
Gegen Abend zieht es den hart arbeitenden NPC in seine Lieblingskneipe, wo er etwas isst oder einen über den Durst trinkt. Auch die Wochentage wurden nicht vergessen - sonntags zieht es vor allem die reiche und adlige Schicht in die Kirche zum Gebet. Aber nicht, dass sich dieses Leben und Treiben nur auf die Kaiserstadt bezieht, nein, es gibt mit Anvil, Kvatch, Skingrad, Chorrol, Bruma, Cheydinhal, Bravil und Leyawiin 8 Provinzstädte, die von Fürsten regiert werden. Alle Städte haben verschiedene Baustile und sind mehr aber auch weniger wohlhabend. Steigt man durch die Annahme von Aufträgen in der Gunst des jeweiligen Fürsten, erlaubt dieser ein Haus in der Stadt zu erwerben, für welches man sich im lokalen Möbelgeschäft auch verschiedene Einrichtungen kaufen kann.
Neben diesen insgesamt 9 Städten mit ihren über 3000 Einwohnern befinden sich in den Wäldern von Cyrodiil zahlreiche Orte, die nur darauf warten, entdeckt und geplündert zu werden. Da gibt es Ruinen, Bergwerke, kleine Siedlungen, Jagdhütten, versunkene Schiffe, Fischerdörfer und Festungen etc. etc. Alleine die Anzahl der Dungeons geht in die Hunderte.
Doch zurück zu unserem Dungeonausgang und zum Beginn des Spiels. Ist man nun also genug umher gewandert und hat dabei evtl. schon seinen ersten sehr atmosphärischen Sonnenuntergang miterlebt, steht man nun vor der Wahl entweder dem Mainquest zu folgen, sich selbst auf die Suche nach einem Auftrag zu machen oder einfach jagen zu gehen, nach Perlen zu tauchen, Kräuter zu sammeln oder Dungeons auszuräumen und deren Inhalt für gutes Gold in einer der Städte zu verkaufen. Das Spiel zwingt den Spieler zu überhaupt nichts, was man tut bleibt einem selbst überlassen. Doch wir sind neugierig und folgen zunächst dem Mainquest, in Laufe dessen Handlung sich nach und nach durch den Einfluss einer geheimnisvollen Sekte immer mehr Tore zur dämonischen Parallelwelt Oblivion öffnen, womit die Namensgebung des vierten ,,The Elder Scrolls" Titels aufgeklärt wäre. Durch diese Tore strömen immer mehr Dämonen, welche zunehmend zur Gefahr für Tamriel werden. Nur indem man durch ein Oblivion Tor geht und sich dort in die Festungen der Dämonen kämpft, kann man solch ein Tor schließen.
Die Handlung des Mainquests ist spannend und führt einen durch ganz Tamriel. Benutzt man die praktische Schnellreisefunktion, bei der man einen bereits besuchten Punkt auf der Karte aussucht und sich dorthin ,,beamen" lässt (wobei die Zeit die man bräuchte um dorthin per Pferd zu reisen allerdings berechnet wird) hat man das Mainquest nach 10-12 Stunden beendet. Würde man sich jetzt nur auf das Mainquest beschränken, hätte man zwar ein paar Stunden bombastisch präsentierten Spaß gehabt, würde aber 98% des Umfangs von Oblivion verpassen. Daher empfiehlt es sich, neben dem Mainquest immer wieder Nebenquests zu spielen und besonders Gilden beizutreten, die einem Zugang zu Ausrüstung erlauben, die sonst nicht verfügbar wäre. Auch würde man bei der Beschränkung auf das Mainquest nur einen geringen Level erreichen und mit dem ,,aufleveln" verändert sich das Spiel und bietet neue Möglichkeiten. So sieht man erst ab höheren Levels etwa große Bären im Wald und erhält bessere Waffen und Ausrüstung wie die ,,gläserne Elfenrüstung". Mit dem Spieler leveln allerdings auch die meisten Gegner auf, womit das Spiel immer schwieriger wird. Hat man aber erstmal etwa Level 15 erreicht, ist man derart im Umgang mit seinen Waffen geübt, dass auch richtig harte Gegner keine Schwierigkeiten mehr darstellen. Bestreitet man alle Nebenquests und räumt jeden Level aus, verbringt man mit Oblivion sicherlich über 200 Stunden. Spielt man dazu nichtquestrelevante Tätigkeiten wie jagen, kräutersammeln, stehlen oder das Brauen von Zaubertränken kommt man auch sehr schnell auf über 300 Stunden. Zudem sollten Oblivion-Spieler die Augen offen halten: In den USA werden per Xbox Live Marketplace bereits mehrere kostenpflichtige Erweiterungen wie Pferderüstungen und Zauberturm angeboten, zahlreiche weitere Erweiterungen sind angekündigt.
Da viele Daten auf der Festplatte zwischengespeichert werden, um Nachladezeiten zu minimieren, empfiehlt es sich Oblivion nur mit Festplatte an Bord zu spielen. Kleiner Tipp: Nachdem die Oblivion-DVD eingelegt wurde noch vor erscheinen des Bethesda-Logos lange die A-Taste des Joypads drücken. So wird der Cache der Festplatte gelöscht wodurch das Spiel gegebenenfalls deutlich flotter läuft.
Fazit
Die Grafik ist eine Augenweide, an Features ist über HDR bis zu Softshadows so ziemlich alles momentan technisch mögliche vorhanden, lediglich die etwas hölzernen Animationen der Charaktere könnten besser sein.
Der Sound passt über die sehr stimmungsvolle Musik, den Laufgeräuschen über verschiedene Untergründe bis zur Busladung an verschiedenen Sprechern für die NPCs perfekt. Minimale Fehler haben sich in die deutsche Synchronisation bzw. Übersetzung eingeschlichen, was den Spielverlauf aber nicht stört.
Der insgesamt sehr hohe Spielspaß wird durch bis zu 20 Sekunden dauernde Ladezeiten beim Betreten von Häusern und Städten leicht gedämpft, die sehr kurzen Nachladeruckler von etwa einer halben Sekunde in freier Wildbahn fallen dagegen kaum auf.
XBoxUser Special Award für gigantischen Umfang!
Bewertung
Pro
- Exzellente Präsentation
- Tolle Charaktere
- Riesiger Umfang
Contra
- Kein Multiplayer

