Page

Mehrspieler Schlachten ohne Überfrachtung

Nach dem Release des ersten Titanfall-Teils mussten sich die Entwickler doch auch einiges an Kritik mitgeben lassen. Daher war es nicht verwunderlich, dass man hier besonderes Feintuning erwartet. Die ersten Tech Test zu Titanfall 2 waren dabei teilweise jedoch weniger erfolgreich aus Sicht der Spieler. Sehr wohl jedoch aus Sicht der Entwickler, denn die Änderungen zwischen dem fertigen Spiel und dem Tech-Test sind erheblich spürbar und machen auch das Gameplay interessanter und schneller.

So ist es nun schneller möglich, seinen Titan zu erlangen als noch bei den Tech Test Aktionen. Hier haben die Entwickler also das Feedback der Spieler eingearbeitet. Nicht ganz umgesetzt hat man indes die Kritik zur Ausgewogenheit zwischen Pilot und Titan. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, seine Anti-Titan Waffen mitzunehmen, belegt damit jedoch seinen kompletten Secondary Waffen Slot.

Alternativ heisst es also wieder Titan-Rodeo allerdings in veränderter Form. Denn nun könnt ihr bei einem Rodeo dem Titanen eine seiner Batterien entnehmen und diese dann einem befreundeten Titanen übergeben, um Extrapunkte und Energie zu erhalten. Erst mit dem zweiten Rodeo kann dann eine Granate im Batterie Slot installiert werden. Es bleibt also ziemlich fordernd, als Pilot einen Titan niederzustrecken, ist aber dennoch spürbar einfacher. Im Gegenzug sind die Titanen zwar langsamer als der Pilot, haben jedoch eine erheblich größere Waffenpower und trampeln einen Piloten auch einfach mal eben platt. Man sollte sich als Pilot also weiterhin überlegen, ob man den offenen Kampf zu einem Titan sucht.

Ganz anders hingegen das Pilot vs. Pilot Gameplay. Hier wirken die Aktionen sehr ausgeglichen und unterscheiden sich dann letztlich in Präzision und Waffennutzung. Gefühlt ist es nun etwas einfacher, einen Piloten niederzustrecken als noch im ersten Teil, da die Lebensenergie schneller schwindet. Aber auch hier pass das ausgeglichene Setting. Bereits nach wenigen Spielen sollte man als erfahrener Spieler in der Lage sein, seine Gegner zu eliminieren und seinen Spielstil zu finden.

Customizing eingeschränkt

Insgesamt wirkt Titanfall 2 im Bereich Customizing eingeschränkter als der Vorgänger. Die Titanen-Klassen sind nun mit Ihren Waffen relativ fix zusammengestellt und teilen sich immer noch auf in Heavy Armor oder Schneller Kampfmech. Der klare Vorteil ist jedoch, dass es keinen immensen Overkill gibt, alle Kombinationen auszutesten. Man kann so eher einen Titanen finden, der zum eigenen Spielstil passt.

Waffen und Titanen können in gewohnter Weise aufgelevelt werden und schalten nach und nach neue Zusätze frei. Dabei erhöht sich jeweils die Effektivität der Waffe. Um sich optisch abzusetzen, können gerade die Waffen mittels der InGame Credits mit speziellen Designs versehen werden. Darüber hinaus gibt es ein Logo sowie Visitenkarten, die nach und nach freigeschaltet werden.

No more Burn

Die aus dem ersten Teil bekannten Burn Karten wurden gestrichen. Dafür gibt es nun Spezialfähigkeiten bzw. verbesserte Waffenfähigkeiten. Einzelne Teile dieses System müssen ebenfalls nach der Freischaltung dann noch mit InGame Credits gekauft werden. Hier erscheint es einem manchmal nicht nachvollziehbar, dass eine neue Waffe 100 Credits kostet, eine Spezialfähigkeit 125 Credits, ein Waffenskin jedoch ggf. mehr – Anscheinend ist das System nicht ganz ausbalanciert. Was schade ist, da gerade die Spezialfähigkeiten einen merklichen Unterschied im Spiel ausmachen können. Wer jedoch Zeit in den Mehrspielermodus investiert, dürfte schnell sein passendes Loadout finden und sich individuell zusammenstellen.

