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Das letzte Hauptspiel der Trials-Reihe kam 2014 raus (Trials Fusion) und war damals bereits ein wunderbar gutes Spiel. Der Nachfolger ändert eigentlich nicht viel an der Formel, bietet euch aber immer noch solide Motorradaction. Wir haben Trials Rising getestet und berichten euch von unseren Erfahrungen.

Unverändertes Gameplay

Im Englischen gibt es den Spruch „Never change a running system“. Und Trials läuft, das seit Jahren. Die Formel ist gleichgeblieben und immer noch ähnlich seit auf dem Game Boy das Spiel „Motocross Maniacs“ erschien. Steuert euer Bike, in dem ihr euch nach vorne oder hinten lehnt, gebt Gas oder bremst – und das war’s auch schon. Alles kommt wie immer auf das Feingefühl an und für die richtig schweren Passagen werden richtig viele Stunden an Gefummel am Controller draufgehen. Aber natürlich macht gerade diese Formel das Spiel so attraktiv und ist süchtig machend. Denn mit einem kleinen Kopfdruck startet ihr ohne Ladezeit sofort am Checkpoint (oder wahlweise ganz von vorn) noch einmal und könnt somit bestimmte Passagen perfektionieren oder überhaupt erst einmal schaffen.

Neu ist lediglich der „Tandem-Modus“, ein reiner lokaler Co-Op-Modus, bei dem ihr zu zweit auf einem Tandem-Bike sitzt und auch zu zweit das Bike kontrollieren müsst. Das ist witzig, ist im Endeffekt aber oftmals frustrierend, weil man sich denkt: Alleine hätte ich das besser hinbekommen.

Eine neue Aufmachung: Moderner Sch…

Man kann’s einfach nicht lassen. Anstatt wie eh und je eine Levelauswahl zu bauen, hat man nun auch bei Ubisoft und RedLynx ein verschachteltes Menü, eine Weltkarte als Levelauswahlsystem und ein riesiges Lootsystem einbauen müssen. Ja, Lootsystem. Ihr könnt nun wie in noch so vielen anderen Spielen eueren Charakter und euer Bike personalisieren – das aber nur mit Gegenständen, die ihr entweder in Rennen gewinnt oder aus Lootboxen zufällig erhaltet.

Dieses Prinzip ist nicht nur anstrengend, sondern es wird mittlerweile einfach nur nervig. Man kann noch nicht einmal alle seine gesammelten Lootboxen auf einmal öffnen – nein, jede einzelne Box muss in einer mit einer kleinen Ladezeit verbundenen Animation geöffnet werden, um dann festzustellen: JUCHU! Noch ein Sticker für meine Klamotten… den ich bereits zweimal hab‘… und der mir nicht gefällt…

Story und Level-Up-System

Daneben hat man versucht, dem ganzen Spiel eine kleine Story zu verpassen. Wie ebenfalls schon so oft gesehen: Der Anfänger schlägt sich zum Profi durch. Die Story ist nett, aber eigentlich unnötig. Eine gute „Neuerung“ ist die Integrierung eines umfangreichen Tutorials. Die Tutorials beinhalten detaillierte Videos, in denen auf eine sehr verständliche Weise die komplexen Moves erklärt werden. Danach dürft ihr selbst das Ganze nachahmen. Alles ist sehr intuitiv und fordert bereits von den ersten Challenge an.

Das Problem allerdings beim Tutorial sowie bei anderen, richtigen Rennstrecken: Ihr könnt sie erst nach und nach durch Level-Up freischalten. Das ist für Anfänger anstrengend, denn das bedeutet, dass ein Schaffen der Strecke keine neuen Strecken freischaltet. Im Zweifel muss man dann auf alten Strecken seine Zeiten verbessern, um bessere Medaillen zu bekommen. Das mag den ein oder anderen in seinem Fortschritt aufhalten.

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Fazit

Insgesamt haben wir in Trials Rising ein sehr unterhaltsames Spiel, das im Kerngameplay immer noch unglaublich stark ist. Die Präzision, die auf höheren Leveln gefördert ist, motiviert, aber das Level-Up-System mit den Lootboxen nervt und kann Anfängern von Trials eine schwere Hürde darstellen. Optisch bietet man uns ein Feuerwerk an Explosionen, neue, verrückte Strecken mit absurden Passagen, die unglaublich spannend sind.

Allerdings ist der Soundtrack zu einseitig, die Motorengeräusche etwas zu dominant und insgesamt bietet man dem Trials-Fan keine großen Neuerungen.

Das Fazit ist also: Alles wie erwartet. Wer ein unterhaltsames Geschicklichkeitsspiel mit viel Action sucht, wird hier fündig. Wer als Trials-Fan sich eine große Neuerung oder revolutionäre Veränderungen erhofft, der wird enttäuscht. Das Spiel bietet aber insgesamt eine große Portion Spaß!


