position liegt.
Leider hat die verbesserte Engine auch einige Probleme des Vorgängers übernommen. Wenn wir beim Beispiel von Tischen und Leitern bleiben, so kommt es vor, dass diese sich bewegen und verschoben werden, obwohl dies so nicht eure Absicht war. Hier ist die Kollisionsabfrage etwas ungenau, was in spannenden und entscheidenden Momenten schon stören kann. Wer 45 Minuten lang ein Leitermatch gegen Freunde erlebt hat und dann wegen so etwas verliert, nun ja sagen wir, diese Person wird sich mehr als üblich über die Niederlage aufregen.
Die Animationen sehen wieder sehr flüssig aus, die Predator 2.0 Engine sorgt dafür, dass der Ablauf der einzelnen Aktionen wirklich zum Bewegungsschema des Wrestlers passt. Auch die Gewichte der Kämpfer spielen endlich wieder eine größere Rolle. Das Spiel wiegt nun die Gewichte zweier Athleten gegeneinander ab, daher ist es völlig realistisch, dass ein Cruiserweight-Wrestler keinen Slam bei einem Riesen wie Big Show vollführen kann. Es gibt also keine großen Sprünge, einige der kleinen Änderungen sind dennoch gut geworden, andere Dinge wurden leider nicht richtig korrigiert, wirklich viel ändert sich für den Gamer aber nicht.
Attitude
Man muss der Serie lassen, immer nah an den Fans des Wrestlingsports zu sein. Nach einigen Jahren, in denen die Karriere im Spiel öde und gleichbleibend war, kamen wieder einige Titel, in denen dieser Spielmodus durch seine Nähe zum echten Sport interessanter wurde. Dieses Jahr widmet man sich der Attitude-Ära. Der Zeit im US-Wrestling, welche den Grundstein gelegt hat, für das was wir heute sehen, wenn wir WWE anschalten. Auslöser für diese Ära war der ständige Kampf zwischen der WWF und der WCW, als 1996 in der WCW der Verein NWO gegründet wurde, hatte die WCW bei den Quoten die Nase vorne. Da beide Shows am Montag Abend liefen, bekam das Ganze unter den Fans den Namen Monday Night Wars. Um an Montagen mehr Fans als die Konkurrenz zu ergattern, änderte die WWF die Inhalte der Shows drastisch. Zwar gab es in der Vergangenheit Storylines, Ende der 80er waren es gerne die guten US-Wrestler gegen Bösewichte mit kommunistischer Gesinnung, doch danach war alles Familientauglich und nett gestaltet.
Dieses Konzept wurde verworfen und Sex, Drugs and Rock and Roll füllten das Abendprogramm der WWF. Die Degeneration X mischte die Firmenleitung auf. Der Chef der WWF hatte eine Fehde mit dem Bier trinkendem Redneck Steve Austin und Mankind und der Undertaker prügelten sich mit Reißzwecken und jeder Menge Blut auf einem Stahlkäfig. Den Höhepunkt dieser Ära bildete der Titelgewinn von Mankind gegen the Rock, nachdem die Quoten nie wieder zu Gunsten der WCW sein sollten. Fans lieben diese aufgezählten Matches und genau denen widmet sich das neue WWE Spiel.
Fazit
Wer kein WWE besitzt, kann guten Gewissens alle anderen Titel überspringen und erhält hier das kompletteste und beste Paket.
Wem das Game momentan zu teuer ist, wird jedoch auch mit den Vorgängern ein sehr ähnliches Erlebnis erzielen können. Den besten Karriere-Modus über eine der spannendsten Zeiten des US-Wrestling gibt es jedoch nur in der Auflage aus diesem Jahr.
Dafür gibt es sonst - wie immer - leider viel zu wenig Neues und alte Fehler, welche Hardcore-Fans von Wrestlingspielen mittlerweile wohl gar nicht mehr bemerken werden.
WWE '13 begeistert Fans dennoch genauso wie die Vorgänger. Die neue Karriere zeigt, wohin Wrestling Games in Zukunft gehen sollten. Hier wird TV Atmosphäre ganz neu definiert. Schade hingegen, dass der Titel noch an den selben Fehlern leidet, wie es schon in all den Jahren zuvor der Fall war.
Bewertung
Pro
- Einbindung von Tonspur aus dem TV Format erzeugt Atmosphäre
- Attitude Ära bietet super Karriere Modus
Contra
- (Mal wieder) kaum technische Veränderungen
- Kommentatoren abseits der Karriere (noch immer) langweilig

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