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Wo Licht ist, ist auch Schatten…

… und das meinen wir in diesem Fall auch wörtlich. Optisch besticht The Surge vor allem durch sehr schöne Lichteffekte. Sei es das Exoskelett, das ein schummeriges Licht abwirft, oder die elektrisch geladene Waffe, die die Gänge beleuchtet, die Effekte machen einiges her. Zumal man in vielen Arealen auch nicht sehr viel sehen wird, wenn die Beleuchtung der Waffen oder des Anzuges nicht stimmen. Atmosphärisch finden wir das klasse.

Nicht so klasse sind hingegen manch matschige Textur und vor allem die geringe Abwechslung im Leveldesign. Die heruntergekommenen Industriekomplexe sind anfangs noch schön anzusehen, langweilen nach einiger Zeit jedoch nur noch. Und gerade zu Beginn ist die einzige Abwechslung im Design, dass man sich plötzlich in dunklen Schächten und spärlich beleuchteten Hallen, statt offenen Gängen oder besser beleuchteten Hallen, wiederfindet. Allerdings läuft das Spiel jederzeit flüssig, was wir als großen Pluspunkt erachten.

Wenig Abwechslungsreich sind leider auch die Soundeffekte, im Speziellen die Musik. In jeder medizinischen Station läuft ein einziger Song. Immer und immer wieder. Wer oft stirbt oder freiwillig zurückkehrt, wird sich wünschen, die Musik in der Medizinbucht ausstellen zu können. Der Rest des Spieles klingt hingegen gut, Musik wird sonst eher spärlich eingesetzt, das Aufeinanderprallen der Waffen und Rüstungen steht dann im Vordergrund – und an dieser Stelle können wir nicht meckern, das klingt alles, wie es klingen sollte! Die Sprecher machen zudem ebenfalls einen guten Job.

LIchteffekte kommen in dem Spiel gut zur Geltung

So muss Weltenbau aussehen

Auch, wenn wir jetzt gerade mal über die fehlende Abwechslung im Leveldesign meckern mussten, gefällt uns letzteres, abgesehen von der optischen Vielfalt, hingegen richtig gut. Anders als in beispielsweise Dark Souls 3, gibt es in The Surge nur eine sichere Zone pro relativ weitläufigem Gebiet. Um am Ende aber nicht extreme Wege zurücklegen zu müssen, wenn man z.B. mal wieder gestorben ist, schaltet man nach und nach extrem viele Abkürzungen frei.

Das Gefühl dabei ist genial, denn oft erwischt man sich dabei, wie man "ach, hier komm ich dann wieder raus" vor sich hinmurmelt. Wer also Mut zum Entdecken hat, wird des Öfteren durch kluge Abkürzungen belohnt. Eine Schwäche hat das System dann aber doch: Wer sich nicht gut Wege merken kann, könnte sich unter Umständen schnell verlaufen. Das wollen wir dem Spiel aber nicht ankreiden, im Gegenteil, orientierungsschwache Gamer können hier vielleicht noch ein wenig an sich arbeiten.

Die Krux des Schwierigkeitsgrades

Ein Punkt stößt uns aber am Ende aber doch ein wenig auf: Die Schwierigkeit. Das klingt seltsam, weil eben jene ja hoch sein soll, und das ist sie auch, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von Dark Souls. Das ist aber nicht Problem, sondern eher die Fairness, die dahintersteckt.

Gefühlt kann jeder Gegner, egal wo im Spiel er auftritt, den Helden mit ein oder zwei Attacken niederstrecken. Ist man in einer Kombo gefangen, sieht es sogar ganz übel aus. Man hat einfach nie das Gefühl, dass man Gegnern in Anfangsgebieten, wie es ja eigentlich sein sollte, irgendwann überlegen ist. Klar, machen die eigenen Waffen irgendwann mehr Schaden, aber mehr einstecken ist auch mit besseren Rüstungen nur mäßig möglich.

Das ist gerade bei Bossen ärgerlich, die im Übrigen recht uninspiriert sind, auch wenn sie immer eine eigene Vorgehensweise voraussetzen. Da helfen auch die coolen Neuroimplantate wenig, die z.B. mehr Heilitems zur Verfügung stellen oder die Gesundheit erhöhen.

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Fazit

The Surge macht Spaß! Diese Info vorweg. Gerade das Leveldesign ist genial, wenn auch ein wenig designtechnische Abwechslung fehlt, und die Kämpfe machen dank der Option bestimmte Gliedmaßen anzuvisieren Spaß und sorgen für noch etwas mehr Taktik.

Dabei läuft der Titel konstant flüssig und macht, bis auf die monotone Musik in sicheren Arealen, auch im Bereich Audio eine gute Figur. Die guten Lichteffekte in dunklen Gegenden lassen auch den Frust über die doch ähnlichen Umgebungen verfliegen.

Einzig der Schwierigkeitsgrad ist nicht ideal. Das Gefühl, eine Herausforderung gemeistert zu haben, kommt nicht dadurch, dass man sich die Attacken der Gegner und Bosse gemerkt und im richtigen Moment zurückgeschlagen hat, sondern vielmehr durch die Erleichterung, nicht irgendwie in eine tödliche Kombo oder zu vernichtende Attacke geraten zu sein.

An die Klasse eines Dark Souls kommt The Surge nicht heran, dafür ist der Kampf und der Umfang dann doch etwas zu wenig poliert. Aber als kleinen Snack zwischendurch hatten wir mit dem Spiel doch eine Menge Spaß. Unsere Wertung liegt zwar auf dem Niveau von Lords of the Fallen, insgesamt würden wir The Surge aber in jedem Punkt vorziehen.


Bewertung

Pro

  • Interessantes Kampfsystem
  • Kluges Leveldesign
  • Gute Lichteffekte
  • Flüssiges Gameplay

Contra

  • Etwas unfairer Schwierigkeitsgrad
  • Abwechslungsarme Gebiete
  • Dümmlicher Einstieg
  • Kein Multiplayer

Grafik und Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Schwierigkeitsgrad 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
7

1 Kommentar

K3M0H Fr, 02.06.2017, 21:27 Uhr

Ja das es kein Online Modus gibt.. stört mich ein wenig !