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Schneller Spielspaß ohne Tiefgang

Egal ob Showmatch oder Karriere-Modus, mit Virtua Tennis 2009 taucht ihr ohne Steuerungs-Studium in die Welt des Tennissports. Der Einstieg in ein Sportspiel kann kaum einfacher sein, da sich die Spielsteuerung auf das Minimum beschränkt. Mit drei Tasten habt ihr alle Schlagtechniken im Griff und könnt euren Gegner über den Platz scheuchen. Top-Spin, Slice und Lob gehen locker von der Hand, nur der Stoppball lässt Wünsche offen, da er trotz zurückziehen des Sticks, viel zu weit ins gegnerische Spielfeld gelangt. Sorgen, dass ein Schlag mit voller Wucht ins Aus geht, braucht ihr euch nicht zu machen, da Virtua Tennis ganz und gar auf Arcade-Spaß setzt. Jeder noch so gewaltsamer Schlag auf den Ball sorgt für eine gut platzierte Aktion. Das macht von Beginn an Spaß, da man sofort das Gefühl erhält, man sei ein ausgesprochenes Tennis-Genie. Leider begrenzt sich die Genialität auf das Prügeln der Filzkugel, denn die Möglichkeiten von Tempo- und Strategiewechel sind kaum bis gar nicht gegeben und begründet die Tatsache, dass sich jedes Game gleicht wie ein Ei dem Anderen.

Was die ersten ein zwei Stunden noch echten Spielspaß erzeugt, sorgt danach für gähnende Langeweile und macht aus einem vielseitigen und abwechslungsreichen Ballsport, ein mehr oder weniger ödes Filzballprügeln. Hier bietet das Gameplay einfach viel zu wenig, um Taktiken oder Strategien wirken zu lassen. Wobei Taktiken und Strategien zumeist auch völlig unnötig sind, sitzt ihr nicht mit verbundenen Augen oder 2 Gipsarmen vor eurer Konsole. Es ist schon eine Kunst, innerhalb der ersten Spielstunden ein Karriere-Turnier nicht als Sieger ohne Spielverlust abzuschließen. Die Gegner, wenn man sie überhaupt so nennen darf, agieren auf dem Platz, als hätten sie mindestens drei Gehirnwäschen hinter sich. Und da man den Ball weder ins Aus noch ins Netz befördern kann, fallen Geschenke an den Gegner auch ins Wasser. So schleppt ihr euch durch endlos viele Turniere um im Schneckentempo die Weltrangliste hochzuklettern, damit ihr dann irgendwann von der Amateur- in die Profiliga aufsteigt. Dann erst könnt ihr gegen die echten Tennis-Stars wie Nadal, Federer, Haas oder freischaltbare Legenden wie Boris Becker oder Stefan Edberg auflaufen. Ob dies Anreiz genug ist, sich viele viele Stunden mit unsagbar schlechten Amateurgegnern rumzuschlagen, ist sicher mehr als fraglich.

Auch die verschiedenen Minigames können nicht für die nötige Langzeit-Abwechslung sorgen, um den langen, weiten, endlos scheinenden Weg an die Tennis-Weltspitze aufzupeppen. Auftauchende Piratenschiffe mit Tennisbällen abschießen, Bausteintürmchen mit der Filzkugel zerstören oder Billardkugeln durch präzise Aufschläge versenken, ist sicher auch nicht jedermanns Sache. Virtua Tennis 2009 gibt von Beginn an alles um nach wenigen Stunden mit leeren Händen dazustehen, weil alles auf den ersten Blick gefällt und nach dem zweiten Blick enttäuscht. Großes Tennis sieht irgendwie anders aus.

Wo 2009 draufsteht...

...steckt noch lange kein 2009 drin. Ein sicher ungewollt gutes Beispiel gibt Virtua Tennis 2009 ab. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es keinerlei nennenswerten Fortschritt zu entdecken. Die Spielstätten und Spieler gleichen denen des zwei Jahre alten Vorgängers. Die gesamte Präsentation, Animation sowie der Reichtum an Detailgrafik kann nicht mal als genügend gewertet werden, da es an fast allem fehlt, was man von einem Titel aus dem Jahre 2009 erwarten darf. Ist der eine oder andere Top-Ten Spieler noch wohlwollend mit dem Original vergleichbar, sind andere einfach enttäuschend dargestellt und müssten eigentlich Namensschilder an der Kleidung tragen, um nicht als Allerwelts-Spieler abgestempelt zu werden. Tommy Haas hat beispielsweise genauso viel Ähnlichkeit mit dem Original wie Michael Ballack mit Vitali Klitschko. Ganz zu schweigen von den KI-Gegnern im Amateurbereich, hier wird man das Gefühl nicht los, jedes zweite Spiel gegen einen der Brüder des letzten Gegners zu spielen.

