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Der November ist seit Jahren förmlich DER Monat für Gamer. Der größte Teil aller sogenannter AAA-Titel erscheint mittlerweile zu dieser Zeit. Einerseits um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen, andererseits um die ausgehungerten Gamer nach dem Sommer sofort einzunehmen. Und natürlich - wie andere Studios auch - diesen begehrten Slot keinem anderem Publisher zu überlassen. So ist es diesmal auch der zweite Teil der Titanfall-Serie, den Electronic Arts ins Rennen schickt, um die Gunst der Shooter-Freunde zu erwerben. Wir haben uns den bereits im Vorfeld vielversprechenden Titel genauestens angesehen und unseren Eindruck im Review niedergeschrieben.

Da fehlt doch was…

Im April 2014 kam mit Titanfall ein neues Franchise auf den Markt, welches im Vorfeld mit viel positiven Stimmen angekündigt wurde. Alleine schon, weil sich viele der Köpfe aus der Call of Duty Serie damals unter der Leitung von Vince Zampella in einem eigene Studio selbstständig machten und all ihre Erfahrung einbrachten. Heraus kam mit Titanfall ein interessanter Shooter, der neben einer neuen Bewegungsmechanik mit dem Jetpack und dem Wallrun, auch die Titanen als spielbare Mechs auf das Spielfeld holte. Generell war Titanfall ein bodenständiger, neuer Shooter, in dem man sich sofort „wie zu Hause“ fühlen konnte – und doch fehlte etwas.

Größte Kritik am Spiel war immer die ausschließliche Fokussierung auf einen Mehrspieler-Titel und die damit fehlende Einzelspieler-Kampagne. Zwar gab es sowas wie Bot-Gefechte mit losen Handlungsschnipseln, aber eine Story gab es leider nicht. Umso interessanter waren bereits die ersten Ankündigungen zu Titanfall 2. Neben einem verbesserten Mehrspieler-Modus versprachen die Entwickler - bereits frühzeitig - diesmal auch eine Story Kampagne zu liefern.

Mein Name ist Cooper - Jack Cooper!

Leider bin ich ein einfacher Infanterist und mir bleibt nur das Aufblicken zu den Piloten. Jenen Auserwählten, die die Titanen steuern dürfen. Die Elite auf dem Schlachtfeld. Zum Glück und ohne das mir klar ist warum, nimmt mich Cpt. Lastimosa unter seine Fittiche und trainiert mich. Er sieht das Potential in mir. Das Potential für einen Piloten…

Heroisch und emotional wie diese wenigen Zeilen, so startet die gesamte Einzelspieler-Kampagne von Titanfall 2. Diese wird auch im weiteren Spielverlauf nicht weniger emotional. Soviel sei verraten – aus besonderen Gründen werdet ihr Interims Pilot des Titanen BT-7274 und die Bindung zwischen euch beiden wächst kontinuierlich.

Die Einzelspieler-Kampagne greift auf alle Gameplay-Mechaniken, die Titanfall zu bieten hat, zurück und integriert sie mit einigen weiteren Aspekten zu einer fesselnden Geschichte. Shooter-Fans, die permanente Frontaction erwarten, werden etwas enttäuscht sein, denn Titanfall 2 bietet viel mehr. Es sind viele unterschiedliche Aspekte, die im Rahmen der Story zusammengefügt werden. Im Vordergrund steht natürlich immer die Bewegungsmechanik bestehend aus Boost Jump, Wallrun und auch Aktionen im Titan selbst. Darüber hinaus gibt es aber auch ruhigere Passagen und Knobeleien. Selbst kleinere Knobelpassagen mit Zeitreisen gilt es zu bewältigen, in denen permanent zwischen verschiedenen Zeiten hin und her geschaltet werden muss.

Sammler und Forscher werden ebenfalls auf ihre Kosten kommen, da es auch in Titanfall 2 Objekte zu finden gibt. Die sogenannten Pilotenhelme sind jedoch nur in den seltensten Fällen offensichtlich. Meist muss man sich auf den großen Arealen gut umsehen und auch die ein oder andere vermeintlich nicht zugängliche Stelle mittels Doppeljump erklimmen. Besonders im Sinne blieb mir da das Kapitel „Der Sender“ – hier kann man sich wirklich austoben.

