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Titan Quest ist bereits 2006 für den PC erschienen. Jetzt, zwölf Jahre später schauen wir uns die überarbeitete Xbox One Fassung an und testen für euch, ob es sich lohnt, den Titel erneut zu spielen.

Ein anderes Setting

Action RPGs haben oft ähnliche Settings. Meist geht es um mittelalterliche Settings in einer Fantasy Welt. Es gibt Monster oder gegnerische Ritter und eine Bedrohung, welche die Welt zerstören könnte. OK in all diesen Punkten ist auch Titan Quest nicht anders, die Inhalte sind identisch, die Zeitepoche dafür aber eine andere. Es geht in das antike Griechenland, wer also außer Ouzo und Gyros noch wirkliches Interesse an der griechischen Kultur und Mythologie hat, der könnte hier fündig werden.

In der griechischen Mythologie geht man davon aus, dass die Titanen, riesige Wesen, die Erde geformt haben, damit sie so ist, wie sie heute ist. Kurz gesagt gab es dann aber Uneinigkeiten mit Zeus, der mit den anderen Göttern des Olymps nicht so ganz zufrieden mit den Titanen war. Schlussendlich war es auch Zeus, der dafür sorgte, dass die Titanen weggesperrt werden.

Nun sind die Titanen jedoch zurückgekehrt und drohen der Erde Unheil zu bringen, Zeus braucht nun einen Handlanger auf der Erde, der diese Probleme beseitigt, das ist euer Job in Titan Quest. Die Schreiber dieses Titels sind unteranderem auch für Age of Empires und den Film Braveheart tätig gewesen, daher überrascht es nicht, dass die Story noch tiefer geht. Weitaus mehr Bedrohung als die Titanen lauern und die Story entwickelt sich schrittweise.

Die Handlung ist klassisch durch Dialoge erzählt, diese sind in deutschen Texten und englischer Sprachausgabe vorhanden. Viele davon sind optional und das Schöne ist, dass ihr fliesend mit neuer Geschichte gefüttert werdet, aber nicht damit zugeschmissen. So sind die einzelnen Story-Dialoge nie schmerzhaft lang.

Auf der Reise geht es aus dem sonnigen Griechenland sogar bis nach Asien. Ihr trefft Spartaner, genauso wie untote Skelette auf Friedhöfen. Story und Prinzip sind nicht neu, Griechenland und der Olymp jedoch trotz Titeln wie God of War noch immer recht frisch und daher macht die Handlung auch Spaß.

Hack and Slay mit Steuerungsproblemen

Nicht nur wegen seines Alters, sondern auch wegen nahezu jeder Gameplay-Mechanik kann Titan Quest als absolut klassisches Action-RPG bezeichnet werden. Der Spieler hat eine Hauptquest, erledigt nebenbei Nebenquests und sammelt Mengen an Loot. Die Waffen werden besser, die Gegner werden härter aber eben auch der Held. 

Die Kämpfe sind gut und flüssig laufendes Hack and Slay, was natürlich durch ein Skill-System erweitert wird. Bereits 2006 war dieses System überladen und unübersichtlich, leider wurde daran auch heute nichts geändert. Ihr entschließt euch für ein Element, erhaltet dadurch einen speziellen Skilltree und füttert diesen mit Punkten, die ihr für Level-Ups bekommt. Zwar gibt es richtig viele Kombinationen auf diesem Wege, leider weiß man oft auch nicht, wohin mit den Punkten, weil die Auswahl zu groß und die Effekte zu unüberschaubar sind. 

Einfacher ist es da, die Attribute zu verbessern. Hier gibt es Klassiker wie Stärke und Intelligenz, die bestimmen wer eure Figur ist und vor allem, welche Items ihr nutzen könnt.

So flüssig das Spiel auch läuft, die Steuerung ist rätselhaft. Auf dem PC lässt sich das Spiel butterweich steuern, auf der Xbox One nicht, das liegt an fragwürdigen Entscheidungen. Wird der Joystick in eine Richtung gedrückt und die Spielfigur bewegt, so wird der Vorgang auch drei oder vier Schritte fortgesetzt, selbst wenn der Joystick bereits nicht mehr gedrückt wird. Das fühlt sich an, wie ein Delay, manchmal lässt sich die Figur sogar für einige Sekunden gar nicht bewegen. Das ist schade, denn an anderer Stelle beweist das automatische Anvisieren der Gegner, dass man sich Gedanken gemacht hat, wie ein solcher Titel auf der Konsole funktioniert. Doch die Steuerung ist - besonders in Kämpfen - die Achillesferse des Spiels. Hier hat Konkurrenz Diablo III bereits vor Jahren gezeigt, wie es nahezu perfekt auf der Konsole geht.

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Fazit

Titan Quest ist ein klassisches Action-RPG für klassische Fans. Haufenweise Gegner, die haufenweise Loot droppen und mannigfaltige Möglichkeiten seine Figur mit Skills auszustatten.

Wer den PC Klassiker endlich auf der Xbox spielen möchte, bekommt nun für rund 30 Euro die Chance dazu. Der Preis ist angemessen und das Spiel ist mit Abstrichen ordentlich portiert worden. Es sind aber nicht die kleinen technischen Unsauberkeiten die stören, sondern die merkwürdige Steuerung und die fehlenden Gameplay Tweeks, welche bei einer Remastered Version zum guten Ton gehören.

Für Fans des Genres ist Titan Quest aber in jedem Fall einen Blick wert.


Bewertung

Pro

  • Die griechische Antike ist ein interessantes Setting
  • Story ist spannend aber nicht überladen
  • Unzählbare verschiedene Items

Contra

  • Steuerung stellenweise sehr rätselhaft
  • Skill System hätte eine Überarbeitung vertragen können
  • In Videosequenzen sieht man dem Titel das Alter an

Story 8 von 10
8/10
Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
7

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