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Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan kommt pünktlich zum Release des neuen Films heraus, hat aber inhaltlich nur wenig mit dem Michael Bay Streifen zu tun. Wir haben getestet, ob es sich daher um mehr als nur eine Lizenzverwertung handelt.

Comic nicht CGI

Wo genau die Vorlage für das neue Turtles Spiel zu suchen ist, ist nicht ganz klar zu sagen. Ich bin als Kind mit der Zeichentrickserie aufgewachsen, welche hier auf den Namen Teenage Mutant Hero Turtles gehört hat, noch immer höre ich Frank Zanders zarte Stimme, wie sie das Intro vertont. Zwar hätte es mir persönlich, aus nostalgischen Gründen, gut gepasst, aber hier ist die Vorlage nicht zu finden. Ebenso wenig basiert das Spiel auf den alten Filmen mit den Jim Henson Puppen, vielleicht müssen wir also weiter in die Zukunft gehen. Es gab immer wieder Turtles, entweder auf der großen oder auch auf der kleinen Leinwand, die aktuellsten Versionen sind die Hollywood Filme, welche fast nur auf CGI basieren und die Cartoon Serie von Nickelodeon, zumindest der Ton und der Humor dürfte bei der Serie entliehen worden sein.

Doch die Optik orientiert sich an ganz Anderem, nämlich am Turtles Comic, welcher erschien, bevor die meisten von uns überhaupt auf das Universum aufmerksam wurden. Der Comic läuft noch immer und konnte erst kürzlich mit dem Tod einer Hauptfigur für mächtig Wirbel im Internet sorgen. Das neue Game orientiert sich mehr an den aktuellen Comics und nicht an den alten schwarz-weiß Bänden. Hierdurch wird ein passender und ansprechender Look gefunden, wer jedoch inhaltlich auf die Turtles für Erwachsene hofft, der wird enttäuscht, das Spiel oder zumindest der Grundton ist eher an die jüngeren Spieler gerichtet, auch wenn der Stil mir, als nicht mehr ganz jungem Gamer, gefällt.

Also in der Story geht es um...äh... Pizza?!?!?

Die Geschichte im neuesten Turtles Abenteuer erfüllt prinzipiell nur den Zweck, die vier Schildkröten von einem Ort zum anderen zu führen, damit ihr dort ordentlich Prügel austeilen könnt. Die Grundelemente einer jeden Turtles Geschichte sind aber vorhanden, die vier Helden wollten gerade Pizza essen, als ihre Freundin April O’Neil von Ärger berichtet. Da kommen auch die nächsten Konstanten ins Spiel, Krang und Shredder versuchen mit Hilfe von Außerirdischen die Macht über New York City an sich zu reißen, um anschließend die ganze Welt zu unterjochen.

Natürlich müsst ihr die Bösewichte dabei aufhalten, auf dem Weg trefft ihr viele bekannte Figuren, Bebop und Rocksteady wollen eure Panzer knacken, während Splinter euch mit Items versorgt, ebenso kommen auch neuere und weniger bekannte Figuren zum Einsatz, wie Wingnut und der Armaggon.

Vor jeder Mission gibt es eine schön inszenierte Einleitung und nach jedem Endgegner gibt es weiteres Video, was meist noch einen kleinen Gag bringt. Hier merkt man sehr stark, dass der Titel an die Zuschauer der Nickelodeon-Serie gerichtet ist, denn die Story ist relativ einfach gehalten und bietet zum größten Teil familienfreundlichen Humor und leichte Unterhaltung. Eben das, was man seinen Kindern zumuten möchte. Das Gameplay hingegen ist für ganz kleine Kids nicht geeignet, die laut der USK geeigneten 12-jährigen Gamer könnten mit den Mechaniken aber zurechtkommen.

Level Up! Jetzt auch für Schildkröten

Wie in nahezu jedem modernen Titel müssen auch die Turtles Erfahrung sammeln und im Level steigen. Ich persönlich sehe das positiv und empfinde so etwas immer als zusätzliche Motivation, die einzelnen Stages genauer zu säubern. Das Level-System ist hier aber sehr einfach gehalten, ihr bekommt für jeden Gegner und für gefundene Kristalle Übungspunkte, diese könnt ihr dann entweder für neue Items einsetzten oder Spezialattacken damit freischalten beziehungsweise verbessern. Das ist im Wesentlichen das ganze Level-System, alles andere wäre aber für dieses Spiel auch übertrieben. Wollt ihr jedoch alle Items und alle Angriffe freischalten, so müsst ihr das Spiel schon mehrfach durchspielen und solltet euch auch online hin und wieder nach Mitspielern umsehen.

Für den Erfolg ist dies nicht nötig, in einem Durchgang könnt ihr das Spiel auch auf niedrigem Level gut schaffen, wer aber ein 100%-Junky ist und auf Achievements aus ist, der muss die Kampagne wohl mehrfach spielen und das könnte am Ende doch eintönig werden.

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Fazit

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan ist zwar eine Lizenzverarbeitung aber keine so schlimme, wie es noch vor Jahren zu jedem Kino-Film üblich war. Das Spiel erzählt seine ganz eigene Geschichte und vergisst dabei die Fans der Comics nicht ganz, dennoch richtet sich der Titel eher an Kinder. Dies sieht man vor allem an einem relativ einfachem Gameplay und der kurzen Dauer von ungefähr vier Stunden.

Neben des Umfangs hinterlässt auch die mittelmäßige technische Umsetzung immer wieder den Nachgeschmack eines Low-Budget Titels, doch für 49,99 Euro im Xbox Live Store wird hier einfach zu wenig geboten.

Auch der Multiplayer, welcher leider nur online funktioniert, und das Level Up System können hier kaum für Langzeitmotivation sorgen. Sollte dieser Titel im Preis fallen, können Fans der Schildkröten über einem Kauf nachdenken, doch aktuell -auch wenn es sicher kein Totalausfall ist- würde ich für ein so kurzes Spiel nicht so tief in die Tasche greifen.


Bewertung

Pro

  • Grafikstil passt zum Comic
  • Turtles lassen sich aufleveln

Contra

  • Sehr kurze Spielzeit
  • Sehr eintöniges Gameplay
  • Stellenweise langweilige Hintergründe

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Umfang 4 von 10
4/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
6

2 Kommentare

TheGreenChris Di, 07.06.2016, 09:36 Uhr

Ein bisschen so wie das letzte Transformers ...
Grundsätzlich gute Ansätze, aber alles nicht zu Ende gedacht/gemacht ... schade drum. :-?

XBU Philippe So, 05.06.2016, 19:03 Uhr

Ein bisschen so, wie ich es mir erwartet hatte. Banal... Durchschnittlich und noch nicht mal offline Multiplayer.... Schade.