
Jetzt heißt es wieder Arme und Beine in die Hand nehmen. Dank lizensiertem UFC Personal Trainer und Unterstützung der Kinect Kamera sollt ihr euren inneren Schweinehund überwinden und vom Couch-Potatoe zum trainierten XBoxUser werden. Wir haben tatsächlich noch irgendwo in der hinteresten Ecke des Kleiderschrankes einen Trainingsanzug gefunden, und haben die Herausforderung angenommen. Bei dem derzeitigen Wetter, geht man ja nur vor die Tür, wenn es wirklich nicht anders geht. Ein gutes Fitnessstudio für das heimische Wohnzimmer käme uns somit ganz gelegen.
Unbekannte Größen
THQ hat mit dem UFC Personal Trainer nicht nur ein weiteres Spiel mit offizieller Lizenz im Angebot, sondern bringt mit Greg Jackson, Javier Mendez oder auch Mark Delagrotte UFC Stars zu euch nach Hause...zumindest in virtueller Hinsicht. Stars? Ja, wer sich bereits mit der UFC einmal näher beschäftigt hat, dem dürften diese Namen schon einmal untergekommen sein. Alle anderen dürften bei diesen Namen eher drei Fragezeichen im Oberstübchen haben. Die UFC ist hier zu Lande nämlich eher unbekannt und als Nischensport anzusehen. Einerseits birgt ein solcher Titel immer das Risiko eines Misserfolges, da das Interesse eher gering bleibt. Andererseits kann ein solcher Titel auch für ein wenig frischen Wind sorgen und somit Abwechslung in den sportiven Kinect Alltag bringen.
Mit neuen und eher ungewohnten, wie kampfsportlastigen Bewegungsabläufen wagt es der UFC Personal Trainer den müden Knochen zu neuem Leben zu verhelfen. Ob ihr bereits eingefleischte UFC-Cracks seid oder euch mit diesem Titel völlig neuen, sportlichen Herausforderungen stellt, spielt hierbei keine Rolle. Der UFC Personal Trainer ist durchaus in der Lage euren Puls in Wallung zu bringen und euch die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben.
Das persönliche Ziel
Unabhängig von eurem persönlichen Ziel bei sportlichen Aktivitäten, ist der UFC Personal Trainier gut darauf vorbereitet, sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seines Trainingspartners einzustellen. Ob Kraft- oder Muskelaufbau, die Steigerung der Ausdauerfähigkeit oder gar die Gewichtsreduktion in eurem Fokus stehen, euer virtueller Trainier hat für jeden von euch mehrere passende Übungen auf Lager. Dank Unterstützung der NASM, der National Academy of Sports Medicine, hat man versucht ein Spiel zu entwickeln, welches auch im Hinblick auf die körperlichen Belastungen möglichst wenig Fehltritte zulässt. Denn was bringt euch der garantierte Muskelkater oder ein Puls im Grenzbereich, wenn sämtliche Übungen eurem Bewegungsapparat mehr schaden als nutzen.
Insgesamt werden euch 70, teils sehr unterschiedliche Übungen, präsentiert die darüber hinaus nicht immer ganz einfach umzusetzen sind. Somit ist es um so wichtiger, komplexe Übungen korrekt durchzuführen. In der Theorie geht diese Rechnung jedenfalls schon einmal auf.
Da krieg isch 180 Puls
Aber nicht ohne Aufwärmphase. Auch wenn ihr euch am liebsten direkt in die ersten sportlichen Aktivitäten stürzen würdet, ohne einen Fitness-Check lässt euch euer Personal Trainer nicht auf die Trainingsfläche. Zu Beginn des Spiels müsst ihr zunächst einmal eure biologischen Koordinaten wie Alter, Geschlecht und Größe verraten, bevor ihr anschließend zu einem kleinen Fitnesstest antreten müsst. Hier gilt es nacheinander innerhalb einer Minute so viele Wiederholungen einer Übung wie möglich durchzuführen. So müsst ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes zum Hampelmann machen oder euren Waschbär-Bauch zu einer Vielzahl von Sit-Ups verhelfen. Im Anschluss müsst ihr dann auf analoge Art euren Puls mit den Fingern messen und die Wert dann an euren virtuellen Trainer übermittlen. Je nachdem auf welcher Drehzahl sich eure Pumpe im Anschluss an die Übungen befindet, werdet ihr von eurem Coach einem entsprechenden Schwierigkeitsgrad für zukünftige Übungen zugeordnet.
