
Mitten im Spiel: Adrenalin!
Also rein ins Geschehen! Mit Hacks und Waffen gewappnet, gilt es... viele Gegner platt zu machen. Neben den bereits beschriebenen Funktionen für Standardgegner (Suizid, Fehlfeuer und Überzeugung) bietet euer Gehirnchip weitere Hacks. So könnt ihr z.B. Bots hacken und für euch arbeiten lassen. Bei starken Gegnern müsst ihr ggf. ihre Ausrüstung hacken, damit sie überhaupt erst verwundbar sind. Dies alles funktioniert mit dem Gedrückthalten der LB Taste. Durch Drücken von RB aktiviert ihr zusätzlich eine Zeitlupe mit optischen Veränderungen. So werden Gegner hervorgehoben und ihr seht sie sogar hinter Deckung!
Eure Waffen, die euch zur Verfügung stehen sind aber ebenfalls vielseitig. Auf der einen Seite gibt es viele verschiedene, die alle ihre Daseinsberechtigung haben und auf der anderen Seite haben alle auch noch zwei verschiedene Feuermodi. Vom Scharschützengewehr über die Schrotflinte mit Explosivgeschossen und die Minigun mit unendlicher Munition hin zum Gauss-Gewehr, welches Gegner anvisiert und die Kugeln immer automatisch auf das Ziel schießt (damit könnt ihr um die Ecke schießen!).
Allerdings ist das, was hier so an ,,Taktik" beschrieben wird, recht minimal. Und das ist das Problem bei Syndicate. Zwar zeigt es Potential für das etwas andere Gameplay, schöpft es aber nicht aus. Die verschiedenen Möglichkeiten machen Spaß, sind aber nicht so entwickelt und ins Gameplay integriert, wie z.B. in Deus Ex. Schleichen, taktisch vorgehen, das alles gibt es in Syndicate einfach nicht. Rambo und drauf los!
Und das sorgt für Adrenalin. Genauso wie der fordernde Schwierigkeitsgrad. Es gibt keine Möglichkeit, manuell zu speichern und ihr würdet es eigentlich benötigen! Die Gegner sind zäh und die KI eigentlich sehr gut. Meist flankieren euch viele Gegner und sie strömen von allen Seiten heraus um euch die Fluchtwege und Deckungsmöglichkeiten abzuschneiden. Dies sorgt für puren Stress und eine ordentliche Herausforderung. Denn die meisten Gegner sterben auch nicht von nur einem Kopfschuss... Nein, die halten deutlich mehr aus. Besonders die Bosskämpfe sind hart und werden euch durch stundenlanges Hin- und Her nerven. Allerdings ist die Befriedigung umso höher, wenn man es dann geschafft hat.
Die Stärke liegt in der Kooperation
Was im Singleplayer fehlt, macht der kooperative Spielmodus mit bis zu vier Spielern wett (leider nur Xbox Live, offline ist kein Splitscreen möglich!). Wo der Singleplayer verzweifelt versucht, eine Story einzubauen, das Einbringen von taktisch abwechslungsreichen Missionen fehlschlägt und die Missionen durch nervige, sinnlose Gespräche teilweise in die Länge gezogen werden, bietet der Co-Op lediglich eins: Die pure Action! Stellt euch es so vor: Starke und viele Gegner, die euch umzingeln. Ein gut gepanzerter Soldat mit der Minigun nähert sich eurer Position, während die herumschwebenden Bots und die Sniper euch das Leben schwer machen. Verzweifelt versucht ihr indes zu einem Sicherheitsraum zu sprinten um eine Schussanlage auszuschalten, die droht, euer Team auseinander zu nehmen.
Im Co-Op benötigt ihr: Teamplay, schnelle Reaktionen und eine gute Kombination aus Waffen und Hackfähigkeiten. Kooperatives Gameplay erfordert auch einfach ein anderes Denken, angefangen mit dem Heilen eurer Teamkameraden. Aber das ist nicht immer so einfach, wenn man gerade von allen Seiten beschossen wird, und der angeschossene Freund mitten im Kampfgeschehen lungert. Das, was der Singleplayer ansatzweise bietet, schafft der Koop: Pure Action, komplexe Gegner-KI und das Gefühl, dass es eigentlich eine unmögliche Lage ist, aus der man sich dann doch noch irgendwie gerade so befreit hat. Das ist der pure Adrenalinkitzel - das Team bietet den nötigen Rückhalt!
Das was den zwar nicht immens umfangreicher, dafür aber unglaublich unterhaltsamen Co-Op weiter noch interessant macht, sind die Erweiterungsmöglichkeiten eures Charakters. Stimmt die Erweiterungen genau mit eurem Team ab und werdet das beste Syndikat (,,Clan") der Welt - klettert auf den Bestenlisten nach oben.
Hier macht Syndicate alles richtig und kann aus den Vollen schöpfen. Bei der Action spielt Syndicate weit vorne mit; bei der Story und dem Tiefgang des Gameplays leider nicht.
Fazit
Syndicate ist und bleibt zwiespältig. Auf der einen Seite haben wir die atmosphärische Klasse gepaart mit coolen Gameplayelementen, fetziger Action und einer Menge Adrenalin in einem fordernden Co-Op Modus. Auf der anderen Seite haben wir den aber etwas faden Singleplayer und das ständige Gefühl: Hier hätte man mehr rausholen müssen.
Wer Deus Ex: Human Revolution gespielt hat, wird es unweigerlich mit diesem Titel vergleichen müssen. Syndicate ist wie Deus Ex als Rambo: Die pure Shooteraction. Basta. Da wo es versucht mehr zu sein, scheitert es.
Wer auf einen Sci-Fi-Shooter in dem Stil steht, sollte sich das Spiel aber auf alle Fälle zulegen - alle Fans eines kooperative Xbox Live Multiplayer sowieso. Wir hoffen, dass Syndicate eventuell eine bessere Story in einer möglichen Fortsetzung bietet!
Bewertung
Pro
- Gute KI und hoher Schwierigkeitsgrad
- Interessantes, forderndes Gameplay
- Wunderschöne Grafikeffekte
Contra
- Story zu uninteressant und zu kurz
- Gameplay hätte ausgefeilter sein können
- Teils unfaire Spielpassagen

0 Kommentare