Mechanik ausgefeilter als beim Vorgänger

Was für Einzelspieler-Kampagne wie auch für den Mehrspieler-Modus gilt, ist dass die gesamte Spielmechanik und die Steuerung sehr flüssig von der Hand gehen. Dabei fühlt sich Titanfall 2 erheblich flüssiger und einfacher an als noch der Vorgänger. Während der erste Teil sich damals noch ein wenig störrisch anfühlte, dürfte es jetzt auch ungeübten Piloten möglich sein, größere Strecken via Wallrun auf den Karten zurückzulegen und auch in der Kampagne kann man so manches mal die Doppelsprung Fähigkeiten nutzen, um Areale zu erforschen.

Leider wurde dem Mehrspielermodus etwas die Höhe genommen und Gebäude ragen oftmals nicht mehr so hoch hinaus. Durch die Änderungen im Map-Layout scheint es schwieriger, sich auf den Karten in luftiger Höhe von einem Ende zum anderen zu hangeln. Letztlich fühlt sich das jedoch ausgewogener an.

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Fazit

Die Respawn Entwickler haben tatsächlich sehr genau zugehört und versucht, vieles am Titanfall Konzept zu verbessern, ohne dabei den gelegten Grundstein völlig aus den Augen zu lassen. Im Prinzip fühlt sich Titanfall 2 so an, wie man es vom ersten Titanfall erwartet hätte und bietet mit der Einzelspieler-Kampagne nun auch Abwechslung außerhalb der Mehrspieler-Action.

Technisch hat sich das Spiel in einem vertretbaren Rahmen weiterentwickelt. Es basiert weiterhin auf der gleichen Engine, liefert aber solide ein gutes Bild ab. Sowohl Mehr- wie auch Einzelspieler dürfen sich an 60FPS erfreuen, jedoch zu Lasten einer dynamischen 720p Auflösung. Dennoch sieht gerade die Einzelspieler-Kampagne wirklich gut aus. Den Unterschied macht hier einfach die sichtbare Mühe, die man sich gab, um die Umgebung zu designen. Es zeigt sich wieder einmal: Auflösung und die besten Texturen alleine machen nicht das optische beste Erscheinungsbild.

Positiv fallen in jedem Fall sowohl die Synchronsprecher wie auch die gesamte akustische Untermalung auf. Es gibt immer eine angemessene Musik, die es schafft, entweder klassisch oder mit rockigen Rhythmen die Situation und die Gefühle zu unterstützen.


Bewertung

Pro

  • Emotionale Story
  • Gute Synchronisation & Dialoge
  • Flüssige Steuerung
  • Flüssige Grafik
  • Abwechlsungsreiches Gameplay
  • Guter Mehrspielermodus

Contra

  • Lange Ladezeiten
  • Teilweise lange Zeiten bis zum Matchmaking
  • Kein gutes Balancing der InGame Credits

Grafik 8 von 10
8/10
Sound / Synchronisation 9 von 10
9/10
Story / Kampagne 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Steuerung 9 von 10
9/10
Wiederspielwert 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU MrHyde Mi, 09.11.2016, 12:11 Uhr

Ah super, danke für die Erklärung! Ich habe sie umheimlich gerne in Materialschlacht eingesetzt, hauptsächlich gegen Grunts, war aber auch gegen Piloten effektiv, die nich gerust sind. Werde ich dann mal drauf hinarbeiten :smt071

XBU Mastermind Mi, 09.11.2016, 09:09 Uhr

[MENTION=2]XBU MrHyde[/MENTION] - Jein

Die Smart Pistol war in Titanfall eine ziemlich überpowerte Waffe. Daher gab es damals ja viel Kritik. Obwohl sie ja primär gegen Grunts sofort tötlich war.

Die Smart Pistol kehrt an einer besonderen Stelle im SP zurück. Für den MP haben die Entwickler die Smart Pistol als einen der Boost gewählt.

Um die Smart Pistol zu erhalten muss man also

1. Die Smart Pistol vom Level her freischalten
2. Die Smart Pistol mit InGame Credits (60C) "kauzen"
3. Die Smart Pistol als Boost im Loadout auswählen
4. In einem Spiel den Boostmeter/Titanmeter füllen in dem Kills oder Objektives erledigt werden. Dann kann sie als Boost gerufen werden. Ersetzt dann jedoch die Secondary Waffe.

Im Prinzip also sowas wie eine Kill Streak Belohung in CoD - dafür gibt es ja keine Burn Cards mehr.

XBU MrHyde Mi, 09.11.2016, 08:45 Uhr

Ich hatte noch nicht die Zeit, habe nur ein schnelles Spiel gemacht, das gefiel mir aber schon mal gut. Ich vermisse aber die automatische Pistole, die sich auf den Feind einloggt. Gibt es die gar nicht mehr?