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Wie heißt Sting mit bürgerlichem Namen? Das es Gordon M. Sumner ist, muss man nicht unbedingt wissen, da man die anderen drei vorgeschlagenen Namen - wie Jimi Hendrix - ausschließen kann, aber das ist eine der Fragen, die euch in Trivial Pursuit begegnen werden. Trivial Pursuit kann man mittlerweile sicher als Klassiker unter den Brettspielen bezeichnen und die meisten Spieler, die "spielen" nicht nur mit Geräten am Stromnetz gleichsetzen, werden es kennen. Wir sagen euch, was die virtuelle Version des Spiels besser oder schlechter macht.

Sprachschatz-Limitierte Ansager

Ja, Ansager... das muss ein Traumjob sein. Man muss nur ein Wortschatz von 100 Wörtern haben und darf dann noch im Idealfall wie bei Ringsprecher Michael Buffer vom Zettel ablesen. Wer will auch schon verlangen, dass man sich zwei Namen, das Gewicht pro Boxer und die jeweilige Bilanz der Kämpfer merken muss. Man wird schließlich nur für das "Let's get ready to rumble" am Schluss bezahlt... vermute ich zumindest, denn das kommt fehlerfrei ohne Ablesen zustande.

Was hat Michael Buffer nun mit Trivial Pursuit zu tun? Nun, leider gibt es auch in diesem Spiel wie bei Monopoly und Scene It einen so genannten Announcer, der meint, mit "lustigen" Sprüchen unser Spielen begleiten zu müssen. In Trivial Pursuit wird zwar mehr gesagt, als beim Start eines Boxkampfes, aber nach einigen Spielen ist es doch immer und immer wieder dasselbe, so dass man schon am ersten Abend mitsprechen kann.

Der Sprecher ist zwar nicht ganz so schlecht wie bei Monopoly und vielleicht sogar einen Tick besser als beim ersten Scene It, aber dennoch: Nervig bleibt nervig und überflüssig bleibt überflüssig. Glücklicherweise gibt es in den Optionen einen Schieberegler, wo man dem Spaßvogel den Saft abdrehen kann, wenn man alle Sprüche durch ist. Wo wir gerade schon beim Thema Schieberegler sind: Es gibt noch einen für die Soundeffekte, die vollkommen in Ordnung sind, und einen für die Musik. Auch hier empfiehlt es sich bei längeren Trivial Pursuit-Spieleabenden den Regler auf Null zu stellen, da sich die Dudelei auch permanent wiederholt.

Avatare in Aktion

Endlich mal wieder ein Spiel, welches die Avatare der Gamer integriert. Diese sind zum einen beweglich im HUD eingebaut und zum anderen unten in einer Laufleiste mit Informationen integriert. Im HUD kann man je nach Spieltyp den Namen, die gewonnenen Wissensecken, die laufende Zeit, die Boni oder die Punktzahl sehen. Euer Avatar wird immer dann besonders lebendig, wenn ihr richtige oder falsche Antworten gebt, bzw. die Zeit weiter runter läuft. In der Laufleiste unten gibt es im Multiplayer Informationen zu Statistiken, wie "richtige Antworten aus Kategorie X" oder "Prozentuale Fehlerquote bei Kategorie Y". Der Einbau der Avatare in ein Gesellschaftsspiel, wie auch schon bei Scene It: Kinohits, ist absolut positiv und passt perfekt zum Genre.

Die weitere grafische Leistung ist übersichtlich, aber vollkommen ausreichend für eine Brettspielumsetzung. Es wird lebendig mit kleinen Aktionen versucht, das Spiel selbst noch mal aufzulockern. Mal hüpft der Stein von einem Feld zum anderen, mal fliegt er und macht Summ-Geräusche dazu. All die vielen Kleinigkeiten und Aktionen sind gut umgesetzt, aufgrund der geringen Schwierigkeit und der wenig benötigten Details ist das Niveau aber als durchschnittlich für ein Retailgame zu bewerten, auch wenn es im mittlerem Preissegment für ca. 40EUR angesiedelt ist. Für ein Xbox Live Arcade-Spiel wäre es indes topp... aber zu dem Thema später im Fazit noch einmal mehr.

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Fazit

Trivial Pursuit macht aus meiner Sicht zwei entscheidende Fehler: Erstens gibt es keinen Xbox Live Multiplayer und zweitens wurde das Spiel als Retail-Game anstatt als Xbox Live Arcade-Game veröffentlicht.

Man hätte sich die Produktion und die Vertriebswege sparen können, dafür das Spiel dann günstiger als Xbox Live Arcade-Game mit XBL-Multiplayer herausbringen sollen. Für 1600 Microsoft Points und unter XBL Arcade-Gesichtspunkten wäre es ein Top-Spiel, welches eine Gold Award-Wertung verdient hätte, aber in dieser Zusammensetzung nicht.

Liebe Entwickler, wir sprechen hier von einem Gesellschaftsspiel, von einer Umsetzung eines Brettspiels als Videogame. Was für ein Vorteil hat so ein Spiel denn im Vergleich zur Brettvariante? Richtig, man könnte es mit all seinen Freunden weltweit spielen, wenn im eigenen Wohnzimmer kein Mitspieler verfügbar ist.

Aber das geht nun mal nur, wenn man auch einen Xbox Live Multiplayer einbaut... so ist das Brettspiel weitaus geselliger, denn da schaut man seine Freunde auch mal an, anstatt zu viert nebeneinander auf einen Schirm zu starren. Also bitte künftig an die Xbox Live Multiplayer denken, danke!


Bewertung

Pro

  • Neue Kartenstapel sollen künftig verfügbar sein
  • Lockere Multiplayervariante im Partymodus
  • Neuer Einzelspielermodus

Contra

  • Veröffentlichung als Xbox Live Arcade Game sinnvoller
  • Geringer Sprachschatz des Ansagers
  • Eintönige Musik

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

2 Kommentare

XBU MrHyde Sa, 14.03.2009, 06:53 Uhr

CeAzZ schrieb:
Kein Xboxlive Multiplayer [-(
ist doch wie mit Monopoly... ohne Live unterstützung kann man auch das Original Brettspiel rauskramen. :-#

Ja, sehe ich genauso... das ist für mich das negative Kriterium schlechthin. Merkwürdig, das man bei den Gesellshaftsspielen immer den Xbox Live Modus "vergisst"... :roll:

CeAzZ Sa, 14.03.2009, 04:41 Uhr

Kein Xboxlive Multiplayer [-(
ist doch wie mit Monopoly... ohne Live unterstützung kann man auch das Original Brettspiel rauskramen. :-#