
Selfmade Hero
Was hier übrigens weitestgehend fehlt, ist ein vernünftiges Tutorial bzw. eine ordentliche Benutzerführung durch das Spiel. Beispiel: Ihr seid gerade mitten im Feuergefecht und ballert zur Abwechslung mal mit euren Bordkanonen auf herannahende Feinde. Ihr sterbt leider permanent wegen eines Schildproblems. Es wird nicht erklärt, wann und wie diese Schilde einzusetzen sind und welche Feinde damit am besten während der Gegnerwellen abgewehrt werden. Bis man das heraus hat, stirbt man einfach einige Male und darf dann die gesamte Sequenz von vorne spielen. Einschließlich der Cut-Scene...
Man muss sich also vieles selber erklären und stirbt aufgrund dieser Unzulänglichkeiten den dummen Heldentod. Das frustriert und muss nicht sein. Ebenfalls blöd: Am Anfang bewegt ihr euch von Deckung zu Deckung, um gefährlichen Flammen auszuweichen und sterbt dabei mehrfach. Erst nach einer Weile viel auf, dass es unterschiedliche Arten von Deckungen gibt. Es reichte hierfür nicht aus, gut geschützt hinter der Deckung zu hocken, sondern man musste dann noch "B" drücken, um sich noch enger an die Wand zu pressen.
Natürlich wird dies nicht erklärt. Übrigens führt euer Charakter auch ebenso gerne mal eine unmotivierte Seitwärtsrolle aus, wenn man diese Taste drückt. Schon seid ihr wieder Grillfleisch und dürft erneut beginnen. Was ebenfalls fehlt, ist eine vernünftige Einführung in den Trikorder. Wofür kann er noch eingesetzt werden und wie bekommt man damit XP? Das merkt eventuell erst sehr spät im Spiel.
Einer für alle, alle für einen
Da dieses Spiel vor allem auf den Koop ausgelegt wurde, haben wir diesen Part auch direkt für euch getestet. XBU TNT2808 alias Thorben hat sich todesmutig mit in den Kampf gestürzt. Danke für die nette Unterstützung!
Der Mehrspielerpart reißt das Ganze etwas heraus. Denn man merkt, dass sehr viel auf Zweispieler-Action ausgelegt wurde. An sich keine schlechte Idee. Aber auch hier krankt es mal wieder an der Umsetzung. Da wäre beispielsweise ein weiteres Cut-Scene-Problem in diesem Modus. Anstatt wie sonst üblich die Cut-Scene als Fullscreen laufen zu lassen, wird 2x die gleiche Cut-Scene im Splitscreen angezeigt. Brillant. Wer auch immer diese schlaue Idee hatte, hat wohl vorher noch kein Koop gespielt.
Jedoch gibt es auch gute Dinge zu berichten. Wie bei den großen Vorbildern, so ist es auch hier möglich, einander zu helfen, wenn man stirbt. Geht einer von beiden "down", kann der andere Spieler heraneilen und einem wieder auf die Beine helfen. Hier gibt es ebenfalls eine nette Idee, die man aber im Eifer des Gefechts auch schnell übersieht: Schafft man es, ein kurzes Quicktime-Event erfolgreich auszuführen, verleiht man dem anderen wieder mehr Lebensenergie. Auch hier wäre ein Hinweis sinnvoll gewesen.
Die Vertonung
Die englische Originalvertonung kann sich durchaus sehen lassen, denn es werden die Originalstimmen der Darsteller genutzt, um den Charakteren Ausdruck zu verleihen. Über die deutsche Vertonung können wir leider nichts sagen, da uns nur die englische Fassung zum Test vorlag.
Hier auch ein weiterer positiver Punkt: Die Gespräche, die sich Spock und Kirk liefern, zaubern so manches Schmunzeln auf den Mund, wenn man die beiden kennt. Auch sonst gibt es die ein oder andere Referenz, die so mancher Trekkie wiedererkennen wird. Die Musik ist ebenfalls die Original-Stark-Trek Musik und erfüllt stimmungsvoll die Heim-Anlage.
Fazit
Es ist schade um die Lizenz, denn man hätte viel aus dem Spiel machen können. Star Trek das Videospiel möchte zu viel und kann leider zu wenig. Eine fehlende Benutzerführung erschwert das Spiel an vielen Stellen unnötig und die miese Kameraführung trübt den Spielspaß.
Optisch ist das Spiel leider ebenfalls nicht besonders gelungen, da die Levels an Texturarmut leiden und für einen Standard-Third-Person-Shooter einfach nicht ansprechend umgesetzt wurden. Wir hatten ebenfalls mit diversen Clippingfehlern zu kämpfen, bei denen Gegner einfach (vor Scham?) in den Boden versanken. Dafür sind aber immerhin die Weltraumsequenzen nett anzuschauen.
Das Spiel ist aber dennoch ertragbar und kann vor allem im Koop einen gewissen Spielspaß bringen. Dafür sollte man über eine hohe Frustrationstoleranz und ein gutes Maß an Geduld verfügen. Wer sich also trotz der Fehler auf das Setting einlassen kann, bekommt ein noch erträgliches Spiel-Erlebnis geboten. Alle anderen spielen lieber mal Probe.
Bewertung
Pro
- Originalstimmen der Darsteller
Contra
- Grafik ist unter dem Durchschnitt
- Keine gute Benutzerführung
- Kamera ist schlecht
5 Kommentare
Amani HT Mo, 08.07.2013, 13:29 Uhr
genau das, null Wiederspielwert, als Trekki wirst du mehr als enttäuscht sein
geh lieber von dem Geld essen, das ist nachhaltiger
Mungo Jerry Mo, 08.07.2013, 13:16 Uhr
Kann jemand paar Details angeben, wie ist das Game so? Zwar bin ich Trekki-Fan, aber das Gameplay berauscht grad nicht wirklich
Hanniball Do, 09.05.2013, 10:25 Uhr
Schade, dass das Game nicht besser geworden ist. Hätte mir gefallen, so was aus Star Trek...
XBU ringdrossel Mi, 08.05.2013, 16:20 Uhr
Du musst LB gedrückt halten, dann wird dir die Umgebung und wichtige Ziele darin angezeigt. Wenn du über interaktive Ziele damit wanderst, kannst du sie auslösen. (Zum Beispiel das Hacken oder mit Scannen zusätzliche XP gewinnen)
Amani HT Mi, 08.05.2013, 14:54 Uhr
also die Bewertung find ich zu hoch, aber nun ja
das Spiel gibt es nicht mit deutscher Sprachausgabe
und wie funktioniert das Triocoderdingsbums nun genau ? Ich habe immer nur rumgefummelt und es ist dann irgendetwas passiert ?
für unter 20€ kann man sich das Spiel gönnen, wenn man sonst nichts zu tun hat