
Als großer Fan der Serie The Walking Dead sind die Spiele zur Serie natürlich absolutes Pflichtprogramm für mich. Nach dem grandiosen Adventure von Telltale Games in 2012 wirft Activision einen Vollpreistitel auf dem Markt. Nach den ersten Trailern und Gameplay-Videos machte nicht die Fangemeinde um das Zombieversum TWD große Augen. Ihr erinnert euch sicher, das sah nicht zeitgemäß aus! Trotzdem sollte man einen Titel nicht nach Trailern bewerten und deshalb habe ich mir The Walking Dead: Survival Instinct genauer angesehen.
Survival Instinct - Das Prequel zur Serie
Während das Adventure von Telltale Games etwa parallel zur Serie spielt, setzt die Handlung von Survival Instinct etwas früher ein. Wie ihr sicher schon wisst, geht es in dem Shooter um die Vorgeschichte von Daryl Dixon und seinem Bruder Merle Dixon. Activision nahm den Fans der Serie bei der Ankündigung schon die Angst vor Spoilern, denn es gibt keine, was ich als sehr wichtig einstufen würde.
Ist uns nun also die Angst vor den bösen Spoilern genommen, kann die wilde Fahrt durch die Apokalypse auch losgehen. Ich möchte es mir allerdings nicht nehmen lassen, einen ganz dicken Spoiler für das Spiel jetzt schon zu machen: Im Hauptmenü ist schon das Highlight des gesamten Spiels. Nach den Bot-Screens startet das typische Intro, nur im Stil des Spiels, natürlich mit dem originalen Soundtrack. Da die aktuelle Staffel von The Walking Dead abgelaufen ist, geht das Herz der Fans an dieser Stelle natürlich auf. Aber leider war es das auch schon.
Zu Beginn müssen wir ein kleines Tutorial spielen. In der Rolle von Merle, so scheint es jedenfalls, erkunden wir ein kleines Gebiet in einem Wald. In Stil der Shooter aus dem Jahr 2004 darf die Steuerung erkundet werden. Man fühlt sich fast wie bei Call of Duty 3. Ein Baum ist im Weg, eine perfekte Situation das Springen und Ducken zu lernen. Plötzlich ein Schuss in der Ferne, dazu noch Hilferufe. "Dixon, Dixon, wir brauchen Hilfe!" schallt es durch den Wald, es geht also endlich los. Für einen Moment vergisst man fast die schlechten Kritiken aus den letzten Wochen, denn es wird rasant. Sprinten muss gelernt werden. Als wir bei den Freunden ankommen, Daryl und einem bekannten der Familie, werden wir gebissen. Nun fällt aber auf, dass man im Tutorial nicht Merle spielt, sondern ein anderes Familienmitglied.
Furchtbare Geschichte
Wie man im Tutorial schon erahnen kann, ist die Geschichte nichts Besonderes. Man kann natürlich viel über Activision sagen, aber selbst die Call of Duty Spiele sind gegen die magere Handlung reif für den Oscar. Es geht wie schon beschrieben um die Dixon Brüder. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Daryl Dixon und man zieht mit verschiedenen Menschen durch das Land, mit dem Ziel, Atlanta möglichst schnell und ohne Probleme zu erreichen. Bevor es in die Großstadt geht, muss aber erst Merle gefunden werden.
In den verschiedenen Kleinstädten treffen wir viele Charakter, mit vielen Problemen. Jeder muss in dieser düsteren Welt seine Alltagsprobleme vergessen und mit dem Schicksal kämpfen. Das klingt nach einer Steilvorlage für ein episches Abenteuer, genau wie es Telltale Games geschafft hat. Das Entwicklerteam Terminal Reality schafft es aber in keinem Punkt der Geschichte, einen gewissen Tiefgang zu erreichen.
Die Handlung bleibt zu jedem Zeitpunkt vorhersehbar und langweilig, die Emotionen, die in der Serie oder dem Adventure angesprochen werden, bleiben in Survival Instinct leider unberührt. Fast jeder Tod eines Hauptcharakters in der Serie hinterlässt seine Spuren bei den Fans. Ob nun Trauer oder Freude überwiegt, sei dahingestellt, aber genau diese Momente erwartet man in einem Spiel, das den Titel "The Walking Dead" trägt.
Fazit
Ich liebe die Serie und mindestens genauso sehr liebe ich Telltale Games Adventure. Aber The Walking Dead: Survival Instinct hat nichts mit dem Original zu tun.
Zu keinem Zeitpunkt, ausgenommen der originalen Musik und Sprecher, kommt das Gefühl auf, sich im Walking Dead-Universum zu befinden. Die hässliche Spielwelt, so sollte sie in diesem Universum zwar sein, kann nie überzeugen und ist eher durch die schwache Präsentation hässlich.
The Walking Dead: Survival Instinct ist eine Beleidigung für das Franchise und dessen Fans. Niemandem kann zu dem Kauf geraten werden, nichtmal den größten Fans der Serie. Die technischen Mängel sind einfach zu groß und eine solch schlechte Lizenzumsetzung sollte nicht noch unterstützt werden.
Bewertung
Pro
- Original Stimmen & Soundtrack
Contra
- Technisch grauenhaft
- Schlechte Geschichte
- Lizenzausschlachtung