Review zu WWE '12

Alle Jahre wieder heißt es nicht nur zu Weihnachten sondern oft auch bei den Spielern, denn gewisse Spiele werden jedes Jahr neu aufgelegt - besser, schneller, schöner und noch realistischer. Zu diesen Serien gehört auch THQ's WWE Smackdown vs. Raw, welches dieses Jahr aber schlicht WWE '12 heißt. Und natürlich soll es schöner, schneller und besser sein als seine Vorgänger. Aber stimmt das auch? Kann man nach nun sieben Jahren digitalem Wrestling überhaupt noch groß etwas verbessern? Wir haben uns für euch im Rahmen unseres Testberichts in den Ring gewagt und uns mal richtig vermöbeln lassen.

Arm twist ropewalk chop, Frog Splash, Flying Ellbow & Co KG

Das ,,einstudierte Männerballett" geht mit WWE '12 in die nächste Runde, doch was macht es so populär? Ist es die inszenierte Story ala GZSZ oder ist es die schauspielerische Zurschaustellung roher Gewalt? Ehrlich gesagt, wissen wir es nicht - und es ist uns auch egal! Wer keine tiefgründige Story mit verschiedenen Handlungsweisen auf mehreren Ebenen erwartet und sich einfach mal ,,unterhalten" lassen will, ist hier genau richtig! Nach einem kurzem Intro, welches uns die Zusammenschnitte aus den spektakulärsten Momenten der Wrestlingwelt präsentiert, geht es los.

Nachdem wir so richtig angeheizt wurden, schauen wir uns kurz im - wie immer - englisch gehaltenem Menü um und erfreuen uns der üblichen Unübersichtlichkeit. Weiterhin werden Anfänger mit den verschiedenen Modis erschlagen. Übersichtlichkeit scheint in der THQ Wrestling-Serie weiterhin ein Fremdwort zu bleiben. Die kurze Umschreibung hilft zwar, setzt aber teilweise Wrestlingkentnisse voraus.  Nun aber ab in den Ring...

... wo die kleinen aber feinen Änderungen in der Steuerung auffällig sind. Hier kommt man allerdings wie gewohnt relativ schnell wieder ,,rein". Dennoch fällt uns gleich im ersten Kampf auch auf, dass die KI intelligenter geworden ist. Es wird mehr und vor allem effektiver gekontert und auf den gleichen Trick mehrmals hintereinander fällt euer Gegner nun auch nicht mehr rein. Insgesamt wirkt WWE '12 im direktem Vergleich zwar nicht schwieriger, aber dennoch herausfordernder, was uns wirklich sehr gut gefällt.

Cage, Road to Wrestlemania & Inferno Match...

... sind nur drei der über 15 verschiedenen Matchmöglichkeiten und sollten für jeden Gamer etwas bieten. Besonders interessant ist für die meisten Spieler zumindest zu Beginn allerdings der ,,Road to Wrestlemania", hinter welchem sich der ,,Story-Modus" versteckt. Gut, ,,Story" ist übertrieben, aber im Vergleich zu den Vorgängern hat man hier auf die vorrausgegangene Kritik gehört und die ,,Road to Wrestlemania" ein wenig überarbeitet und das ein oder andere Schlagloch ausgebügelt. Bei WWE 12 ist es nun nicht mehr nötig - beziehungsweise möglich - hinter den Kulissen umher zu rennen und mit verschiedenen Leuten niveaulose Gespräche zu halten. Auch um irgendwelche Erfahrungspunkte und um Training braucht ihr euch nun nicht mehr zu kümmern. Präsentiert wird euch einfach nur die Story von ,,Sheamus", dem ,,Celtic Warrior", mit welchem ihr euch durch die verschiedenen Matches schlagen dürft.

Der Road to Wrestlemania Modus ist dieses Jahr wirklich gelungen - die Story ist zwar etwas ,,flach" aber nicht flacher als bei den Vorgängern und dafür wenigstens abwechslungsreicher als alles bisher Gesehene. Selbst nach mehreren Stunden hat man Spaß am Modus und erfreut sich den verschiedenen Aufgaben, mit denen man den Kampf gewinnen muss. Hier wurde vorrangegangene Kritik verstanden und gut umgesetzt. Auch wenn dies der Wegfall von ,,Funktionen" bedeutet, ist der Road to Wrestlemania Modus so um einiges entspannter.

Aber wie oben bereits erwähnt, hat WWE 12 noch weitaus mehr zu bieten durch die verschiedenen Modis. Besonders gelungen ist unserer Meinung nach das Inferno Match, bei dem der Ring rundherum angezündet wird und ein Entkommen aus dem Ring so unmöglich gemacht wird. Doch das ist noch nicht alles, denn unten rechts habt ihr eine Temperaturanzeige, die nach dem Ausführen von eindrucksvollen Moves stetig steigt und so dem Publikum aber vor allem den Wrestlern massiv ,,einheizt". Bei 165 Grad sind die Flammen so groß und die Luft so erhitzt, dass der Ring aussieht wie Luzifers Wohnzimmer. Beendet ist das Inferno Match übrigens dann, wenn euer Gegner brennt - und dies meinen wir wörtlich.

Auch bei WWE 12 hat man sich wieder viel Mühe gegeben, um den Spieler vor allem auf Dauer zu unterhalten und dies ist wirklich gut gelungen. Alleine das Erkunden aller Spielmöglichkeiten bedeutet Stunden voller actionreichem Spielspaß, für erfahrene Spieler der Serie gibt es aber etwas zu wenig Neues und somit auch zu wenig Abwechslung.