
Wolfenstein, eine Spieleserie, welche schon lange den Kampf von William B.J. Blaskowicz gegen die Nazis beschreibt. Nicht zuletzt auch weil Wolfenstein 3D oft als der erste Ego Shooter und als wegweisender Klassiker bezeichnet wird. In Wolfenstein: The New Order taucht man ins Geschehen des zweiten Weltkriegs im Jahre 1946 ein. Nach dem Flugzeugabsturz befindet man sich auf dem Weg zu General Totenkopf, in der Hoffnung durch seinen Tod den Krieg beenden zu können. Nach einigen weiteren Ereignissen findet ihr euch im Jahre 1960 wieder, und kämpft mit dem Widerstand gegen das Regime.
Von Polen nach Berlin bis hin nach London
Grafisch haben Spiele wie Battlefield 4 sehr hohe Maßstäbe gesetzt. Optisch macht Wolfenstein jedoch eine überaus gute Figur. Die Level sind in meinen Augen besonders detailreich gestaltet. In den Außenarealen kann man gerade in der Stadt beeindruckende Bauten des Regimes bestaunten, aber auch die Innenräume sind schön designed. Die Poster an der Wand wirken authentisch und runden das Leveldesign ab. Kein Spielabschnitt gleicht dem Anderen, hier fällt auf, dass viel Wert auf die Gestaltung der Level gelegt wurde.
Von einem linearen Leveldesign kann bei Wolfenstein definitiv nicht die Rede sein. Immer wieder musste ich grübeln, wie man nun weiter kommt, weil es auch oft die kleinen Dinge sind, die einem helfen weiter zu kommen. Aber auch die Wege um voran zu kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Lüftungsschächte, doppelte Böden oder Abwasserkanäle sind nur einige Wege, um sich entweder an den Nazis vorbei zu schleichen, oder ihnen auf dem direkten Wege den Garaus zu machen.
Obwohl die deutsche Fassung um jegliche Nazi-Symbole gekürzt wurde, blieb aber beim Rest des Spiels die Schere in der Schublade. Messer finden auch im Nahkampf ihren blutigen Einsatz. Gegner verlieren teilweise ihre Gliedmaßen oder sind unter Umständen sogar durchlöchert. Und dieses Schadensmodel macht bei der KI nicht halt. Auch die Umgebung wird durch Granaten und die verschiedensten Waffen zerstört. Betonträger zerplatzen bis auf ihr Gittergerüst und sogar der Boden stürzt teilweise ein. Hier hat Bethesda ganze Arbeit geliefert.
Aufgrund der sammelbaren Objekte gibt es viele versteckte Winkel, die es zu erkunden gilt. Hier hat Bethesda für Sammler Einiges zu bieten, da es nicht nur die Enigma Codes gibt, sondern auch goldene Objekte und Musikstücke, welche nach dem Abschluss des Spiels Zusatzlevel freischalten.
Der Kampf gegen das Regime...
Die Story von Wolfenstein: The New Order ist sehr abwechslungsreich und entführt den Gamer auch an eher ungewöhnliche Orte. Dem roten Faden kann man jederzeit folgen. Die Story ist durchaus kontrovers, da sie zeigt wie Europa aussehen könnte, wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätten. Somit ist der neuste Wolfenstein Titel kein typischer WWII Ego-Shooter, der Kämpfe beschreibt, die nicht bereits schon in irgendeinem Call of Duty oder Medal of Honor stattfanden.
Besonders bei diesem Teil ist, dass dem Spieler überlassen bleibt, ob er die Nazis lautlos mit Messer und schallgedämpfter Pistole erledigt, oder ob er den offenen Kampf mit viel Action wählt. Hierzu bieten sich vielerorts Kanalschächte oder andere Wege, mittels derer man sich von hinten an die Gegner anschleichen kann. Die Aufgaben in den Missionen sind sehr abwechslungsreich. Ein stupides gehe nach A und erschieße Person X gibt es hier nicht wirklich.
Während des Kampfes gegen das Regime verschlägt es B.J. Blaskowicz an die verschiedensten Orte, des durch die Nazis besetzten Europas. Nach der ersten Mission findet sich der Spieler im ländlichen Polen wieder. Dort beginnt die Suche nach weiteren Widerstandskämpfern. Die Schauplätze sind wirklich sehr abwechslungsreich, sodass nicht nur Deutschland selbst der Austragungsort der Handlung ist.
