
Sie sind nicht nur in ihrer fiktiven Welt alt - nein, sie sind es auch tatsächlich. Die Rede ist hier von den Transformers, welche 1984 ,,die Welt erblickten" und seitdem nicht mehr aus den Kinderzimmern und Kinos auf der ganzen Welt wegzudenken sind. Grade die Filme von Michael Bay haben den Transformers Hype in die aktuelle Zeit gepushed und viele von uns nochmal in eine unbeschwerte Kindheit mit den Transformers Actionfiguren zurückversetzt. Nun haben wir erneut die Chance, die Welt zu retten mit unseren Helden aus Kindheitstagen, denn nun gibt es zum Zeichentrickfilm von 1989 das passende Spiel auf eurer Xbox. Dank der Filme sitzen die Erwartungen hoch und Lizenzversoftungen gehen erschreckend oft schief. Ob Transformers - Der Kampf um Cybertron unsere Erwartungen erfüllt oder doch eher zum Alteisen gehört, verraten wir euch natürlich in unserem Review.
Der Kampf um die gute alte Heimat...
Transformers - Kampf um Cybertron ist kein Blick in die Zukunft der Transformers der Saga, sondern zurück. Um genau zu sein, zu den Anfängen der Saga. Anführer der Autobots ist Zeta Prime, welcher von den bösen Decepticons in einer erbitterten Schlacht geschlagen und gefangen genommen wurde und ihr könnt den Aufstieg des noch ,,Jungen" Optimus Prime vom einfachen General zum Anführer der Autobots miterleben.
Die Welt der Transformers ist vom Krieg gezeichnet und beinahe komplett zerstört. Der Böse Megatron und seine Anhänger Decepticons schmieden einen teuflischen Plan, ,,Dunkles Energon" in ihren Besitz zu bringen und mit dessen Hilfe, den Erdkern von Cybertron zu infizieren. Um in den Besitz des Dunklen Energon zu gelangen, muss Megatron aber zuerst einen Autobot namens Starscream besiegen und schließt mit diesem einen dunklen Pakt um das dunkle Energon. Transformers - Der Kampf um Cybertron ist in 10 Kapitel unterteilt, in denen ihr jeweils 5 Kapitel aus der Sicht der Autobots spielen könnt und 5 Kapitel aus Sicht der Bösen Decepticons.
10 Kapitel klingen nicht grade nach langem Spielspaß, wer allerdings das erste Kaptitel durch hat, wird schnell merken, dass die einzelnen Kapitel ebenfalls mehrfach unterteilt sind und so werden euch 8-10 Stunden Blech zerbeulende Action geliefert. Wirklich originell ist die Story nicht, aber es reicht aus, um zumindest permanent ein gewisses ,,Grundinteresse" an dem, was nun folgt, aufrecht zu erhalten. Überraschende Wendungen in der Story sucht man vergebens. - Nichts desto trotz bietet die Story einen interessanten Rückblick in die Anfänge der Transformers Zeit.
Hat mal einer ne Kugel?
Transformers: Kampf um Cybertron ist ein simpler 3rd Person Shooter in einer leicht abgespeckten Version, denn irgendwie will der Funke nicht so ganz überspringen, denn leider fehlt die Möglichkeit, hinter irgendwelchen Dingen in Deckung zu gehen und Munition ist auch sehr rar gesät. Permanent müsst ihr eure Munitionsanzeige im Auge behalten und über nahezu jeden Schuss zwei Mal nachdenken, denn es kann euch durchaus mal passieren, dass euch mitten in einem Gefecht die Munition ausgeht - und das ist trotz der Nahkampf Funktion sehr ungünstig.