Unabhängig von der köperlichen Leistungsfähigkeit steht jeder Übung ein entsprechendes Warm-Up bevor und endet mit einem kurzen Cool-Down. Hier wird zum ersten Mal deutlich, dass man sich in der Tat Gedanken darüber gemacht hat, dass wir Cyber-Sportler nicht machen sollen, was wir möchten.
Fazit
THQ präsentiert uns den UFC Personal Trainer, der mit fachlich kompetenter Unterstützung der National Academy of Sports Medicine entwickelt wurde. Insgesamt 70 Übungen mit Warm-Up und Cool-Down Phasen, einige Minispiele, wie der Kampf gegen einen Punchingball oder dem freien Rumgekloppe, ein Multiplayer, Trainingspläne, sowie Statistiken etc. tragen deutlich zu einem hohen Spielumfang bei.
Leider ist die technische Umsetzung mehr als mäßig, so dass die Bewegungserkennung häufig schwächelt. Auch der ausschließlich englischsprachige Trainer und die viel zu schnell über den Bildschirm fliegenden deutschen Untertitel des Personal Trainers tragen nicht gerade zu einem besseren Verständnis der einzelnen Übungen bei.
Optisch gleicht der Personal Trainer einem modernen Fight Club, der sich illegalen Kampfsportaktivitäten im Untergrund gewidmet hat. Ein tristes Erscheinungsbild, welches selbst mit durchschnittlichem Anspruch an einen Kinect-Titel in keiner Weise zu überzeugen vermag.
UFC Personal Trainer, ein sportives Kinect-Spielerlebnis mit gutem Umfang, leider aber auch spürbaren technischen Mängeln, sowie einer wenig überzeugenden Optik. Hier wurde das Potenzial des Spiels leider verschenkt.
Bewertung
Pro
- Statistiken & Tagebuch
- Persönlicher Trainingsplan
- Viele, teils recht unterschiedliche Übungen
Contra
- Schlechte Unterstützung der Kinect-Kamera
- Nur englische und dazu schnell nervende Sprachausgabe
- Optisch absolut kein Meisterwerk
3 Kommentare
XBU Dirty Mi, 27.07.2011, 12:40 Uhr
Ok...muss ich meine These ändern. Selbst in der Steinzeit waren einige davon überzeugt, dass man in einigen tausend Jahren zum Mond fliegen wird.
Es war also durchaus schon ein Astronaut unter den Höhlenmenschen, obwohl die Mehrzahl noch auf der Suche nach dem Feuer war. :twisted:
Oder anders ausgedrückt: Als die ersten Räder noch eckig waren, gab es durchaus schon Exemplare die im Stande waren, einen bis zwei Meter zu rollen. Das Erschreckende daran war, dass die ersten Eck-Räder nur 12 Esel und 73 Ziegenböcke kosteten. Irgendwo von muss ja der Raderfinder nun mal auch leben. Und als Testobjekt und zahlender Probant kann man durchaus auch Spaß an der Erfindung erwerben.
Aber es waren die ersten Räder....immerhin.
Ach lassen wir dass...solange mich noch meine Frau erträgt, brauche ich kein Zappel-Kinect um den Helden zu spielen. :smt003
XBU MrHyde Mi, 27.07.2011, 12:23 Uhr
Da muss ich widersprechen... um bei deinem Beispiel zu bleiben: Kinect bietet das Grundgerüst zur Mondlandung an, letztlich liegt es aber an den Ingenieuren und Programmieren, die Rakete auch lauffähig zu machen und die richtige Route einzuprogrammieren ;)
Es gibt ja Spiele, wo die Erkennung problemlos funktioniert. Das bedeutet im Umkehrschluss, irgendwas muss falsch gelaufen sein, wenn es das bei bestimmten Spielen nicht tut. Wird ggf. durch komplizierte Bewegung zu viel abverlangt oder ist die Anfrage einfach nicht ausreichend implementiert worden.
Man muss ja nur mal Kinect Sports und Motion Sports vergleichen. Bei Ersterem kann man Spielen und Spaß haben, was bei zweitem aufgrund miserabler Erkennung in keinem Fall möglich ist. Der Kinect Sensor ist bei beiden Spielen aber derselbe... ;)
XBU Dirty Mi, 27.07.2011, 10:54 Uhr
Kinect scheint auf dem gleichen technischen Niveau zu sein, wie die Astronauten aus der Steinzeit... :twisted: