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William B.J. Blazkowicz aka Terror-Billy ist zurück. In Wolfenstein II: The New Colossus kämpfen er und der Wiesenauer Kreis erneut gegen das Regime. Alte und neue Verbündete wollen eine Revolution in den USA der alternativen 1960er Jahre anzetteln. Lest in unserem Test, wie sich das Spiel mit seinen brachialen Schießereien, eine packenden Geschichte und faszinierenden Schauplätzen schlägt.

Es wird persönlicher

Der zweite Teil von Wolfenstein schließt direkt an die Handlung aus dem Vorgänger an und startet mit einem ausführlichen Rückblick, so dass alle Spieler abgeholt werden und mit der gleichen Basis beginnen. Für William wird es diesmal viel persönlicher, denn als werdender Vater möchte er für sein Kind natürlich eine bessere Welt schaffen. Also ein Grund mehr das Regime zu stürzen. Noch etwas mehr Tiefe erreicht Wolfenstein mit dem Auftauchen verdrängter Erinnerungen des Protagonisten, zum Beispiel aus seiner Kindheit, die elegant in die Haupthandlung eingebunden sind. Wie wir aus dem ersten Teil wissen, ist William nicht auf der Höhe seiner Kräfte. Doch mit modernen Hilfsmitteln, kommt er wieder auf die Beine.

Alte Bekannte

Als Ausgangspunkt für das Vorhaben dient die eroberte Hammerfaust, die allerdings noch ein Geheimnis birgt, dass es zu ergründen gilt. Das U-Boot präsentiert sich als lebendiges Zuhause für alte und neue Charaktere. Dort können wir uns frei bewegen und nette Details entdecken. Während wir Fotos, Zeitungsartikel und persönliche Gegenstände aufstöbern, lauschen wir den Gesprächen der Verbündeten, die so eine sehr persönliche Note bekommen und keine namenlos Figuren bleiben. Allein mit dem Erkunden des Hauptquartiers kann man Stunden verbringen, um alles zu sehen und alle Sammelobjekte zu finden. Jedes Mal, wenn man an einer Stelle vorbeikommt, entdeckt man etwas Neues. Ein witziges Detail finden wir im Casino der Hammerfaust. Dort steht eine Bar, Freunde spielen Billard, sehen sich einen Film oder vertreiben sich die Zeit an den Spielautomaten. Dort können wir auch das ursprüngliche Wolfenstein in Originalgrafik spielen, über die William staunt und meint, dass sie besonders realistisch ist. Von der Hammerfaust aus starten wir auch zu den Haupt- und Nebenmissionen, um amerikanische Widerstandskämpfer für unsere Revolution zu gewinnen.

Casino_Hammerfaust

In Neu York, dass von einer Atombombe zerstört wurde, kämpfen wir uns durch zerstörte Straßen und Gebäude, um die Widerstandskämpfer zu finden, die sich im State Building verstecken sollen. Unsere Kameraden warnen uns aber vor Alligatoren, die ja bekanntlich in der Kanalisation leben sollen. Ob die Tiere in den Ruinen der Stadt überlebt haben, dürft ihr selber herausfinden. Wie in der Hammerfaust, können wir in den Leveln viele Details, wie Propaganda Poster, Werbetafeln oder Zeitungsartikel, entdecken, die einen guten Eindruck des Besatzungsszenarios vermitteln. Später verschlägt es uns noch an andere interessante Schauplätze wie Roswell oder New Orleans.

Ernst und Humor im selben Moment

Während wir uns so gegen das Regime zur Wehr setzen, erzählt Wolfenstein II: The New Colossus eine spannende, packende Geschichte, die auch die ein oder andere Wendung bereithält. Getragen wird sie von tollen Charakteren, die wir auf jeden Fall beschützen wollen, da sie uns ans Herz gewachsen sind. Gegenüber steht natürlich der Feind mit einer Person, die wir schon im ersten Teil getroffen und hassen gelernt haben. Frau Engel. Bereits nach den ersten Szenen verstärkt sich dieses Gefühl noch. Hoffentlich stehen wir ihr dann bald gegenüber. Dabei verknüpft das Spiel gekonnt Ernstes und Dramatisches mit Humor, ohne aufgesetzt zu wirken und zu vergessen, warum wir das alles durchmachen. Bereits zu Anfang gibt es eine Szene, in der wir uns mit Seth unterhalten und dabei durch ein Fenster beobachten können, wie Regime Soldaten im Hintergrund erfolglos Versuchen an einer Mikrowellenfalle vorbeizukommen.

