
Das Gameplay in Cybertron
Der Untergang von Cybertron ist eindeutig auf Bombast ausgelegt. Das bedeutet schnelles, unkompliziertes Gameplay. Die Kämpfe sind abwechslungsreich und durch interessante Gestaltung der Levels nicht langweilig. Das Missiondesign trägt ebenfalls dazu bei, dass man sich nicht langweilt. Dazu kommen diverse Sprungmöglichkeiten und Plattformwechsel. Zwischenzeitlich kann man sogar selbst an schweren Geschützen Chaos und Zerstörung anrichten. Laut Optimus Prime alles im Sinne des Friedens natürlich.
Nicht ganz so optimal sind die Checkpoints gewählt. Hin und wieder muss man sich nach dem Ableben erneut relativ lange nach vorne arbeiten. Das stört etwas den Spielfluss und verlangsamt die Action unnötig. Einsteiger werden hier etwas Geduld beweisen müssen.
Die Welt lädt in ihren eigenen Grenzen ein sich umzuschauen. Es gibt auch hier für Entdecker einiges zu sehen. Auch kleine, nette Schmunzler sind dabei. Beispielsweise kann sich Optimus Prime gleich zu Anfang kurz auf einem Sessel ausruhen und sich dabei durch die lokalen TV-Shows klicken. Die Shows sind zwar nur kurze animierte Bilder aber doch originell - oder hättet ihr gedacht, dass die Transformers ein eigenes Fitnessprogramm haben?
Weitere Belohnungen bekommt man, wenn man nach den besagten Punkte-Boxen/Kisten schaut. Diese liegen teilweise offensichtlich in der Welt herum, aber sie sind auch manchmal gut versteckt. Da die Levels aber nicht so riesig sind, kann man diese aber trotzdem recht gut finden. Darüber hinaus gibt es noch die ein oder andere Überraschung, aber die lassen wir euch selbst entdecken.
Bananen jemand?
Nicht alles ist gut gelungen. Leider hat das Spiel doch mit einigen Bugs zu kämpfen. Unser Spiel wurde direkt nach erstem Einlegen gepatcht, aber beinhaltet doch noch einige nervige Fehler. Wir hatten beispielsweise das Problem, einmal in einer Wand festzuhängen und mussten den Checkpoint neustarten. Dann hatten wir einen Level, der nicht weiter ging, weil einer der Zwischenbosse noch erledigt werden musste. Leider bekamen wir keine Info darüber und dummerweise war dieser auch noch festgefroren. Erst nach einigem Suchen fiel uns dann auf, was nicht stimmte und wir konnten weitermachen.
Einer der nervigsten Fehler war aber wohl der, wo wir komplett aus dem Kampfareal von einem Feind durch die Wand hindurchgeschossen wurden. Da dies nicht vorgesehen war, fielen wir minutenlang nach unten und starben auch nicht. Hier blieb uns wieder nichts anderes übrig als den Checkpoint von vorne zu beginnen. Dies vermittelt den Eindruck von Bananenware, die dann beim Kunden reifen soll. Das finden wir jedoch nicht so prickelnd und müssen dafür Punkte beim Gameplay abziehen. Schließlich ist dies keine kostenlose Beta, sondern ein fertiges Vollpreisprodukt!
Multiplayer um jeden Preis?
Hier hätte man besser keinen Multiplayer eingebaut, denn das was wir gesehen haben, zieht leider die Wertung nach unten. Im Gegensatz zum Singleplayer ist dieser relativ lieblos gestaltet. Dies gilt zumindest für das Mapdesign. Positiv ist hier aber anzumerken, dass es eine Möglichkeit gibt, seinen Roboter mit einem aufwendigen Editor gut zu gestalten. Dies verleiht dem Charakter etwas mehr Individualismus. Es gibt die klassischen Spielmodi wie Capture The Flag, Team-Deathmatch und auch Eroberung. Eroberung ist sehr stark dem Modus Herrschaft von Call of Duty nachempfunden, aber leider trotzdem langweilig umgesetzt. Langweilig deshalb, weil einfach zu wenig passiert. Es gibt keine spannenden Killstreaks oder eine Mapgestaltung, die mehr Interaktion ermöglicht. Man fährt behäbig und träge durch die Gegend, ballert hier und da mal einen Feind ab und nimmt die Flagge oder einen Punkt ein.
