
Level up!
Schnell wird euch auffallen, ihr levelt enorm schnell auf. Damit verbunden, hat das Spiel einen geringen Schwierigkeitsgrad. Für unser Review haben wir auf Normal gespielt und nie Probleme mit Gegnern bekommen. Natürlich werden die Kämpfe schwieriger, wer aber immer schön kämpft und levelt, dürfte in keine schwierige Situation geraten. Mit jedem Level steigen eure Attribute automatisch, trotzdem gibt es allerhand, was ihr manuell verwalten müsst, wenn ihr Erfahrung sammelt. Es gibt ein kleines aber feines Rangsystem. Es gibt 3 Ränge; Bravur, Neutral und Sturm. Diese decken das Spektrum von defensiv bis offensiv ab. Wenn ihr einen dieser Stile wählt, verhält sich die Figur nicht nur dementsprechend, sie levelt auch so. Neutral hat auf Level-Upgrades keinen Einfluss, Bravur oder Sturm jedoch bringen bei Rangerhöhungen neue Skills mit sich. Die Erhöhung des Rangs läuft separat zum normalen Chrakterlevel ab.
Neben Rang und Level erhaltet ihr noch Punkte, diese gibt es einmal für jeden Charakter aber auch als Sammelbecken für die gesamte Partie. Die Gruppenpunkte bekommt ihr durch die Aufgaben bei Shops, aber auch durch das Öffnen von Schatzkisten. Mit den Punkten dürft ihr Skills wie Schmieden und Kochen, Kampffähigkeiten oder eben alles aus den Büchern gelerntes 10 mal aufstocken. Hat ein Charakter keine Punkte mehr, das Gruppenkonto jedoch, so bedient euch einfach dort. Das Levelsystem hat wie auch das Kampfsystem schon, ein verstecktes taktisches Potential.
Hey Puppe!
Technisch ist Star Ocean schon über dem RPG-Durchschnitt. Die Welten sind alle sehr schön und abwechslungsreich gehalten, über mangelnde Weitsicht können wir auch nicht meckern. Das Problem ist dabei nur, dass die vielen Kisten, Bäume und andere Teile, die die Umgebung liebenswert machen, alles andere als dezent vor auch "aufpoppen". Im Kampf hingegen sind Figuren, sowie Bewegungen detailliert und geschmeidig, Manko sind hier nur die Effekte und die Kamera. Epileptiker sollten grundsätzlich die Finger von diesem Spiel lassen, denn in den Kämpfen gibt es bei jeder Aktion einen übertriebenen Lichteffekt. Bei über 8 Kämpfern und damit verbundenen Aktionen endet es nicht selten in einem Meer aus Farben, gegen welche die Kamera nicht ankommt. Auch in den Dungeons macht die Kamera wenig Freude. Sie klemmt an Ecken oder bleibt hinter einem Riesen hängen, der euch verfolgt, so dass ihr keine Chance habt, wirklich wegzulaufen.
Wir haben verschiedene Figuren, die sich charakterlich nur dadurch entscheiden, wie sehr sie euch nerven. Eine Frau, die sich wie eine Katze verhält oder ein kleines Mädchen, dass mit ständig wiederholenden Phrasen süß wirken will, nerven sehr schnell. Unterschiedlich und süß ist auch der Look der Figuren. Sie sind alle sehr sauber und detailliert animiert, leider sind sie auch alle viel zu ,,süß" geraten. Die Figuren sehen aus wie Puppen und auch der böseste Böse kann mir schwer verkaufen, dass er gerade richtig sauer ist. Die Emotionalität geht dadurch etwas flöten, da die Story sehr ernst ist (unterbrochen von wenig Witzen), stört das Gesicht-Design der puppenähnlichen Charakteren. Entschuldigt wird dies aber durch jede Menge Ecken und Orte im Spiel, die einen oder auch zwei Blicke wert sind.
Soundtechnisch bewegt man sich unter dem Square Enix Durchschnitt. Die englische Synchro ist solide, aber, wie so oft bei solchen RPGs, vermisst der Fan den O-Ton. Die deutschen Untertitel sind alle Male die bessere Alternative zu einer kompletten Eindeutschung. Das Problem ist eher der Soundtrack. Es sind hin und wieder Musikstücke dabei, die schön sind und sowohl Gefühl als auch Erinnerungen aus alten Titeln wiedererwecken. Alles in Allem gibt es solche Stücke aber zu wenig. Oft sind die Songs eintönig und an einigen Stellen vermisst der aufmerksame Hörer die Musik vollkommen.
Fazit
Mit Star Ocean The Last Hope schafft Square Enix es, die Reihe würdig in die Next Generation zu portieren. Durch den hohen Action-Anteil dürften einige neue Fans gewonnen werden. Alte Fans werden möglicherweise durch die Klischee-Behaftete Story abgeschreckt.
Optisch macht das Spiel einen guten Eindruck, kleinere Fehler und Puppengesichter werden durch schöne Umgebungen entschädigt. Zwischensequenzen, Lichteffekte und Kämpfe sind insgesamt zu viel vorhanden, daher ist Star Ocean nur in kleinen Portionen zu genießen.
Da es so viel zu Sammeln und zu Leveln gibt, kann man das Spiel auch ohne Beachtung der Story gerne ein zweites Mal spielen. Dieser Titel ist die optimale Wahl für Zocker, die ein echtes Japano-RPG ohne runden-basierte Kämpfe wollen.
Bewertung
Pro
- Actionhaltiges Kampfsystem
- Motivierendes Level-System
- Viele Aufgaben
Contra
- Figuren haben Puppengesichter
- Story Klischee-Überladen

1 Kommentar
stolmen Di, 07.07.2009, 12:11 Uhr
ich habe es jetzt seit einigen tagen und ich muss sagen ich bin echt positiv überrascht. ich wollte es mir nicht kaufen da ich eigentlich nicht so der rollenspieler bin, dann habe ich jedoch gelesen das die kämpfe NICHT rundenbasiert sind und dann habe ich zu geschlagen. weiterhin gefällt mir das man die gegner sieht und es nicht diese, wie ich finde, nervigen zufallskämpfe gibt.
die grafik finde ich super, errinert vom stil her stark an final fantasy, die sounds und geräusche sind etwas mau und für alle die nicht gerne lesen ist das spiel definitiv nichts. es kommt komplett ohne deutsche sprache und man ist, sollten keine englisch kenntnisse vorhanden sein auf den untertitel angewiesen. wenn nicht grade videosequenzen laufen dann ist es halt das rollenspiel typische kästchen in dem der dialog stattfindet.
vom umfang her kann ich sagen ich werde da wohl noch mehrere wochen oder gar monate mit zubringen. das spiel umfasst 3 dvd´s und ich habe so das gefühl das ich nach meheren stunden noch nicht mal ein viertel der ersten geschafft habe.
ich kannte die anderen teile vorher nicht aber das muss man auch nicht vorwissen ist nicht nötig, die erde ist kaputt und nun muss ein neuer planet her..... ganz einfach ;)
ein wirklich schönes spiel aber ich kann es nicht die ganze zeit spielen, es zieht sich alles sehr lang in dem spiel und so muss immer mal wieder ne rockband session eingeschoben werden.