Gerade in größeren Gefechten ist es nahezu unmöglich, die Gegnerischen Horden nur im Nahkampf auszuschalten, ohne selber dabei zu sterben. In unseren Tests ist uns leider genau dies regelmäßig passiert und so steht man dann neben seinen Begleitern und denkt sich ,,Haste mal ne Kugel?". Nicht nur ärgerlich sondern auf Dauer auch unglaublich nervend. Zur Not können auch Power-Ups zum Einsatz gebracht werden, mit denen man sich zum Beispiel wirbelnd durch die Gegnermassen schlägt, einen Schutzschild generiert oder eine andere starke Attacke auslöst, aber da diese Attacken recht kurz sind, kann man hiermit auch kaum die Massen erledigen. Die Kämpfe und Gefechte wirken oftmals sehr zerstreut und hektisch und gelegentlich fällt es einem schwer zu orten, von wo auf einen geschossen wird.
Abwechslung bietet uns so Transformers: Kampf um Cybertron nicht wirklich, denn es ist immer die gleiche Baller-Orgie, die ihr zu überstehen habt, da es nahezu immer nur darum geht, einen gewissen Teil einer Basis zu säubern und einzunehmen - hierbei seid ihr regelmäßig als Fahrzeug oder als Transformer zu Land und in der Luft unterwegs. Wirklich Actionreich und naheschon imposant sind die Schlachten mit den ,,Boss Gegnern", die auch gerne mal ein wenig länger dauern. So zieht sich zum Beispiel der letzte Kampf der Autobots gegen den Mega-Transformer Trypticon gleich über mehrere Abschnitte, was auch die Frustmomente ein wenig lindert, falls man mal zu Boden geht.
Die Transformationen in Transformers: Kampf um Cybertron spielen leider eine viel zu kleine Rolle während des Spiels und bieten kaum irgendwelche Vorteile oder zusätzliche Möglichkeiten und dienen eher dem Zweck längere Wege schneller zu überbrücken. Hier hätte man die Möglichkeiten vielleicht ein wenig mehr ausreizen sollen, um gleichzeitig für ein wenig mehr Abwechslung im Spiel zu sorgen. Darüber hinaus verfügen eure KI Mitstreiter nur über eine sehr begrenzte Intelligenz und so wird viel geballert aber wenig getroffen. Auch wenn man stark beschädigt wurde und eine Reparatur dringend notwendig wäre, kümmern sich eure KI Mitstreiter lieber um irgendwelche Gegner in 500 Meter Entfernung als um eure Reparatur. Irgendwie sind da die Prioritäten falsch gesetzt... Hier merkt man, dass man sich im kooperativen Online-Modus mit bis zu 3 menschlichen Mitstreitern durch die Level schlagen sollte, um längerfristig nervfreien Erfolg zu haben.
Fazit
Einen absoluten Kracher hat Activision hier nicht abgeliefert, aber dennoch bietet Transformers: Krieg um Cybertron ca. 8-10 Stunden Spielspaß im Single Player. Der Ko-Op Modus ist zudem sehr schön umgesetzt und macht mit Freunden sehr viel Spaß und verhindert zumindest die Konflikte mit der dummen KI.
Transformers: Krieg um Cybertron ist keine ,,muss unbedingt ein Videospiel zu irgendeiner Lizenz raus bringen" Videospiel - und das merkt man auch. Die Hintergund Geschichte der Transformers ist interessant erzählt und allein der ,,Zurück in die Kindheit" Flash macht Laune.
Grafisch ist der Titel solide, hat aber hier und da leichte Risse im Fundament, was Ruckler und Treppchen-Bildung bei den Umgebungstexturen angeht. Die fehlenden Wow Effekte können durch die mehr als imposanten Boss-Kämpfe zwar nicht komplett wett gemacht werden, diese sind aber wenigstens sehr herausfordernd und haben faire Savepoints.
Endlich mal ein durchaus brauchbares Lizenzspiel - auch wenn es einige Schwächen hat, aber der Trip in die Vergangenheit ist für Fans der Transformersreihe auf jeden Fall ein Pflichtbesuch.
Bewertung
Pro
- Schöner Ko-Op Titel
- Cooler Tripp in den Ursprung der Transformers Saga
Contra
- Keine wirklichen "Wow Effekte"

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