Gute Grafik und Animation sieht im Jahre 2009 wirklich anders aus, als uns Virtua Tennis 2009 weismachen will. Darüber kann auch der neue Blickwinkel nicht hinwegtäuschen, bei der ihr die Möglichkeit habt, das Spielgeschehen durch die "over-the-shoulder-cam" zu verfolgen. Hiermit wird ein etwas intensiveres Spielgefühl vermittelt, da ihr hier noch schneller reagieren müsst, um früh genug richtig zu Ball zu stehen, um somit genug Power und Präzision in den nächsten Schlag zu bringen.  

Fußspuren auf Sandplätzen darzustellen ist heutzutage sicher keine große Kunst mehr und dennoch haben die Entwickler darauf verzichtet. Auch die Spielkleidung sieht nach schweißtreibenden Ballwechseln noch immer bügelfrisch aus. Schmutz, Schweiß und Tragefalten sucht man vergeblich. Auf das Einlaufen der Spieler müsst ihr gänzlich verzichten, da jedes Spiel sofort mit dem ersten Aufschlag des Matches beginnt. Hier und da ein bisschen mehr, hätte dem Spiel mehr als gut getan, da ihr so wenigstens nicht ganz auf jegliche Tennis-Atmosphäre hättet verzichten müssen.
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Fazit

Virtua Tennis 2009 ist lediglich ein solides Arcade-Tennisspiel, ohne richtig zu gefallen. Den Entwicklern ist nicht mehr als ein Schritt im Gänsemarsch nach vorn gelungen. Es fehlt der Mut nach Neuem und auch der Wille nach Verfeinerung von Altbewährtem ist nicht wirklich zu erkennen. Mehr als Arcade-Spaß für Gelegenheitsspieler wird nicht geboten und wer langfristigen Spielspaß sucht, wird nicht zufriedengestellt.

Zwar gelingt der schnelle Einstieg und erste Erfolge lassen nicht lange auf sich warten, aber gesamt gesehen ist es einfach zu wenig, um von einem gelungenen Nachfolger in der Virtua Tennis-Reihe zu sprechen. Online-Matches erzeugen zwar ein gewisses Maß an Spielspaß, aber da die Möglichkeiten von Strategie und Taktik gleich null ist, wird auch das Online-Vergnügen nicht von langer Lebensdauer geprägt.

Schade, dass man sich auf den Lorbeeren des Vorgängers ausgeruht hat, anstatt einen weiteren Schritt nach vorn zu vollziehen, denn Tennis ist viel mehr als stupides bzw. monotones Ballprügeln ohne einen Hauch von Tiefgang.


Bewertung

Pro

  • Gelungener Multiplayer
  • Simple Steuerung
  • Schneller Einstieg

Contra

  • Technischer Stillstand
  • Langweiliger Karriere-Modus
  • Anspruchlose KI
  • Oberflächliches Gameplay

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

5 Kommentare

LaPantera Fr, 03.07.2009, 12:22 Uhr

hört sich ja wirklich mies an, dabei hatte ich mich drauf gefreut:(

Sagt mal ich kann mich ja auch irren aber wollte EA nicht auch ein Tennis Game bringen?:-k

XBU Mastermind Mo, 29.06.2009, 16:20 Uhr

Schade - nach der Virtua Tennis 3 Überraschung ist 2009 ja eine echte Enttäuschung. So macht man ihn hin, den guten Namen.....

Für mich ist klar - ich mach einen Bogen drum - leider:roll:

dayX Mo, 29.06.2009, 15:19 Uhr

Also um das klarzustellen: Man startet in der Amateurliga auf Rang 100, hat man diese absolviert kommt man in die Profiliga und startet da von rang 150. Ich hab jedenfalls noch nie ein Game mit einem derart langweiligen und sich ewig hinziehenden Karrieremodus gezockt. Online liefs bei mir auch alles andere als lagfrei.

