
Klassik und Party
Trivial Pursuit bietet euch drei verschiedene Spielmodi. Der Klassik-Modus ist der dem Brettspiel nachempfundene Multiplayer-Modus mit bis zu vier Spielern. Allerdings müssen sich diese vier Spieler in einem Raum befinden, denn leider hat man nur einen offline Multiplayer und keine Xbox Live Unterstützung entwickelt. Es leuchtet zwar das Xbox Live-Logo auf dem Cover, das steht aber nur für vorhandene Bestenlisten und die Möglichkeit, irgendwann mal neue Spielinhalte herunterzuladen. Das ist für ein Gesellschaftsspiel eine ganz schwache Leistung und führt zu deutlichem Punktabzug in der Multiplayer-Kategorie.
Der zweite Modus ist eine schnellere Mehrspieler-Variante und nennt sich Party-Modus. Erringt man in diesem Modus eine Wissensecke, verschwinden alle Felder dieser Kategorie und das Spielfeld verkleinert sich. Das geschieht so lange, bis alle Wissensecken vergeben sind und am Ende nur noch die Masterfragen anstehen. Bei den Masterfragen spielt man dann gegeneinander und setzt seine Leben ein, die man vorher durch den Gewinn einer Wissensecke erhalten hat. Derjenige Spieler gewinnt, der am Ende übrig bleibt.
Eine Wissensecke kann man sich durch das richtige Beantworten von Fragen auf einzelnen Feldern in einem Punktesystem erarbeiten oder aber durch das Einschätzen der Mitspieler mit Abgabe einer Wette erhalten. Bevor der andere Spieler die neue Frage beantwortet, gibt man selber eine Vermutung ab, ob derjenige die Antwort kennt oder nicht. Liegt man richtig, erhält man ein Punkt für die Wissensecke und füllt so seinen virtuellen Spielstein. Dieser Modus bringt noch mal deutlich neuen Schwung ins Spiel und macht schon ab zwei Spielern Laune.
Tempo und Schwierigkeit
Der Tempo-Modus ist die Einzelspieler-Variante von Trivial Pursuit. Hier geht es vor allem darum, gute Boni und somit am Ende eine hohe Punktzahl zu erzielen. Zum einen erhöht man mit jeder neuen Frage den Bonuszähler für die Masterfrage am Schluss, zum anderen erhöht man den Bonus-Zähler für die passende Kategorie. Dieser Bonus kommt dann zum Tragen, wenn man auf einer Wissensecke landet. Antwortet man richtig, erhält man die Punktzahl mal den vorher gesammelten Bonus. Antwortet man falsch, geht der Bonuszähler um 1 nach unten. Zudem muss man diverse Nebenaufgaben erfüllen, wenn man auch auf die Erfolge hinarbeiten will. Einige Nebenaufgaben werden besonders lange fesseln, weil sie einem keinen Raum für falsche Antworten geben.
Generell sind die meisten Fragen machbar, da sich manche Antworten schon ausschließen oder die Antworten als kleine Bilder vorgegeben werden. So dürfte es nicht dauerhaft zu Frustmomenten kommen. Schwieriger wird es erwartungsgemäß in den Bereichen Geschichte und Erdkunde, wo man zum Teil auch Dinge auf einer Landkarte markieren muss. Diese Variationen lockern das Geschehen aber auch noch mal auf und so kann auch der Einzelspielermodus eine gewisse Zeit lang durchaus Spaß machen. Neue Fragenstapel sollen künftig auf dem Xbox Live Marktplatz zur Verfügung stehen und somit das Spiel entsprechend erweitern. Die vorhandene Anzahl reicht aber auch schon für viele Stunden aus, ohne dass sich Fragen wiederholen.
Fazit
Trivial Pursuit macht aus meiner Sicht zwei entscheidende Fehler: Erstens gibt es keinen Xbox Live Multiplayer und zweitens wurde das Spiel als Retail-Game anstatt als Xbox Live Arcade-Game veröffentlicht.
Man hätte sich die Produktion und die Vertriebswege sparen können, dafür das Spiel dann günstiger als Xbox Live Arcade-Game mit XBL-Multiplayer herausbringen sollen. Für 1600 Microsoft Points und unter XBL Arcade-Gesichtspunkten wäre es ein Top-Spiel, welches eine Gold Award-Wertung verdient hätte, aber in dieser Zusammensetzung nicht.
Liebe Entwickler, wir sprechen hier von einem Gesellschaftsspiel, von einer Umsetzung eines Brettspiels als Videogame. Was für ein Vorteil hat so ein Spiel denn im Vergleich zur Brettvariante? Richtig, man könnte es mit all seinen Freunden weltweit spielen, wenn im eigenen Wohnzimmer kein Mitspieler verfügbar ist.
Aber das geht nun mal nur, wenn man auch einen Xbox Live Multiplayer einbaut... so ist das Brettspiel weitaus geselliger, denn da schaut man seine Freunde auch mal an, anstatt zu viert nebeneinander auf einen Schirm zu starren. Also bitte künftig an die Xbox Live Multiplayer denken, danke!
Bewertung
Pro
- Neue Kartenstapel sollen künftig verfügbar sein
- Lockere Multiplayervariante im Partymodus
- Neuer Einzelspielermodus
Contra
- Veröffentlichung als Xbox Live Arcade Game sinnvoller
- Geringer Sprachschatz des Ansagers
- Eintönige Musik
2 Kommentare
XBU MrHyde Sa, 14.03.2009, 06:53 Uhr
Ja, sehe ich genauso... das ist für mich das negative Kriterium schlechthin. Merkwürdig, das man bei den Gesellshaftsspielen immer den Xbox Live Modus "vergisst"... :roll:
CeAzZ Sa, 14.03.2009, 04:41 Uhr
Kein Xboxlive Multiplayer [-(
ist doch wie mit Monopoly... ohne Live unterstützung kann man auch das Original Brettspiel rauskramen. :-#