Bewertung

Pro

  • (Immer noch) geniales Gameplay
  • Abwechslungsreiche Strecken
  • Großer Umfang
  • Bunt, explosiv, actionreich

Contra

  • Wenig Neues
  • Level-Up-System mit Lootboxen
  • Soundtrack sehr einseitig
  • Für Anfänger teils schwierig

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

15 Kommentare

Fl4m3rX Mo, 08.04.2019, 10:54 Uhr

Ich hab's jetzt mittlerweile auch geholt und weiß nun, was ihr meint.

Ja, es fehlt ein kleines Leaderboard mit dem Freunden, das automatisch geladen wird. Das habe ich auch gestern bereits im offiziellen Trials Rising Forum geschrieben. Zusammen mit einigen anderen Dingen.

Besonders zwei Dinge stören mich immens.

Zum einen, dass irgendwelche random Geister geladen werden. Ich will das nicht. Ich will meinen eigenen Geist und den meiner Freunde sehen, nicht den von irgendwelchen anderen Vollidioten, die ich nicht kenne. Zumal, und das ist der große Knackpunkt hier, sich das auch schlecht auf die Performance auswirkt. Das Laden der random ghosts führt zu einer erheblich längeren Ladezeit der Strecken. Und das geht bei einem Titel wie Trials überhaupt nicht.
Kann man aber patchen. Ich hoffe, die machen das auch.

Mein zweites Problem wird aber nicht mehr gepatched werden können. Und das ist etwas so Grundlegenedes, ich hätte niemals gedacht, dass sie das einfach so ändern. Wieso auch, es war immer gut. Never touch a running system...
Die Fehler in einem Run sind nicht mehr wichtig. Und das ist scheiße. Ein Fehler gibt zwar eine 5 Sekundenstrafe, aber die Fehler selbst sind keine Bedingung mehr für die Medaillen. Das bedeutet, und ich hab's auch schon gesehen, dass Leute mit 0 Fehlern irgendwo zwischen anderen Spieler mit einem Fehler in den Leaderboards auftauchen. Und das ist so nicht richtig. Das sollte einfach nicht so sein. Ein fehlerfreierer Lauf sollte höher priorisiert werden als ein schnellerer Lauf. Ich weiß absolut nicht, wieso sie sich so einen Müll haben einfallen lassen. Das nimmt auch den Druck von den Platin Medaillen. Die konnte man nur mit einer guten Zeit und einem ausnahmslos fehlerfreien Lauf erzielen. Jetzt ist es möglich Platin Medailen mit mehreren Fehlern zu erreichen.

Ansonsten:
Guter Soundtrack, passt perfekt zum Thema, wenn auch zu wenig Songs. Da sollten noch mehr kommen.
Das Thema allgemein finde ich auch wieder besser. Es scheint sich wieder mehr an Evolution zu orientieren, das den Höhepunkt der Serie darstellte.
Coole neue Effekte, wie Flammen aus dem Auspuff, sich rot färbende Bremsscheiben etc.

Liutasil Fr, 15.03.2019, 12:00 Uhr

Vielleicht war das zu demotivierend. Wer weiß....ich finde das auch fehlend. Mir reicht das im Dashboard nicht, dass mir angezeigt wird das jemand meine Zeit geschlagen hat.

Ruepel Mi, 13.03.2019, 12:37 Uhr

Sonst hat man die Zeiten immer direkt rechts von den Freunden gezeigt und welchen Rang man dann selbst hat. Da mußte man nicht drücken. Fand das immer sehr motivierend...

TheGreenChris Mi, 13.03.2019, 11:57 Uhr

Jetzt gibt es die Liste auch nach dem Rennen nur über Y und die Geister der Freunde habe ich auch noch nicht gesehen.

Fl4m3rX Mi, 13.03.2019, 11:04 Uhr

TheGreenChris schrieb:
Ist mein erster Trails Teil, ich hatte jetzt vermutet, dass das mal anders war da es hier Stimmen gibt die es anders erwartet haben. ;)

Okay, weiß ich auch nicht, wie das gemeint ist.
Als Liste gab es wie von dir geschrieben nach dem Track und im menü mit Y die Leaderboards.
Ansonsten gab es während des Rennens einen Geist, der die Freunde, die schneller als die eigene Bestzeit sind, live angezeigt hat. Vielleicht fehlt das jetzt? Kann ich mir aber kaum vorstellen. Wichtig ist halt, dass nur die angezeigt werden, die schneller sind. Deswegen hatte ich mich früher auch schon mal gewundert, keine Geister zu sehen.

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