Review zu The Beatles: Rock Band

Ist The Beatles: Rockband ein Party Knaller? Ja, eigentlich schon! Der erste Vorteil gegenüber bisher üblichen Band-Spielen ist, dass ihr jetzt zu sechst an den Start gehen könnt, wegen den dreistimmigen Songs (vorausgesetzt ihr habt die entsprechende Hardware...). Dies sorgt für ein noch volleres Wohnzimmer und mehr Stimmung. Besonders bei Beatles-Songs ist dann für Stimmung gesorgt. Doch dies sollte man eben auch wiederrum bedenken: Hardcore Metal-Fans werden nichts mit den Beatles anfangen können. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Was den Beatles wiederrum entgegenkommt, ist der Schwierigkeitsgrad. Sprich: Die Songs sind einfacher, als man das vielleicht als Guitar Hero oder Rockband Experte gewohnt ist. Versteht mich nicht falsch: McCartney war ein außerordentlicher Bassist, einige Gitarren-Riffs sind heftig und auch Ringo Star ist ein Ass auf dem Schlagzeug. Wenn man aber gewohnt ist, die absoluten Metal Songs mit Double Bass und unmöglichen Gitarren-Soli zu spielen, so wird man in The Beatles: Rockband keine weiteren Schwierigkeiten haben.

Das Spiel scheint eh auf Neulinge des Genres zu zielen: Neben den vielen Trainings- und Übungsmöglichkeiten ist es ebenfalls so, dass wenn ihr auf dem Schwierigkeitsgrad ,,Leicht" spielt, ihr automatisch den ,,Kein-Pfusch Modifikator" aktiviert habt. Dies bedeutet, ihr könnt einen Song nicht vergeigen und das sorgt bei Anfängern nicht gleich für Frustmomente.

Wo wäre mehr drin gewesen?

Es gibt einige Aspekte, die man bei der genialen Präsentation von dem Beatles Rockband vielleicht aus den Augen verliert, und doch dazu beitragen, dass es kein perfektes Spiel ist. So ist bietet man z.B. über Xbox Live recht wenig. Dies war schon bei Rock Band 2 der Fall. Den Story-Modus kann man im Co-Op spielen, dann kann man noch Tauziehen und Score-Duell spielen. Das war's aber auch schon. Hier bietet die Konkurrenz Guitar Hero deutlich mehr Möglichkeiten über Xbox Live. Ein paar Spielmodi mehr hätten nämlich nicht geschadet.

Ebenfalls etwas mehr Story zu den Beatles fehlt. Ihr könnt zwar die Schauplätze und Songs der Beatles nachspielen, aber über diese informiert werdet ihr nicht. Daten, Fakten usw. fehlen eigentlich und das Spiel versteht sich nicht als Enzyklopädie, sondern als Huldigung an die Beatles. Dies ist gelungen, allerdings hätte man sich doch etwas mehr Informationen gewünscht. Besonders für solche Jungspunde wie mich wäre es interessant gewesen, etwas mehr über die vier Pilzköpfe zu erfahren. So spielt man im Story Modus einfach nur einen Song nach dem anderen.

Schlussendlich muss man noch erwähnen, dass ihr im Spiel nur als die Beatles spielen könnt und ihr keine Charakter-Editoren oder Ähnliches habt. Dies hat zwar durchaus seinen Sinn (man will ja schließlich die Beatles originalgetreu darstellen), wird aber Anpassungs-Freaks unter euch enttäuschen. Ich persönlich habe es zwar nicht vermisst, George Harrison einen Wikinger-Helm und Tätowierungen zu verpassen, aber es gibt immer Spieler, die diese Anpassungs-Möglichkeiten vermissen.