Die Maps sehen teilweise sehr öde aus, dies gilt besonders für die Außenareale. Dazu gibt es noch den Modus Eskalation, der aber leider nur privat und nicht in öffentlichen Netzen möglich ist. Warum dies so gemacht wurde, ist uns ein Rätsel. Eskalation ist im Grunde der Horde Modus für Transformers. Die Gegner greifen in Wellen an und man muss mit seinem Team die anstürmenden Gegner zurückschlagen. Da dieser Modus nur privat spielbar ist, geht er auch nicht in die Punktewertung und das Levelling für den Multiplayer ein. Schade. Dazu kommen auch noch diverse Balancingprobleme, was die Waffen und Charaktere angeht. Manche sind in Relation zu anderen einfach overpowered und verlangsamen dadurch wiederum das Spiel und den Spaß daran.
Fazit
Transformers: Der Untergang von Cybertron ist ein nettes Actionspiel mit viel Inhalt fürs Geld. Man bekommt durchaus viel geboten, findet sich dank gut erlernbarer Steuerung sowie einfachen Tutorials schnell zurecht und kann sogleich loslegen.
Shootererfahrene Gamer sollten aber den Regler für die Schwierigkeitsstufe nach oben drehen, da sie sich ansonsten unterfordert fühlen werden. Einsteiger sollten hier keine Probleme bekommen, müssen aber gelegentlich komplette Passagen von vorne spielen, da die Checkpoints nicht optimal gesetzt wurden.
Trotz der kurzweiligen Action gibt es jedoch einiges zu meckern. Dies betrifft zum einen die nicht akzeptablen Fehler, die zum Neuladen zwingen, als auch den Multiplayer. Dieser fühlt sich noch sehr unausgereift wie ein Rush-Job an und zieht ebenfalls die Wertung durch schlechtes Design nach unten.
Wer über diese Fehler hinwegsehen kann, bekommt aber ein durchaus spaßiges Spiel geboten. Hier läßt man es mal so richtig krachen und hat einen kurzweiligen und unkomplizierten Actionspaß.
Bewertung
Pro
- Originalstimmen der Sprecher
- Es gibt einiges zu entdecken
- Sound nutzt die Anlage richtig aus
- Kämpfe sind abwechslungsreich gestaltet
- Gute Grafik mit stabiler Framerate
Contra
- Die Tranformers sind zu lahm unterwegs
- Spiel hat ein paar wesentliche Bugs
- Multiplayer wäre besser nicht eingebaut worden
- Checkpoints nicht optimal gesetzt
4 Kommentare
XBU ringdrossel Mi, 29.08.2012, 20:15 Uhr
Jede Spielerfahrung ist von Natur aus subjektiv und jeder hat da andere Schwerpunkte nach denen er ein Spiel beurteilt. Ich kann deine Sicht aber durchaus nachvollziehen. Es ist ja auch gut eine andere Meinung mal zu hören, wäre ja langweilig wenn wir alle gleich denken würden ;-)
TheGreenChris Mi, 29.08.2012, 16:50 Uhr
In diesem Punkt ging es mir nur darum, dass der Eskalationsmodus genau wie der Hordemodus von z.B. Gears funktioniert und nicht wie bei Ghost Recon mit privaten Invites.
Ich wollte damit ausdrücken, das der MP - zumidnest mir persönlich - richtig Laune macht, weils mal was anderes ist. Von daher denke ich das die MP-Komponente schon ein paar Punkte mehr verdient hat.