XBU Dirty Mo, 29.06.2009, 14:57 Uhr

Keeper_2 schrieb:
eure Wertung finde ich etwas zu hart, ein hoher 70er Kandidat wäre es für mich schon.
Das Spiel allein gesehen ist schon ok, aber es ist meines Erachtend ein ganzes Stück schlechter als der Vorgänger aus folgenden Grüneden:

- Bugs (das ständige fünzehn-love nervt, das gibts gar nicht)
- die Grafik ist schlechter als bei VT3, die Jungs sehen alle aus wie aus Inzucht entstanden
- wenn ich als Weltranglisten 150er auf der Profitour ein 150er Turnier spiele, spiele ich nur gegen Luschen die ~ meine Platzierung haben, wenn ich unter den Top 100 bin und spiele 150er Turniere spiele ich auch nur gegen Leute die auf meinem eistungssstand sind, es gibt auf der Profi Tour also keinen Unterschied zwischen den 150er und 100er Turnieren (beide bringen bei ~80er Platzierung nur noch einen Weltranglistenplatz
- Doppelpartner auf der Amateurtour zu gut, audf der Profi Tour viel zu schlecht.
- Lobs sind viel zu mächtig und führen in fast 100% der Fälle zum Erfolg
- online spielen ohne Lags fast nicht möglich
- Daviscu Matches bestehen nur aus einen Spiel

diese Liste könnte ich noch weiter fortführen, hab aber keine Lust mehr.

Ein Fehler ist unterlaufen im Review, ihr startet nicht als Ranglisten 100. sonder als Ranglisten 150., deswegen gibt es doch die 150er, 100er und 50er Turniere und nach dem Aufstieg in die Profiliga auch die 20er.

Für Tennisfans die zwischendurch mal ne Runde schmettern wollen ist das Spiel ok, für alle anderen; kauft euch VT3 oder Top Spin3 je nach Geschmack, die sind günstiger und weit besser.

Damit spiegelst du doch genau mein Review wieder ;) ....wenn du all die Missstände von der Wertung des Vorgängers abziehst, stehst du mit viel Wohlwollen bei knapp 70.

Mit anderen Worten: Das Game ist ne Gurke und so unnötig wie nen Mantel im Hochsommer...

Seltsam...warum ich nur 100er, 75er und 50er Turniere vorgefunden habe.:-k ...starte ich gleich noch ne Karriere

Meine 6 Online-Testspiele liefen alle sauber...

Keeper_2 Mo, 29.06.2009, 14:50 Uhr

eure Wertung finde ich etwas zu hart, ein hoher 70er Kandidat wäre es für mich schon.
Das Spiel allein gesehen ist schon ok, aber es ist meines Erachtens ein ganzes Stück schlechter als der Vorgänger aus folgenden Gründen:

- Bugs (das ständige fünzehn-love nervt, das gibts gar nicht)
- die Grafik ist schlechter als bei VT3, die Jungs sehen alle aus wie aus Inzucht entstanden
- wenn ich als Weltranglisten 150er auf der Profitour ein 150er Turnier spiele, spiele ich nur gegen Luschen die ~ meine Platzierung haben, wenn ich unter den Top 100 bin und spiele 150er Turniere spiele ich auch nur gegen Leute die auf meinem eistungssstand sind, es gibt auf der Profi Tour also keinen Unterschied zwischen den 150er und 100er Turnieren (beide bringen bei ~80er Platzierung nur noch einen Weltranglistenplatz
- Doppelpartner auf der Amateurtour zu gut, auf der Profi Tour viel zu schlecht.
- Lobs sind viel zu mächtig und führen in fast 100% der Fälle zum Erfolg
- online spielen ohne Lags fast nicht möglich
- Daviscu Matches bestehen nur aus einen Spiel

diese Liste könnte ich noch weiter fortführen, hab aber keine Lust mehr.

Ein Fehler ist unterlaufen im Review, ihr startet nicht als Ranglisten 100. sonder als Ranglisten 150., deswegen gibt es doch die 150er, 100er und 50er Turniere und nach dem Aufstieg in die Profiliga auch die 20er.

Für Tennisfans die zwischendurch mal ne Runde schmettern wollen ist das Spiel ok, für alle anderen; kauft euch VT3 oder Top Spin3 je nach Geschmack, die sind günstiger und weit besser.