Fazit
Wolfenstein: The New Order überzeugt auf so ziemlich jeder Ebene. Die kontroverse Story ist neuartig unter den WWII Shootern, und bringt den Spieler auch mal in andere Spielsituationen. Grafisch macht das Spiel eine super Figur und begeistert in gewissen Abschnitten durch die Weitsicht und eindrucksvolle Gebäude. Dass das Spiel der Schere zum Opfer gefallen ist, merkt man im Prinzip nur anhand der ausgetauschten Symbole. Der Rest des Spiels dürfte definitiv zu der härteren Shooter-Kost unter den aktuellen Games gehören. Die Vertonung ist authentisch und wirkt keinesfalls aufgesetzt. Das knappe Waffenarsenal ist trotzdem gut gemacht.
Die düstere Stimmung ist die meiste Zeit präsent und ist maßgeblich mitverantwortlich für das typische "Wolfenstein-Feeling". Die futuristischen Nazi-Soldaten tragen ihr Übriges dazu bei. Insgesamt bleibt zu sagen, dass mit Wolfenstein The New Order ein super Gesamtpaket abgeliefert wurde, welches auch ohne Multiplayer wunderbar auskommt. Für Fans der Serie ein absolutes Muss. Da die komplette Handlung alleinstehend ist, können auch Neulinge der Serie bedenkenlos zugreifen.
Für mich seit langem mal wieder ein richtig guter Singleplayer Ego-Shooter, welcher auch definitiv ein zweites Mal durchspielen wert ist.
Bewertung
Pro
- Viele sammelbare Objekte und Zusätze
- Tolle Grafik, definitiv Next-Gen Niveau
- Anspruchsvolles Leveldesign
- Spannende Story bis zum Schluss
Contra
- Stellenweise stupide KI
- Weiterkommen an manchen Stellen sehr versteckt
- Knappe Waffenauswahl

12 Kommentare
RagePhoenix Mi, 01.12.2021, 07:01 Uhr
Wird bestimmt lustig alles wieder zu spielen. Freu mich
K3M0H Do, 08.12.2016, 10:59 Uhr
Also ich hab es gleich zum 2ten mal durch, Sammle gerade alle Gegenstände! Da kommt mir ja das es eigtl. weiter gehen müsste.
Es ist ja nur General Totenkopf besiegt und nicht gleich das ganze Regime oder ?
Wäre ja schon cool, wenn da noch ein Teil erscheinen würde!
z.b. wie es mit dem Widerstand weiter geht. Vll. kriegt Anja ein Kind von B.J und der wird der neue Hero :D
Weiss vll. jemand was wegen einer Fortsetzung ?
K3M0H Di, 06.12.2016, 16:31 Uhr
Old Bold hätte mal vorher auf den Markt bringen sollen :D Aber naja ich werde mich dann einfach mal überraschen lassen !
Was sind schon 15 Euro für so ein Spiel , wenn es einem gefällt.
Aber das mit den Zeitlinien ist mir vorhin erst aufgefallen.. Manche Sammelobjekte kriegt man ja nur wenn man die jeweilige Zeitlinie spielt.. Auch gut gemacht !
XBU Zwobby Di, 06.12.2016, 12:17 Uhr
Mir gefiel damals die Story sehr gut, ich mag postapokalyptische Settings und auch alternative Zeitlinien gefallen mir gut. Dieses "The Man in the High Castle" Setting hat mir gut gefallen, hätte ich nicht gedacht, dass ich bei Wolfenstein die Story schätze. Leider wurden einige Dinge in der Deutschen Fassung entschärft, wie zum Beispiel einige Details der Vernichtungslager, da ging ein wenig der Grausamkeit verloren, die den Gegner noch hassenswerter machten.
Aber gutes, oldschooliges Game, Old Blood hat mir nicht ganz so gut gefallen.
XBU Philippe Di, 06.12.2016, 09:20 Uhr
Habe das Spiel auch sehr genossen. Hatte es mir in einer Sammleredition gekauft und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vielleicht zocke ich es die Tage noch einmal durch. Der letzte Bosskampf auf der höchsten Schwierigkeitsstufe war aber richtig knackig....