Review zu Tiger Woods PGA Tour 10

Los zum ersten Abschlag

Während ich die DVD in die Xbox einlege, stelle ich mir mal wieder die Frage, was die Entwickler in diesem Jahr mit dem Menü angestellt haben. Es folgt gleich die erste Überraschung -  Tiger Woods PGA Tour 10 startet mit einem cineastischen Trailer, der Highlights des Golfsports gepaart mit Actionreicher Musik verbindet - gewöhnungsbedürftig aber durchaus emotional. Natürlich lies man es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, das Menü einem neuen Facelift zu unterziehen. Zwar blieben die meisten der Menüpunkte an ihren Positionen, aber es erinnert doch sehr stark an den ersten Auftritt des Spiels 2006 - Schnörkellos präsentiert sich das Menü.

Und da stand ich nun im Menü - irgendwie stockte ich und wirkte im ersten Augenblick verloren, wo sollte ich nur anfangen? In einigen Gesprächen während diverser Online Games wurde mir dieses "wo fange ich nur an" Gefühl von einigen Spielern bestätigt. Dies liegt offenbar an der veränderten Optik und das die "Tiger-Challenge" nun umdesignt und unbenannt wurde in Tournament Challenge.

Wer den ersten Schreck jedoch überwunden hat, der stürzt sich sogleich in das Spielgeschehen und startet entweder mit den ersten Challenges, ein Play Now Spiel oder einem ersten Anlauf, die PGA Tour Serie zu gewinnen. Bevor es jedoch auf den virtuellen Rasen geht, heisst es wie in den letzten Jahren auch seinen Golfer zu kreieren. Das Verfahren hat sich zu den letzten Jahren nicht auffällig verändert. Wie gewohnt wird auch weiterhin die Xbox Live Vision Cam unterstützt, um den Golfer mit dem eigenen Gesicht zu versehen. Allerdings wirken die erstellten Bilder etwas besser als noch im Vorjahr und benötigen zudem etwas weniger Licht.

Aller Anfang ist HCP54

Nachdem der eigene Golfer erstellt, werden noch in einer schnellen Runde die "StartStats" durch den Tiger Woods Trainer festgelegt. Dazu müsst ihr ein paar Abschläge, Chips und Puttversuche hinter euch bringen.

EA Sports hielt das System der Skills aus dem Vorgänger bei, allerdings werden nun alle Schläge zur Berechnung und Verbesserung - oder Verschlechterung - herangezogen. Das heißt, wie ein echter Golfer auch, startet ihr mit mäßigen Skills, die mit jedem Spiel verbessert werden. Dazu müsst ihr in den entsprechenden Kategorien passend abschneiden. Putts müssen schnell gelingen, Abschläge müssen auf dem Fairway landen und Chips sollten zielsicher das Grün treffen. Je besser die eigenen Skills werden, desto besser und zielsicherer lassen sich die Bälle platzieren. So wird bereits nach wenigen erfolgreichen Spielen der angezeigte Umkreis bei einem Abschlag schnell auf die Hälfte reduziert sein.

Generell spielt sich im ersten Durchlauf die neue Ausgabe wie die Ausgabe des letzten Jahres. Positiv sei jedoch erwähnt, dass das Skillsystem nun weniger kompliziert ausgefallen ist und erheblich transparenter in seinen Entscheidungen wurde.

Alles neu macht der Putt

Als herausragendste Gameplay Änderung kann und sollte man das neue Precision Putting System erwähnen, dass aufgrund vieler Beschwerden der Spieler entwickelt wurde.

In den Vorjahren gab es im Puttingmodus die Wahl zwischen verschieden langen Puttschlägen. Man musste also zuerst seine Puttlänge den Gegebenheiten anpassen, die Richtung positionieren und konnte dann mittels Putt Preview testen, ob der Putt erfolgreich sein kann. Nun wird die Puttlänge automatisch mit dem Positionieren angepasst und die notwendige Schlagstärke wird als horizontaler Balken angezeigt.

Allerdings berücksichtig auch das Precision Putting nicht das Wetter sowie die Platzbeschaffenheit, um es nicht zu einfach zu machen. Für alle Spieler, die mit dem bisherigen System nicht ganz zurecht kamen, kann das neue Putting System sicherlich eine gute Lösung darstellen. Ein Umgewöhnen geht schnell, mir hat es jedoch keinen nennenswerten Vorteil beim Putten verschafft.