Review zu Tomb Raider: Anniversary

Lara Croft, wer unter uns Gamern kennt die sexy Archäologin mit dem knappen Höschen nicht? Mittlerweile ist Lara ein wenig in die Jahre gekommen und feiert bald ihren elften virtuellen Geburtstag. Mit Tomb Raider: Anniversary bringt Eidos nun ein Remake zum Ur-Tomb Raider von 1996 auf den Markt. Mit einer überarbeiteten Präsentation und neuer Technik soll die Reise in die Vergangenheit ein Hingucker mit hohem Unterhaltungswert werden. Ob es funktioniert hat? Wir haben Lara auf Ihrem Weg begleitet.

Die Story oder "Was damals geschah!"

"Wieso Story? Was interessiert mich beim Anblick von Lara Croft noch die Story? Ich will doch nur spielen!", werden sich einige von euch mit Sicherheit denken. Ein wenig Geschichte schadet jedoch nie. Fast 11 Jahre ist es nun schon her, als die smarte Globetrotterin Lara Croft ihre Reise in den Bergen von Peru begonnen hat. Ihr Ziel: In den Besitz des Artefaktes von Scion zu kommen, welches schlussendlich in Atlantis zu finden ist.

Der Weg dorthin führt von Peru über Griechenland und Ägypten, ist für Lara Croft jedoch nicht so einfach zu bewältigen, wie es in der heutigen Zeit möglich wäre. Der Weg ist das Ziel und der Weg ist kniffelig, denn auf eurer Expedition in Richtung Atlantis warten allerhand Rätsel auf euch, welche unter anderem auch die ein oder andere Gefahr bergen.

Alles wird anders

Lara Croft, die letztmalig den Weg in Richtung Atlantis im Jahre 1996 bestritten hat, hat seit dem mit der Tomb Raider-Serie einen turbulenten Lebenslauf vorzuweisen. Nachdem sie mit dem letzten von dem Entwicklerstudio Core entwickelten Teil der Serie "Tomb Raider - The Angel of Darkness" auf dem Tiefpunkt ihrer Karriere angelangt war, hat man die einst so erfolgreiche und abenteuerlustige Archäologin schon in den digitalen Archiven verstauben gesehen. Ein Wechsel des Entwicklerstudios hat hier für Abhilfe gesorgt und Lara Croft wieder auf die Beine geholfen. So sorgte Tomb Raider: Legend, welches von Crystal Dynamics entwickelt wurde, für ein gelungenes Come Back. Grund genug, das gleiche Entwicklerstudio mit einem Remake zum ersten Teil der Serie zu beauftragen. Das Ergebnis: Tomb Raider: Anniversary! Hinter Tomb Raider: Anniversary verbirgt sich aber viel mehr als eines von vielen Remakes von klassischen Videospielen, wie man es auf dem Xbox Live Marktplatz in einer Vielzahl vorfindet.

Nostalgie ist ja schön und gut, aber welches verwöhnte Next-Gen Auge möchte schon Pixelsalat vorgesetzt bekommen? Statt einfach den ursprünglichen Quellcode zu übersetzen und das Spiel auf die Konsole zu portieren hat Crystal Dynamics "Tomb Raider featuring Lara Croft" von Grund auf überholt und erinnert in keinster Weise mehr an die polygonarme Lara von damals. Das Leveldesign der insgesamt 4 Kapitel wurde sehr detailliert überarbeitet und kann sich in grafischer Hinsicht in jedem Fall mit aktuellen Next-Gen Titeln messen. Ob Bäume, Sträucher oder Gebäude ... hier erinnert nichts mehr an die guten alten Zeiten und auch "matschige" Texturen sind nur sehr selten zu finden. Zwar fällt Anniversary nicht in die Kategorie Top-Titel in Sachen Grafik, aber verstecken braucht sich die geliftete Lara ebensowenig.

Lara Croft war nicht von Anfang an eine Action-Heldin, wie wir sie heute kennen. Ursprünglich gab es lediglich ein paar Action-Einlagen, um den Weg in Richtung Atlantis ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Das hübsche Köpfchen von Lara war bei der Lösung diverser Rätsel und Aufgabenstellungen gefragt, um die nächste Steintür zu öffnen oder eine Brücke überqueren zu können. Wer von euch also noch das Lösungsbuch von damals im Schrank liegen hat, kann dieses auch getrost dort stehenlassen, denn abgesehen von der grundsätzlichen Struktur der originären Karten, muss Lara ab sofort andere Wege gehen. Die sich immer wiederholenden Rätsel in denen Kisten von A nach B geschoben werden mussten und auch die "Hol´ dies und drück das!" Schalterspielchen sind teilweise vollständig überarbeitet worden, so dass ihr nun von Neuem gefordert seit. Die Rätseleinlagen fördern in jedem Fall das Denkververmögen, denn als anspruchslos kann man die ein oder andere Aufgabe von Lara tatsächlich nicht bezeichnen.