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Creative Assembly startet den Versuch: Mit viel Tamtam und großen Ankündigungen versprach man den Konsolenspielern eine Echtzeitstrategie-Spiel, welches eine derart neue und innovative Steuerung besäß, dass sogar die PC-Steuerung mit Maus und Tastatur einpacken könnte. Ob und wie sich Stormrise im Vergleich mit anderen RTS Spielen messen kann, haben wir für euch getestet.

Oben, unten... wo ist jetzt meine Einheit?

Nehmen wir uns sofort den wichtigsten Punkt unseres RTS Spiels unter die Lupe: Die sogenannte ,,Whip-Steuerung" funktioniert folgendermaßen: Statt Einheiten zu markieren und sie zu einem Ziel- oder Angriffspunkt zu schicken, führt man Befehle mit dem rechten Stick aus. Einmal kurz nach vorne gedrückt, und die am nahe gelegenste Einheit wird ausgewählt. Hält man den Stick in eine Richtung gedrückt, so kann man die gewünschte Einheit anvisieren - beim Loslassen des Sticks wird diese dann ausgewählt. So komfortabel das auch klingen mag - es ist es lange nicht! Die Steuerungs-Umsetzung entwickelt nämlich rasch zum Super-GAU.

Denn sobald man mehr als eine Einheit auswählen muss, wird das ganze sehr unübersichtlich. Denn so kommt es vor, dass Einheiten zu nahe beieinander stehen oder außerhalb des Kamerablickfelds sind und man bei den Versuchen die richtigen auszuwählen die Orientierung verliert. Als wäre das nicht genug, kommt hinzu, dass die Kamera sich natürlich auch mit dem rechten Stick bewegen lässt - das invertiere Zielen lässt sich nicht umstellen und auch sonst hat man mit der Kamera zu kämpfen: Hat man eine Einheit ausgewählt, springt sie nämlich in eine Art Verfolgerperspektive, ähnlich wie in Ubisofts Endwar, nur schlechter. Hinzu kommt, dass man aufgrund der Kamera, die sich schwer steuern lässt, oft nicht um Ecken sehen kann und auch nicht weiß, ob jetzt hinter der nächsten Ecke der sichere Tod wartet oder nicht. Tut mir Leid - aber die ,,Whip-Steuerung" ist das Schlimmste, was mir je in einem RTS begegnet ist...

Die zwei Seiten des Unheils

Story-technisch beinhaltet Stormrise auch nichts Weltbewegendes: Der Versuch die Klimakatastrophe mit technischen Mitteln zu verhindern und das Wetter zu verändern, lässt die Erde in einem Feuersturm versinken. Dem apokalyptischen Szenario wegen entwickeln sich die Echelon (haben im Kälteschlaf überlebt) und die Sai (mutierte, angepasste Überlebende). Und natürlich können weder die einen die anderen, noch umgekehrt, leiden. Der Kampf beider Seiten um das Schicksal der Erde wird also im Spiel in eure Hände gelegt.

Was kann ich mir also dann von Stormrise erwarten? Eine gute Grafik? Naja, wohl eher nicht. Nach der guten Introsequenz wird man einfach mal so ins Geschehen geworfen - die Umstände des Kampfes ergeben sich erst später in der Kampagne. So oder so, die grafischen Eindrücke bleiben bescheiden. Ein Endzeitgefühl will bei der braun-matschigen Umgebung, die irgendwie dauernd in grau und grau ist, einfach nicht auftreten. Ebenfalls die Texturen sind nicht sehr detailreich; Spezialeffekte oder sonstige grafische Spielereien sucht man vergebens.

Und so ist auch der Sound nicht unbedingt vom allerbesten Niveau. Die Musik, die das Kampfgeschehen untermalt, ist jederzeit passend, aber auch irgendwie altbacken. Solche Allerweltsmusik beeindruckt heute keinen mehr. Des Weiteren ärgert man sich wahrscheinlich häufig über die doch eher mäßige deutsche Synchronisation. Nicht selten sitzt man etwas perplex vor dem Bildschirm und muss über einen Ausdruck des Oberbefehlshabers schmunzeln.

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Fazit

Schade, dass es soweit gekommen ist. Eigentlich hätte man mit Stormrise ein ganz passables RTS Spiel für die Konsole. Zwar sind die flache Story und die mittelmäßige Technik Faktoren, die aus Stormrise sicher keinen Hit gemacht hätten, doch Echtzeit-Strategie Fans hätten hier ein durchaus anspruchsvolles und reizvolles Spiel zur Verfügung gehabt. Besonders im Vergleich zum eher einfachen und zeitgleich erschienenen Halo Wars wären die Profi Zocker hier gefragt.

Doch leider meinte man, die Steuerung in der RTS Welt revolutionieren zu müssen... Und dies ist deutlich schief gegangen. Die Whip-Steuerung ist das Übel, das während des ganzen Spielvergnügens als Handicap hinterher humpelt und den ganzen Eindruck trübt.

Wenn man nicht mal schlau seine Truppen auswählen kann und es sogar an einem Befehl fehlt, alle sichtbaren Truppen auszuwählen, dann ist sogar die komplexeste Taktik zum Über-Bord-Werfen. Wir raten RTS Fans: Greift lieber zu Command and Conquer!


Bewertung

Pro

  • Komplett in Deutsch
  • Zukunftskampf
  • Komplexe vertikale Möglichkeiten

Contra

  • Grausame Whip-Steuerung!!!
  • Grafik und Sound schwach
  • Dünne Story
  • Ähm... Whip-Steuerung!!!

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 1 von 10
1/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

2 Kommentare

DLB Mo, 04.05.2009, 04:02 Uhr

@Doom wie fühlt man sich eigentlich so mit einer geflashten Xbox?

XBU Doom Eye Fr, 17.04.2009, 20:30 Uhr

Also ich hatte bisher überhaupt keine Probleme mit dem Whip feature, find ich eigentlich gut gelungen. Das Spiel gibt einem doch genügend möglichkeiten seine Einheiten präzise auszuwählen.

Klar, Grafik is verglichen mit manch anderem Game nicht das Gelbe vom Ei, aber immer noch sehr gut.

Nur Einheiten "pumpen" find ich is auch übertrieben, klar das Game is für Massenschlachten gedacht, kleine Verbände sind aber oft wirksamer.

Ich gehe oft mit sehr kleinen Verbänden vor und Gewinne ohne Probleme.

Direkte Angrifsbefehle gibt es bei Stormrise nicht es geht bei Stormrise mehr um die richtige Taktik seine Truppen richtig zu Positionieren und deren Stärken dementsprechend zu nutzen.
Dank den verschiedenen Spezialfähigkeiten kann man einiges anstellen.

Mir gefällts :)