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Mit Troll and I ist ein Hybrid aus Tomb-Raider und The Last Guardian erschienen, welcher Fans Abseits der bekannten Blockbuster begeistern möchte. Wir sind für euch durch den Wald geschlichen und haben unsere Erfahrungen in den Testbericht gepackt.

Was für ein Otto

Wer ist die Hauptfigur in Troll and I? Der Troll oder I? So einfach kann man die Frage nicht beantworten, sicher spielen beide Figuren eine große Rolle und der Hauptkern ist die Beziehung zwischen den beiden. Vom Ablauf her ist aber die menschliche Seite etwas mehr im Fokus. Das macht Otto zu unserem Protagonisten in Troll an I.

Der Anfang der Geschichte des Games ähnelt alten King Kong Filmen. Ein reicher englischer Herr beauftragt einen selbsternannten Monsterjäger eine wilde Kreatur zu fangen. Da Troll and I kurz nach dem zweiten Weltkrieg spielt, gibt es lediglich ein verwackeltes Schwarz-Weiß-Foto von der Kreatur. Mit diesem Beweis macht sich eine Gruppe von Söldnern auf den Weg in die skandinavische Wildnis, um das potentielle Monster zu fangen.

Wie der Zufall es will, treibt sich auch Otto gerade in diesen Wäldern herum, um Wildschweine zu jagen, doch sehr schnell wird er vom Jäger zum Gejagten. Die Söldner zerstören den halben Wald, um das Wesen zu finden, und schneiden Otto dabei den Weg zurück in sein Dorf ab. Schnell wird dieser zum Feindbild für die Söldner. Dabei trifft unser Held auf das Wesen, was die Badguys suchen; einen Troll. Da der Troll Otto aus der Klemme hilft, versucht dieser den Gefallen zu erwidern und so machen sich Otto und Troll (den Otto auch einfach Troll nennt) zusammen auf die Flucht vor den Söldnern.

Eine bunte Mischung

Troll and I startet mit einem Tutorial, welches Otto beim Jagen zeigt. Wir schleichen durch Gräser, bekommen per blinkendem Licht angezeigt, dass wir aus Ästen Speere craften können und erledigen damit schließlich ein Wildschwein. Nach weniger als einer Minute fühlen wir uns dabei an Tomb Raider erinnert, nur dass es hier ein heranwachsender Junge ist und keine erwachsene Frau, die wir steuern.

Troll and I bedient sich insgesamt öfter bei der Tomb Raider Serie, nicht nur in Kletterabschnitten wird das deutlich, auch einige Story-Telling Momente erscheinen doch sehr stark von Lara Croft beeinflusst. So wird der erste Mord an einem menschlichen Gegner ähnlich kritisch beleuchtet wie schon in Tomb Raider, leider verfehlt die Szene ihre emotionale Wirkung, da wir direkt danach ohne mit der Wimper zu zucken eine ganze Gruppe von Menschen töten.

Um zu kämpfen brauchen wir Waffen und Heil-Items. Beides können wir durch gefundene Ressourcen craften. Das Craftingsystem erinnert in seiner Einfachheit an Minecraft, Zutat eins plus Zutat zwei ergibt hier immer den gleichen Zustand drei. In gewissen Maße steigert das zwar den Survival-Charakter, da Pflanzen und Bäume aber scheinbar durch unseren Abbau nie vergehen, führt das Crafting-System eher zu Backtracking, um sich immer wieder an den gleichen Bäumen zu bedienen. Auf Dauer wird es eher mühselig.

Ein weiterer großer Faktor des Spieles ist natürlich Troll. Das man sich hier jüngst von The Last Guardian beeinflussen lassen hat, liegt dabei auf der Hand. Wir haben eine kindliche Hauptfigur, die Freundschaft zu einem Monster schließt, was am Ende gar kein richtiges Monster ist, sondern ein liebes Wesen. Die Prämisse ist sehr ähnlich, das Gameplay aber ganz anders, da wir Troll genauso wie Otto direkt steuern können und daher nicht zwingend auf sein Eigenleben angewiesen sind. Das ist auch gut so, da sowohl Otto als auch Troll nahezu hirntot sind, wenn sie nicht gesteuert werden. Von fünf Gegner umzingelt, die alle auf ihn schießen, ist Troll nur selten der Meinung, es würde Sinn machen, sich zu wehren. Das trübt das Bild von einem lebendigen Partner im Spiel.

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Fazit

Troll and I ist ein Spiel, welches wir wirklich gut finden möchten. Das Setting der skandinavischen Wildnis und das Team aus Otto und Troll sind Dinge, die grundsätzlich Spaß machen.

Die Entwicklung der Figuren passt und auch die Geschichte ist unterhaltsam, wenn auch nicht übermäßig kreativ. Doch technisch hapert es an allen Ecken in Troll and I. Die Grafik ist schwach und zusätzlich voller Bugs, die wirklich stark auffallen.

Der Killer ist dann aber die Steuerung, welche einfach grundlegende Funktionen vermissen lässt und dank Eingabeverzögerung auch noch unnötig schwerfällig ist. Spiral House zeigen, dass sie eine Vision haben, doch leider konnte diese hier nicht umgesetzt werden.

Mit etwas mehr Zeit hoffen wir auf ein besseres Ergebnis beim nächsten Mal. Bei der aktuellen Performance kann man leider keinem Spieler raten, rund 50 Euro für Troll and I zu investieren.


Bewertung

Pro

  • Couch-Coop

Contra

  • Schwache Technik
  • Holprige Steuerung
  • Viele Bugs

Story 6 von 10
6/10
Grafik 5 von 10
5/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
5

3 Kommentare

rosalieana1234 Di, 23.05.2017, 00:38 Uhr

dachte vor dem test, das würde mein nächstes spiel werden.. aber gut. ich warte noch ^^ danke

XC ShadowClaw Do, 20.04.2017, 10:57 Uhr

na klasse also nichts für mich. Danke für den Bericht! hatte mir vom Spiel selbst mehr erhofft.

Amani HT Di, 04.04.2017, 08:23 Uhr

Danke für den Test und hilft mir bei einer Kaufentscheidung