Review zu Tekken 6

Gameplay wie eh und je...

Tekken 6 präsentiert sich bereits von Beginn an so wie vermeintliche Tekken Veteranen, die die Plattform gewechselt haben oder sich bereits an den Automaten ausgetobt haben wie eh und je. Bereits zu Beginn stehen die 40 unterschiedlichen Kämpfer für den Versus Modus zur Verfügung und müssen nicht erst umständlich frei geschaltet werden. So sollten gerade Anfänger den passenden Charakter finden können. Zur Auswahl stehen neben bereits alten bekannten in Tekken 6 jedoch auch eine Handvoll neue Charaktere zur Verfügung. So gibt es neben den Endgegnern Azrael und NANCY-M1847J sechs weitere neue Spiel Charaktere. Neu dabei sind Lars, Bob, Zafina, Miguel, Leo und Alisa. Dabei übernimmt Alisa eindeutig die Exotenrolle, denn neben dem Jetpack auf dem Rücken kann sie ihre diversen Extremitäten zu Motorsägen oder Bomben formen.

Bei der Steuerung änderte man am guten Konzept nichts. Wenige Tasten reichen aus, um eine einfache Steuerung zu kreieren. So steuert jeder der Buttons einen Arm bzw. einen Fuß. Das Digipad oder den linken Analogstick nutzt man um Höhe und Richtung des entspr. Angriffs zu bestimmen. Einsteiger sollten damit sofort zurechtkommen und können auch mit einfachem Buttonsmashing bis zu einem gewissen Level Erfolge einfahren.

Wer Tekken jedoch in seiner vollen Spieltiefe genießen will, der muss sich auch mit den Kombos vertraut machen und passend zum Kampfstil den Gegner aus der Reserve locken. Hat man die Kombos verinnerlicht und weiß den Kampfstil seines Charakter zu nutzen, artet das schnelle Spiel zu einer sehr schnellen Version von Schach aus. Taktik und Taktgefühl sind gefragt. Gerade wenn man sich Vorteile erarbeiten möchte und das Juggle System nutzen möchte, sollten die Kombos sitzen. Dabei versetzt man dem Gegner einen Kombo Schlag, der ihn nahezu wehrlos in die Luft wirbelt. Jetzt heißt es schnell die richtigen Kombos nachsetzen und dem Gegner weiteren Schaden zufügen. Wer dies perfektioniert, kann den Gegner dabei sogar ein weiteres Mal in die Luft hieven.

Ebenfalls aus dem Vorgänger übernommen wurde das Crush System. Dabei handelt es sich um Moves, die Angriffe blocken und gleichzeitig kontern. Bis man solche Moves jedoch im schnellen Spiel ausführen kann, wird man diverse Runden im Versus Modus spielen.

Abwechslung für die Kämpfer

Wie bereits beschrieben nutzen die unterschiedlichen Kämpfer auch unterschiedliche Kampfstile, auf die man sich einstellen muss, denn unter den Stilen gibt es Unterschiede in Schnelligkeit, Kontergeschwindigkeit und Effektivität. Die nachfolgenden Kampfstile stehen dabei über die Charaktere zur Auswahl:

• Aikido
• Boxen
• Capoeira
• Chinesisches Kenpo
• Jeet Kune Do
• Judo
• Karate
• Kazama-Stil
• Koppo-jutsu
• Kung Fu/Wushu
• Ninjutsu
• Sumo
• Tae Kwon Do
• Kickboxen
• Thaiboxen
• Vale tudo
• Wrestling
• Sambo
• Savate
• Taijutsu
• Kalarippayat

Gegner - Ich brauche Gegner

Wer glaubt, sich lange genug mit der KI herumgeprügelt zu haben, der sollte erstmal einen Freund mit in die Arena nehmen, denn der Umstieg auf menschliche Gegner ist seit jeher nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Daher kann man in netter Runde an der heimischen Konsole entweder zu zweit ein paar Gegner im Team Modus bekämpfen oder stürzt sich im Versus Modus aufeinander.

Wer wahre Gegner sucht, der hat jedoch den Mut auch Online gegen menschliche Gegner anzutreten und misst sich mit den Cracks der Tekken Welt in Online Ranglistenmatches. Wer jedoch den Schritt in eine solche Arena wagt, der sollte wirklich klar über den Buttonsmashing Prozess hinausgekommen sein, denn hier tobt der Kampf!

Aktuell läuft der Online Modus noch nicht ganz so rund, wie man es sich wünschen würde und hier und da kommt es zu einigen Lags. Der Publisher gab jedoch bereits bekannt, am Problem zu arbeiten.

Sieht zwar gut aus aber haut einen nicht vom Hocker

Technisch ist Tekken 6 sein Alter nicht wirklich anzumerken - im Gegenteil. Jedes Tekken konnte in den letzten Jahren mit neuer und verbesserter Grafik auftrumpfen. So nun auch Tekken 6. Die Arenen sind abwechslungsreich gestaltet und bieten auch den ein oder anderen Gimmick. Schafft man es den Gegner bis an den Rand einer Arena zu prügeln kann sich der Kampf auch schon mal auf eine darunter liegende Ebene verlagern, da Begrenzungen oder der Boden einfach weg krachen.

Etwas unangenehm dürfte vielen die helle Kantenbildung an den Rändern der Figuren auffallen. Gerade im Kampagnenmodus ist das vielerorts sichtbar. Es scheint als hätte man konsequent eines der so genannten "Playstation Probleme" in Form des Kantenflimmerns mitportiert.

Soundtechnisch bietet Tekken 6 unspektakuläre Einheitskost. Ein bunter Mix aus allen Stilrichtungen versucht mit den Beats die Kämpfe anzutreiben. Dürfte hier und da gelingen jedoch fiel keiner der Titel besonders positiv aus dem Rahmen - Irgendwie wie Fahrstuhlmusik...Sie ist da und keiner benötigt sie.