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Die Entwickler von Deck 13 haben mit dem neuen Titel The Surge 2 den Nachfolger veröffentlicht, der den Einstieg für die Spieler erleichtern soll und zudem eine Reihe von Verbesserungen verspricht. Wir haben uns in den metallischen Kampfanzug gepresst und ziehen los in die City von Jericho, um für euch zu beurteilen, was das Spiel taugt.

Ein lockerer Einstieg

Hier war ich tatsächlich überrascht, denn man hat nicht nur leere Versprechen geschwungen, sondern Wort gehalten. Man beginnt in Jericho City mit einem Absturz und einer Notlandung. Als Spieler ist man dem Kriegsrecht ausgesetzt und muss sich gegen amoklaufende Roboter zu Wehr setzen. Und zu allem kommt noch, dass sich ein Nanosturm zusammenbraut.

Aber eines nach dem anderen. In einem gut gemachten Tutorial lernt man die Basics kennen. Hier unterscheidet sich das Spiel kaum vom Vorgänger. Im Übrigen ist es durchaus empfehlenswert diesen zu spielen (derzeit im Xbox Game Pass verfügbar), aber der zweite Teil hat eine komplett eigene Story, sodass man unbeschwert auch direkt mit The Surge 2 loslegen kann.

Wie im Vorgänger dreht sich alles um das Gliedmaßen abhacken und Teile sammeln von Gegnern, um seine Ausrüstung bzw. Waffen zu verbessern. Man kann im Kampf gegen einen Gegner sorgfältig wählen, welches Körperteil man angreift. Das ist in dem Sinne wichtig, dass man durch Abtrennen dieses Körperteils eine Drop-Chance auf das gerade benötigte Item erhält.

Neu ist hier die Zeitlupen-Kamera, die besonders schön brutale Action wie das Abtrennen von Gliedmaßen oder das Spalten von Köpfen darstellt. John Woo wäre stolz auf diese cineastische Animation. Wer dachte, das rote "ab 18" Logo wäre nur zum Spaß als schicke Deko, sollte also genauer schauen, bevor das Spiel einem Kind zur Verfügung gestellt wird. Also hier nochmal ausdrücklich: Das Spiel ist wirklich für Erwachsene, die schmerzfrei solche Animationen anschauen können.

Ich baue mich selbst

Nach erfolgreichen Kampf kann man die gewonnen Items und weitere Ressourcen wie "Schrott" einsammeln und zum nächsten Gegner weiterziehen. Veteranen kennen das Prinzip schon, für alle anderen nochmal die kurze Erklärung der Krux.

Je länger man unterwegs ist und Gegner bekämpft, um so mehr Loot lässt sich erhalten. Allerdings steigt umso mehr auch die Gefahr, dass man das Zeitliche segnet. Hier hat man sich, sagen wir mal, großzügig von Dark Souls inspirieren lassen. Wer stirbt, droppt sein komplettes Loot an Ort und Stelle und spawnt wieder an der letzten Station.

Wenn man also seinen Kram wiederhaben möchte, was meistens der Fall ist, muss man sich wieder bis zum gleichen Punkt vorarbeiten. Dummerweise hat man einen Respawn der Gegner. Die sind also wieder an der gleichen Stelle, an der sie schon besiegt wurden. Stirbt man erneut, dann ist der komplette vorherige Loot verloren. Doof.

Hat man den Kram zurückgeschafft, kann man sich selbst verbessern und durch das Crafting-System neue Gegenstände bauen. Das kann eine Bein- oder Armverbesserung sein oder auch ein saftiges Upgrade für die jeweilige Waffe, die man gerade führt. Somit wird man von Mal zu Mal mächtiger und kann besser austeilen. Die Essenz dieses Teils ist also die gleiche wie vorher und es funktioniert.

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Fazit

The Surge 2 liefert das gleiche Erfolgsrezept wie der Vorgänger. Man muss Kämpfe bestehen und sich seine Rüstung sowie Waffen erarbeiten. Hinzu kommt, dass der zweite Teil zugänglicher gemacht wurde als der erste Teil. Der Einstieg fällt somit deutlich leichter und soll vor allem Neulinge anlocken.

Im weiteren Verlauf des Spiels gibt es leichte Balancing-Schwierigkeiten, da manche Bossfights in Relation dazu recht schwer ausfallen. Spieler seien also gewarnt: Bei dem Spiel handelt es sich nicht um einen Zuckerschlecken, auch wenn man leichter reinkommt als vorher. Etwas unschön ist hierbei, dass manche Bosse gleich mehrfach benutzt werden.

Die Umgebungen sind abwechslungsreich gestaltet und man hat deutlich mehr NPCs, mit denen man interagieren kann. Sie tragen zudem interessante Teile zur Story bei.

Insgesamt handelt es sich bei dem Titel um ein solides Actionspiel mit leichten technischen Schwächen. Manche Texturen sehen bei näherer Betrachtung etwas matschig aus und hin und wieder kommt es Framedrops während den Kämpfen.


Bewertung

Pro

  • Packende Action
  • Coole Slow-Mo-Kamera
  • Suchterzeugendes Crafting-System
  • Knackige Bosse
  • Mehr Story / NPCs

Contra

  • Schwierigkeitsgrad ist nicht ausgewogen
  • Bosse werden recycelt
  • Grafisch etwas schwach auf der Brust
  • Leichte technische Schwächen

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
7

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