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Fazit

Wolfenstein II: The New Colossus ist sicherlich eins der Highlights in diesem Jahr. Machine Games versetzt uns in ein alternatives Amerika der 1960 Jahre. William B.J. Blazkowicz und seine Verbündeten sammeln sich auf der Hammerfaust, um weitere Widerstandszellen für ihre Revolution gegen das Regime zu gewinnen. Die packende Geschichte führt uns zu faszinierenden Schauplätzen, an denen wir uns actiongeladene Kämpfe mit den Soldaten liefern.

Ob wir dabei offensiv oder im Schleichmodus bewegen, entscheiden wir selber und das Vorteilssystem unterstützt den Spielstil. Waffen, Umgebung und Figuren präsentieren sich detailverliebt und schaffen eine Atmosphäre, in der die Unterdrückung des Regimes spürbar wird. Die kleinen Schwächen beeinflussen das großartige Spiel nur unwesentlich. Die alternative Zeitlinie erhöht den Wiederspielwert und mit den optionalen Nebenmissionen und Sammelobjekten bekommen wir jede Menge zu tun. Ersetzte Symbole und Begriffe ändern nichts an der tollen Geschichte und der grandiosen Atmosphäre, für die wir einen XBoxUser Special Award vergeben.


Bewertung

Pro

  • Packende Geschichte und Atmosphäre
  • Detaillierte Spielumgebung
  • Tolle Grafik, Musik und Sound
  • Freischaltbare Vorteile und Upgrades
  • Ernst und Humor in guter Kombination
  • Wiederspielwert durch zwei Zeitlinien

Contra

  • Teils stumpfe KI
  • Kleinere Grafikbugs
  • Nicht immer synchrone Vertonung

Story / Atmosphäre 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Grafik 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

23 Kommentare

Belial_Lancelot Di, 09.01.2018, 17:15 Uhr

Sehr guter Test! :)

K3M0H Mi, 03.01.2018, 08:46 Uhr

So habe es auch mal geschafft endlich mal vor ein paar Tagen das Spiel ein wenig zu Spielen ^^

Wolfentstein ist ja für die Kenner ein muss und es hat sich natürlich wieder gelohnt alleine durch die Story , die ja wieder echt gut angefangen hat !
Dachte mir zwar das die Rollstuhl Szene etwas länger ging... aber naja!
Das mit dem Anzug war ja dann auch eine Super Idee, diesen eine Zeit lang zu benutzen.Nur mit dem Leben war immer ein wenig Knapp fand ich etwas Schade und nervig im hohen Schwierigkeitsgrad. Später werden einige Details bekannt, die etwas den Spielverlauf erraten lassen xD

Bis jetzt ist alles Super und ich bin auf der Hammerfaust alle Engima Codes am lösen !

Der Sound scheint an manchen Stellen etwas ab zu schmieren und die Synchro ist auch mal wieder nicht die beste. Schade. Das ist meine ich beim ersten Teil etwas besser gelungen ! Naja irgendwie muss man immer ein wenig einstecken . So das war erst mal der erste Teil denke ich ^^

Jason_V. Fr, 24.11.2017, 09:18 Uhr

Ich habe die Vorgänger im Vorfeld auf der X1X gezockt. Der extreme Quantensprung dazu ist es jetzt meiner Meinung nach nicht.
Die Vorgänger haben runde 40GB Speicher, Colossus 45GB. Ist das nicht ein bisschen wenig für 4K-Texturen?

dayX Mi, 22.11.2017, 18:57 Uhr

Jason_V. schrieb:
Hab das Spiel gerade auf der X angespielt. Grafisch... Naja.

Grafisch naja??:shock:
Also auf der PS4 Pro sieht das Spiel einfach nur bombastisch aus. Auf der One X sollte das eigentlich noch einen Tick besser aussehen...

Siehe auch hier:
[4K] Wolfenstein 2: Xbox One X's Biggest Leap Over PS4 Pro? - YouTube

XBU ringdrossel Mi, 22.11.2017, 16:53 Uhr

XBU MrHyde schrieb:
Alleine deine Frage zeigt schon, was mir selber auch fehlt... eine Bestätigung - also sichtbar beim Spiel selbst - dass es schon die Enhanced Version ist. Das sollte in den Optionen für Grafik innerhalb eines Spieles sichtbar sein.

Also laut dieser Liste ist das Update verfügbar und damit zwar kein HDR aber 4K Auflösung. Habt ihr die Konsole auf automatische Updates gestellt?

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