
Willkommen in Cyrodiil, der größten, schönsten und aufregendsten Landschaft, die ein Roleplaying-Game jemals hervorgebracht hat - Schauplatz von The Elder Scrolls IV - Oblivion! Nach Arena, Daggerfall und Morrowind der heißersehnte vierte Teil der RPG-Saga um das Kaiserreich Tamriel in der Fantasywelt Nirn.
Oblivion lässt sich mit der Simpsons-Folge vergleichen, in der Homer in der Hölle dazu verurteilt wird, Donuts bis in die Unendlichkeit zu essen. Dabei findet er heraus, dass selbst eine unendliche Anzahl Donuts seinen Heißhunger darauf nicht stillen kann. Nun, es dauert nicht lange und ein ähnliches Gefühl stellt sich bei Oblivion ein. Die Welt ist gigantisch groß, die Möglichkeiten schier unendlich und man bekommt einfach nicht genug davon.
Kurz nach dem Intro führt einem die Charaktererstellung den unglaublichen Tiefgang von Oblivion vor. Zunächst hat man die Auswahl aus 10 Rassen, die von verschiedenen Menschen, über Elfen, Orks bis zu den amphibischen Argoniern reichen. Danach wählt man seine Klasse - etwa Krieger, Magier, Dieb oder bastelt sich seine eigene, wobei man eine bestimmte Zahl an Eigenschaften frei verteilen darf. Hat man dies auch geschafft geht's ans Aussehen der Spielfigur. Bis auf deren Größe ist dabei einfach alles einstellbar, zehntausende Kombinationen möglich. Das geht soweit, dass es selbst einen eigenen Schieberegler für die Breite der Nasenflügel gibt. Kurz nach dem eigentlichen Spielstart, bei dem man aus einer Kerkerzelle entkommen muss, darf der Spieler noch sein Sternzeichen wählen, was erneut bestimmte Spezialfähigkeiten mit sich bringt.
Um aus dem Gefängnis zu entkommen, schlägt man sich gemeinsam mit einer Truppe Krieger durch den ersten Dungeon. Dieser dient als Tutorial und gleichzeitig als Einführung in die Geschichte des Mainquests. Sollten Anfänger-Abenteurer bereits hier scheitern, dürfen sie ungestraft den Schwierigkeitsgrad des Spiels stufenlos nach unten drehen, dies ist auch später noch zu jeder Zeit möglich.
Der absolut lineare Dungeon ist geschafft, der Auftrag für das Mainquest soweit klar - bisher also nix besonderes... bis...ja bis man die Tür des Geheimgangs aus dem Gefängnisviertel hinaus nach Cyrodiil öffnet... Als passionierter Spieler hat man schon viel erlebt und gesehen, die Welt vor tausenden von Aliens gerettet, Container physikalisch korrekt durch die Luft gewirbelt, längst vermisste Familienmitglieder in China gefunden usw. aber das, ja DAS hat man noch nicht gesehen. Hier kommt selbst der besonnenste Spieletester ins ungläubige Staunen: Die Welt, die sich vor dem Spieler offenbart, ist unfassbar schön, sie ist unfassbar groß, sie hat eine Weitsicht von mehreren Kilometern, sie ist einfach bis dato mit nichts zu vergleichen. Schnell erwischt man sich dabei, wie man erstmal vollkommen ziellos durch die Welt spaziert und sich einfach nur umschaut. Da fliegen Schmetterlingen durch die Luft, aufgescheuchte Rehe springen davon, Wildschweine suchen nach Nahrung, Bäume und Gras bewegen sich im Wind, das Wasser spiegelt die Landschaft, Wellen bewegen sich darauf - springt man hinein, erlebt man eine Unterwasserwelt mit Fischen, Pflanzen und Muscheln.
Fazit
Die Grafik ist eine Augenweide, an Features ist über HDR bis zu Softshadows so ziemlich alles momentan technisch mögliche vorhanden, lediglich die etwas hölzernen Animationen der Charaktere könnten besser sein.
Der Sound passt über die sehr stimmungsvolle Musik, den Laufgeräuschen über verschiedene Untergründe bis zur Busladung an verschiedenen Sprechern für die NPCs perfekt. Minimale Fehler haben sich in die deutsche Synchronisation bzw. Übersetzung eingeschlichen, was den Spielverlauf aber nicht stört.
Der insgesamt sehr hohe Spielspaß wird durch bis zu 20 Sekunden dauernde Ladezeiten beim Betreten von Häusern und Städten leicht gedämpft, die sehr kurzen Nachladeruckler von etwa einer halben Sekunde in freier Wildbahn fallen dagegen kaum auf.
XBoxUser Special Award für gigantischen Umfang!
Bewertung
Pro
- Exzellente Präsentation
- Tolle Charaktere
- Riesiger Umfang
Contra
- Kein Multiplayer