Beim Punkt Gameplay ging ich erstens davon aus, das es sich um das gesamte Gameplay handelt und zweitens sind mir seit dem Kauf noch keine Bugs begegnet. Von daher konnte ich auch hier die starken Abzüge nicht ganz nachvollziehen.
Die Gesamtwertung finde ich keineswegs schlecht, ich hätte nur die einzelnen Unterpunkte anders bewertet (die Grafik hätte von mir z.B. nicht so viele Pkt. erhalten)
Ansonsten fühlte ich mich irgendwie dazu animiert diese sehr überdurchschnittliche Lizenzspiel ein bisschen zu verteidigen, da es echt eine Menge Spaß mach und mal ein etwas anderes Spielgefühl vermittelt, das mir bisher sehr zusagt. ;)
XBU ringdrossel Mi, 29.08.2012, 16:40 Uhr
Erstmal Danke für das Feedback! Komme erst jetzt dazu zu antworten, da ich gerade viel um die Ohren habe.
Während dem Test ging Eskalation nur privat. Kann es mir aber gerne nochmal anschauen. Dies würde aber an der Wertung des wirklich sehr dürftigen Multiplayers nichts großartig verändern. Dafür sind die Mängel gegenüber anderen Shootern einfach zu groß.
Was meinst du damit? Der MP macht richtig Laune weil das Spiel unter Wert bepunktet wurde? :shock:
Oder wolltest du ausdrücken: Der MP macht dir richtig Laune und deshalb findest du, dass es unter Wert bepunktet wurde?
Das Gameplay für den Singleplayer hätte über 70 bekommen, wenn nicht so viele Bugs beim Testen vorhanden gewesen wären. Da ist es unsere Pflicht andere Spieler zu warnen und durch Veröffentlichung dieses Tests dem Publisher eine klare Nachricht zu schicken. (Wobei wir mal festhalten wollen, dass das gesamte Spiel trotz dieser Fehler immer noch bei 74% liegt)
TheGreenChris Mo, 27.08.2012, 11:19 Uhr
Insgesamt ganz netter Test, aber gerade im Bereich MP sind stimmt ich nicht ganz mit der hier bekundeten Meinung überein, zumal es auch schlichtweg falsch ist, das der Modus "Eskalation" nur privat spielbar ist.
Man kann in diesem Modus genau wie in den Versus-MP-Modi auf schnelles Spiel gehen und spielt dann Horde mit anderen Leuten, die nicht persönlich eingeladen werden müssen.
Ansonsten stimmt es das die MP-Maps teilweise eher eintönig und teilweise einfallslos daher kommen, auf vollen Server hat aber gerade Eroberung mir bisher eine Menge Spass bereitet. Klar gibt es immer wieder Matches wo man nur im Kreis rennt und die Pkt. einnimmt, aber häufig kommt es auch zu sehr interessanten Stellungskämpfen, die durch geschickte Kombination der Klassenfähigkeiten gewonnen werden können. Hinzu kommt, das die Geschwindigkeit der Transformers nicht grundsätzlich lahm ist, das kommt wieder auf die Klasse an die sich (so finde ich zumindest bisher) alle unterschiedlich Spielen. Ein bisschen mehr Vielfalt bei der Waffenkonfiguration hätte ich mir allerdings gewünscht.
Unterm Strich macht der MP, trotz einiger Mängel richtig Laune. Was auch an dem in diesem Test etwas unter Wert bepunkteten Gameplay liegt. Ich finde diese Dynamik, die durch das transformieren in Roboter und Fahrzeug entsteht fühlt sich klasse an. Auch das es kein Deckungssystem gibt stört mich nicht, dafür kann man klasse mit dem Switchen der Waffenhand arbeiten. Also eine Wertung über 70 hätten sowohl MP als auch Gameplay verdient.