Teamplay zahlt sich aus

Insgesamt haben die Entwickler gerade beim Mehrspielermodus darauf geachtet, den Team-Gedanken zu stärken. Dies zeigt sich an den Spielmodi, die nun etwas reduziert und mehr Teamorientiert sind. Aber eben auch an den deutlichen Unterschieden der Titanen und ihres Handlings. Wer sich in Titanfall 2 als OneManArmy sieht, dürfte keinen Erfolg haben. Spielmodi wie Verstärkter Hardpoint fördern ganz klar das taktische und gemeinsame Spiel. Für mich macht genau dieses Tuning Titanfall 2 aus und zu einem bisher hervorragendem Spiel. Wie immer muss sich das Spiel erstmal auf Dauer beweisen.

Seite

 

Fazit

Die Respawn Entwickler haben tatsächlich sehr genau zugehört und versucht, vieles am Titanfall Konzept zu verbessern, ohne dabei den gelegten Grundstein völlig aus den Augen zu lassen. Im Prinzip fühlt sich Titanfall 2 so an, wie man es vom ersten Titanfall erwartet hätte und bietet mit der Einzelspieler-Kampagne nun auch Abwechslung außerhalb der Mehrspieler-Action.

Technisch hat sich das Spiel in einem vertretbaren Rahmen weiterentwickelt. Es basiert weiterhin auf der gleichen Engine, liefert aber solide ein gutes Bild ab. Sowohl Mehr- wie auch Einzelspieler dürfen sich an 60FPS erfreuen, jedoch zu Lasten einer dynamischen 720p Auflösung. Dennoch sieht gerade die Einzelspieler-Kampagne wirklich gut aus. Den Unterschied macht hier einfach die sichtbare Mühe, die man sich gab, um die Umgebung zu designen. Es zeigt sich wieder einmal: Auflösung und die besten Texturen alleine machen nicht das optische beste Erscheinungsbild.

Positiv fallen in jedem Fall sowohl die Synchronsprecher wie auch die gesamte akustische Untermalung auf. Es gibt immer eine angemessene Musik, die es schafft, entweder klassisch oder mit rockigen Rhythmen die Situation und die Gefühle zu unterstützen.


Bewertung

Pro

  • Emotionale Story
  • Gute Synchronisation & Dialoge
  • Flüssige Steuerung
  • Flüssige Grafik
  • Abwechlsungsreiches Gameplay
  • Guter Mehrspielermodus

Contra

  • Lange Ladezeiten
  • Teilweise lange Zeiten bis zum Matchmaking
  • Kein gutes Balancing der InGame Credits

Grafik 8 von 10
8/10
Sound / Synchronisation 9 von 10
9/10
Story / Kampagne 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Steuerung 9 von 10
9/10
Wiederspielwert 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU MrHyde Mi, 09.11.2016, 12:11 Uhr

Ah super, danke für die Erklärung! Ich habe sie umheimlich gerne in Materialschlacht eingesetzt, hauptsächlich gegen Grunts, war aber auch gegen Piloten effektiv, die nich gerust sind. Werde ich dann mal drauf hinarbeiten :smt071

XBU Mastermind Mi, 09.11.2016, 09:09 Uhr

[MENTION=2]XBU MrHyde[/MENTION] - Jein

Die Smart Pistol war in Titanfall eine ziemlich überpowerte Waffe. Daher gab es damals ja viel Kritik. Obwohl sie ja primär gegen Grunts sofort tötlich war.

Die Smart Pistol kehrt an einer besonderen Stelle im SP zurück. Für den MP haben die Entwickler die Smart Pistol als einen der Boost gewählt.

Um die Smart Pistol zu erhalten muss man also

1. Die Smart Pistol vom Level her freischalten
2. Die Smart Pistol mit InGame Credits (60C) "kauzen"
3. Die Smart Pistol als Boost im Loadout auswählen
4. In einem Spiel den Boostmeter/Titanmeter füllen in dem Kills oder Objektives erledigt werden. Dann kann sie als Boost gerufen werden. Ersetzt dann jedoch die Secondary Waffe.

Im Prinzip also sowas wie eine Kill Streak Belohung in CoD - dafür gibt es ja keine Burn Cards mehr.

XBU MrHyde Mi, 09.11.2016, 08:45 Uhr

Ich hatte noch nicht die Zeit, habe nur ein schnelles Spiel gemacht, das gefiel mir aber schon mal gut. Ich vermisse aber die automatische Pistole, die sich auf den Feind einloggt. Gibt es die gar nicht mehr?